Umbau eines Verbrenners zum E-Auto für unter 25.000 Euro

Fotos: Markus Heimbach

Verbrenner in Elektrofahrzeuge umzubauen ist möglich, doch im Moment noch sehr teuer. Ein Unternehmer jedoch verspricht, die Kosten bis Ende des Jahres drastisch zu senken.

Nick Zippel ist der größte Solarteur in Hamburg und Gründer und Geschäftsführer von Sager&Deus, einer Gebäude- und Umwelttechnik-Firma. Er ist aber nicht unbedingt der typische Unternehmer. So engagiert er sich in der Umweltbewegung Extinction Rebellion, fährt auf Umweltkonferenzen und beschäftigt sich sehr viel mit dem Thema Ressourcen. Er ist außerdem einer der Gründer des Start-ups NAEXT Automotive GmbH. Diese baut Verbrenner in Elektroautos um.

Den Verbrenner so lange zu fahren, wie es irgendwie geht, ist für Nick Zippel nicht sinnvoll – vor allem nicht, wenn es darum geht, die CO2-Ziele zu erreichen. Schließlich verbrauchen sie deutlich mehr Ressourcen. Bis zu 90 Prozent – die benötigte Energie für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung – graue Energie spart ein Umbau gegenüber einem neuem elektrischen Fahrzeug gleicher Größe ein.

Umbausätze teils unter 20.000 Euro

Für Umbausätze inklusive einer Batterie mit einer Reichweite von 250 Kilometern wird bis zum Ende des Jahres  ein Wert von unter 20.000 Euro für einen Kleinwagen und unter 28.000 Euro für einen VW Bus T5/T6 angestrebt. Ziel von NAEXT ist es, einen Umbau vom Verbrenner zum E-Fahrzeug hinzubekommen, der um 50 Prozent unter den jetzigen Umbaupreisen in Deutschland liegt, so Nick Zippels Ankündigung bei der ersten Ausgabe des T&Etalk.

Mitte des Jahres rechne er mit der Vermarktung der ersten Umbausätzen. Aktuell angedacht sind Umbausätze für die Autotypen VW Bully T5/T6 (hierbei ist es egal, ob Carlifornia, Multivan oder Tansporter für Gewerbeunternehmen) und Audi A2 (für nachhaltig denkende Besitzer) sowie für die „Selbsterfahrung“ 10 bis 15 Eigenumbauten mit dem „Family und Friends“ Programm pro Jahr angedacht.

Eine Homologation wird bis September angestrebt und würde NAEXT erlauben, pro Fahrzeugtyp je 500 Umbausätze zu erstellen und an freie Werkstätten auszuliefern. Diese Kapazität und eine zügige Kapazitätserweiterung wird aber erst mit einem Partner möglich, Verhandlungen laufen aktuell.

Dass es immer noch relativ viel Geld ist, weiß Zippel. Leider würden solche Umbauten derzeit nicht gefördert. „Erstmal ist das was für Technikfreunde.“ Doch auch Möglichkeiten, dass sich der Preis weiter senkt, sieht er. Allein pro Kilowattstunde Batterie seien die Kosten innerhalb von einem Jahr von anfänglichen knapp über 400 Euro auf jetzt zu unter 150 Euro pro Kilowattstunde gesenkt worden, nennt er als Beispiel. „Seitdem kommt die Industrie auf einmal auf uns zu und möchte mit uns kooperieren. Da merken wir, da sind immense Preisrückgänge möglich.

Batterien von Tesla?

Derzeit nutzt die NAEXT Automotive Batterien von Lieferanten, die die größeren deutschen Autohersteller beliefern, aber dort nicht Verwendung finden, da es Kleinstmängel gab. So habe man neue Batterien, die nie gelaufen sind. Nick Zippel: „Wir versuchen im Moment auch mit Unternehmen wie Tesla Kontakt aufzunehmen“.

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Ein Gedanke zu „Umbau eines Verbrenners zum E-Auto für unter 25.000 Euro

  1. Hier muss die Kaufprämie in voller Höhe von 6000,- Euro mit einfließen! Schließlich kaufe ich ein E-Auto! Da ich die Karosserie beibehalte schone ich gegenüber einem Neukauf auch noch die Umwelt und Rohstoffe!

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