Ausfall der MCU: Rückruf von Tesla Model S und X in den USA

Tesla MCU
Foto: Timo Schadt

Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), verantwortlich für die Sicherheit im US-amerikanischen Straßenverkehr, hat Sicherheitsmängel bei Tesla-Fahrzeugen festgestellt. Es geht dabei um Vorfälle, bei denen die MCU (Media Control Unit) ausgefallen ist.

Diese Ausfälle bringen sogar den Verlust der Rückfahrkamera (diese ist in den USA mittlerweile Pflicht) und den Verlust anderer sicherheitsrelevanter Funktionen der Fahrzeuge mit sich. Betroffen waren Tesla Model S, der Baujahre 2012 bis 2018 und Tesla Model X der Baujahre 2016-2018.

Display, Rückfahrkamera und Fahrassistenz betroffen

Einige der Model S und X wurden mit Prozessoren und Grafikkarten der Marke NVIDIA ausgestattet, Teslafahrern und -fans ist der 8GB eMMC NAND Flash-Speicher ein Begriff. Teile dieses 8GB-Chips werden genutzt, um System-Logs des Linux-Betriebssystems dort zu speichern. Wenn die volle Kapazität aufgebraucht ist, ploppt ein Fehler der MCU auf. Das bedeutet: das Display im Fahrerraum funktioniert nicht mehr, das unter anderem FMVSS (Sicherheitsnormen für Kraftfahrzeuge in den USA) kontrollieren und garantieren soll.

Vor allem der Verlust der Rückfahrkamera und auch der Verlust der HVAC (Heating, Ventilation and Air Conditioning/Heizung, Lüftung und Klimatechnik) sind die Hauptproblematiken. Dies hat auch negative Auswirkungen auf das ADAS (Advanced Driver Assistance Systems/ Fahrassistenzsystem). Beispielsweise ertönen keine Warnsignale (inklusive Blinker) mehr.

Rückruf steht bevor

Die NHTSA hat festgestellt, dass sich der Fehler der MCU zu sehr auf die Fahrsicherheit der Tesla-Modelle auswirkt. Daher empfahl die NHTSA Tesla gestern, betroffene Modelle S und X zurückzurufen. Anders könne man die Sicherheitsstandards für den Straßenverkehr in den Vereinigten Staaten nicht gewährleisten.

Ursprünglich wurde bei diesem Fehler die komplette MCU getauscht und später (durch Mitwirken diverser Tesla Owners Clubs) nur noch das sogenannte Daughter-Board, auf dem der Speicher fest verlötet ist.
Da Tesla bereits zuvor versuchte, den Fehler per Over-the-Air Software Updates aus der Welt zu schaffen, warten jetzt Fahrer aus der ganzen Welt gespannt darauf, wann es zu einem Rückruf kommt. Bei der ersten Überprüfung der Daten hatte Tesla angegeben, dass alle Einheiten aufgrund der begrenzten Speicherkapazität des Speichergeräts unvermeidlich ausfallen werden.

Tesla muss bis zum 27. Januar auf das Schreiben der Behörde reagieren. Es gibt laut Informationen aus Owners-Club-Kreisen aber keinen Zweifel, dass Tesla nun einen freiwilligen Rückruf starten wird, um das Problem zu beheben, bevor die MCU bei den betroffenen Fahrzeugen tatsächlich abstürzt und eine Fehlfunktion aufweist.

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