Das letzte Auto: Cybertruck

Sinnvolles, Geistreiches, Nachhaltiges und Zukunftsweisendes

Mit dem Tesla Cybertruck befasst sich die Titelgeschichte des kommende Woche erscheinenden T&Emagazins. Der Autor Christoph Reichelt hat Industrial Design studiert und 1990 mit einer Fahrzeugstudie abgeschlossen.

Hier seine aufschlussreichen Einschätzungen:

Wenn die Präsentation des Cybertruck am 21.11.2019 in die Geschichte des Automobils eingeht, dann liegt das nicht daran, dass sein Design grundlegend neu wäre. Für das facettierte Brutaldesign des Tesla Cybertrucks gibt es Vorbilder. Man kann gepanzerte Militärfahrzeuge, Stealth-Bomber oder -Schiffe als Ideenspender sehen, sich an radikale Sportwagenstudien aus den 70ern erinnern oder die 2008 präsentierte Superyacht 118 Wallypower nennen.

In Grafik und Design kam um 2012 der so genannte Low Poly-Stil auf, die Darstellung dreidimensionaler Gegenstände mit einer reduzierten Anzahl von ebenen Flächen. Aus Papppolygonen geklebte Wandschmuckobjekte verbanden Folklore mit Cybertechnik. (…)

Der 2017 erschienene zweite Teil des stilbildenden Filmklassikers „The Blade Runner“ zeigt bei Fahrzeugen und Architektur dieselben geraden Linien, spitzen Winkel und facettierten Flächen, sowohl eine Referenz auf den Originalfilm als auch im völligem Einklang mit dem Designtrend. (…)

Elon Musk, Teslas Spiritus Rector, kündigte bereits 2018 in einem Interview mit Vox Recode an: „…it’s gonna be like a really futuristic-like cyberpunk, ‘Blade Runner’ pickup truck“.

Welche Gedankengänge mögen zu den Entscheidungen geführt haben, die den Cybertruck so aussehen lassen, wie er aussieht? Vielleicht solche:

„Die Zukunft wird wahrscheinlich bedrohlich. Ich will dafür ein Werkzeug, das robust ist und Schutz bietet. Gleichzeitig will ich, mit dem Rest meiner Hoffnung, so wenig Ressourcen wie möglich in Anspruch nehmen. Ich möchte verantwortlich handeln, aber es ist mir nach vielen Enttäuschungen mittlerweile egal, was andere darüber denken. Man hat einmal zu oft ‚Fuck You‘ zu mir und meinen Werten gesagt. Jetzt drehe ich den Spieß um. Wenn ihr euch bedroht fühlt – na und? Ihr selbst bedroht ja mich (und alle anderen Menschen) mit eurer Lebensweise tagtäglich. Ich habe meinen Egoismus wiedergefunden, aber er bezieht sich nur auf andere Menschen, nicht auf das Gesamtprojekt Menschheit. Ich will nur überleben, nicht dominieren. Egal, was ihr sagt, das ist ein gutes, sinnvolles, robustes Produkt, das mir hilft, mich vom Konsumterror zu emanzipieren – während es gleichzeitig Leute einschüchtert, die ich eh nicht mag.“

Der Cybertruck ist für die Gestaltung von Fahrzeugen und im Besonderen für Teslas Rolle im Markt ein rigoroser, effektiver Befreiungsschlag. Die von Konventionen gequälte Branche müsste eigentlich aufatmen: Plötzlich ist alles wieder möglich, auch Sinnvolles, Geistreiches, Nachhaltiges und Zukunftsweisendes.

Schließlich darf man eines nicht vergessen: Das ist keine Studie, kein Konzept. Der Cybertruck ist ein Produkt, das erwerbbar und nutzbar sein wird, und das außerhalb der verschiedenen Szenen (Autodesigner, Elektrofahrer etc.) gesehen und rezipiert werden wird. Jeder wird ihn erkennen und bemerken und darüber nachdenken, warum er so ist, wie er ist. Das macht ihn formal simpel, semantisch vielschichtig, zum wichtigsten Auto des Jahrzehnts.

Und sollte sich erweisen, dass die finstersten aller Dystopien Wirklichkeit werden, dann wird er für seine Besitzer zum Überlebens-Mittel. Das letzte Auto. Danach kommt erst mal nichts mehr…

Der komplette Beitrag – ausgebreitet auf drei Seiten – und ein weiterer zum Thema Cybertruck von Christian Brockmann (Stromgarage) erscheint in der 5. Ausgabe des T&Emagazins. Sie wird in der kommenden Woche ausgeliefert.

Wer die Zeitschrift oder auch ältere Hefte in kleiner oder größerer Menge erhalten möchte, kann sich gegen Versandkosten- und Portoübernahme die gewünschten Exemplare für kleines Geld hier bestellen. 

Weitere Themen in der Ausgabe 5:

Tesla – Seitenwechsel –ein  Kommentar von Timo Schadt

Tesla – Autobauer oder Software-Unternehmen – von Martin Hund

Tesla Welt – News des Quartals – von David Reich

Tesla – Fahrsicherheitstraining – von Thomas Nahen

Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde e.V. – von Thorsten Dohe

Die Herausgeber – Erster Geburtstag des TOCH  – von Martin Haudenschild

Ev Events – E-Mobilitäts-Termine – zusammengestellt von Markus Weber

Ausblick – Tesla Model 3 Treffen in Hilden – von Timo Schadt

Elektroauto Guru – Warum keine Wechselakkus? – Antonino Zeidler (DanZei)

Early Adopter – Zukunftsmacher Jörg Heynkes  im Gespräch mit Timo Schadt

Gesellschaft –  Wer kann die Welt retten? – von Timo Schadt

Im Rückspiegel – E-Cannonball – Team Aloha von Regina Stolze

Reisebericht – Porto Santo – Erste CO2-freie Insel der Welt -von Frank Dettmar

Reisebericht – Norwegen – von Hannes und Petra Reiter

Reisebericht – Werksbesichtigung in Fremont – von Alexander Scharr

E-Mobilität – Wie der Strom ins Elektroauto kommt – von Andreas Neumann (andynfromatics

Fahrbericht – Peugeot e-2008 von Michael Schmitt

Wirtschaft – Rohstoffe – Seltene Erden  von Stefan Debera (404 Volt)

Erneuerbare Energien – Sonnenenergie, wo immer es geht – von Andreas Baum (E-Maise)

E-Mobilität – „Böser“ Jahresrückblick  von Thomas Ludwig (Sounless driving)

Fanboy – Tesla Gigafactory 4 von Gabor Reiter

und einiges mehr…

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Wer sich mit Hilfe des Empfehlungscodes ts.la/timo236 einen neuen Tesla kauft, erhält kostenloses Supercharging für 1.500 km. In diesem Zuge kann man Geld und CO2 sparen und den T&Emagazin-Verleger Timo Schadt unterstützen, denn auch er bekommt dann kostenloses Supercharging für 1.500 km und nimmt zusätzlich an einer Verlosung bei Tesla teil.

 

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Veröffentlicht in Tesla

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