Corona-Hilfen fördern oft fossile Energien

Die Corona-bedingten Konjunkturprogramme der G20-Staaten fördern fossile Energien stärker als regenerative. Zu diesem Ergebnis kommt die heute gestartete Webseite Energy Policy Tracker. Sie liefert ab sofort wöchentlich aktualisierte Daten und Informationen zu den klima- und energiepolitischen Maßnahmen seit Beginn der Corona-Krise.

Alle G20-Staaten zusammengenommen, flossen 151 Milliarden US-Dollar (und damit 56 Prozent der Gelder, die bestimmte Energietypen unterstützen) in Öl, Kohle, Gas oder fossil erzeugte Elektrizität. Mit nur 16,4 Milliarden (6 Prozent) wurden saubere Energieformen wie Solar, Wind, Wasser oder Geothermie unterstützt. 72,2 Milliarden (27 Prozent) wurden ausgegeben für “potentiell saubere” Maßnahmen, die “den Übergang von fossilen Brennstoffen unterstützen”. Dazu zählt der Tracker zum Beispiel Biomasse und Biogas, Züge und Elektrofahrzeuge, die teilweise mit fossil erzeugter Elektrizität betrieben oder geladen werden, oder die deutsche Wasserstoffstrategie, die überweigend saubere, aber auch fossile Quellen nutzt.

Für Deutschland sieht es teilweise ein wenig besser aus:  circa 17 Milliarden US-Dollar (30 Prozent) gab es für fossile Energieträger, wobei insbesondere die Rettung der Lufthansa zu Buche schlägt (knapp 10 Milliarden), aber auch zum Beispiel ein Bonusprogramm für “Zukunftsinvestitionen” der Automobilhersteller (2,2 Milliarden). Immerhin gab es im Zuge der Corona-Maßnahmen kein Geld für Kohle. Mit 24,9 Milliarden (44 Prozent) wurden “potentiell saubere Energien” gefördert, wozu auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur (2,75 Milliarden) und erhöhte Premien für den Kauf von Elektrofahrzeugen (2,4 Milliarden) gezählt werden. Nur 2,2 Milliarden (4 Prozent) wurden für “uneingeschränkt saubere Energien” ausgegeben.

Die Daten und Analysen des Energy Policy Tracker stammen von Instituten aus verschiedenen Ländern: Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, IISD, IGES, OCI, ODI, SEI, Columbia University in New York City, FARN, INESC, I4CE, ITAM, Legambiente, REN21 und TAI.


N.E.W. ist ein Gemeinschaftsprojekt des T&Emagazin in Zusammenarbeit mit dem YouTube Kanal Car Maniac von Christopher Karatsonyi.

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