Volkswagen kriegt die Kurve

Für Christoph Krachten, den Vorsitzenden des Bundesverbandes Strommobilität (BSM) sei es schon “ein bisschen ein historischer Moment, wenn Volkswagen für die Elektromobilität alle Ampeln auf grün schaltet. Nicht weniger und nicht mehr ist jetzt auf der Hauptversammlung geschehen.” Nachfolgend seine Gedanken:

Angekündigt wurden mit dem ID.2 für nächstes Jahr und einem noch preiswerteren Elektroauto für 2027 die volle Ausrichtung auf die Elektromobilität. Aber auch im Tagesgeschäft hat sich einiges Revolutionäres getan.

Grafik: Volkswagen

Bei Volkswagen stehen die Zeichen auf Sturm… und zwar auf Elektroautosturm. Der große deutsche PKW-Hersteller schwenkt immer eindrucksvoller auf den Elektroantrieb um. Auf der jüngsten Hauptversammlung wurde es dann richtig wild, denn VW bestätigte nicht nur den ID.2 für nächtes Jahr zu einem Preis ab rund 25.000 Euro, sondern auch ein Volks-Elektroauto für 2027 für rund 20.000 Euro. Bemerkenswert ist das insofern, dass Batterien ja immer noch mit mehreren tausend Euro einen Löwenanteil der PKW-Kosten ausmachen und so die Produktion eines preiswerten E-PKW schwierig macht. Und so ist es noch bemerkenswerter, dass der Autokonzern dieses Fahrzeug in Europa fertigen wird. Deutschland käme aufgrund der Kostenstruktur zwar nicht in Frage, aber Europa sollte es dann schon sein.

Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns: „Generationen von Menschen verbinden die starken Marken des Volkswagen Konzerns mit ihrem ersten Auto – und mit bezahlbarer Mobilität. Als Konzern mit starken Marken nehmen wir diese gesellschaftliche Verantwortung bis heute wahr. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir ein zukunftsweisendes Projekt auf den Weg bringen. Es geht um den Einstieg in die Elektromobilität aus Europa für Europa. Damit verbinden wir ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Europa, eine europäische Industriepolitik und handeln letztlich im Sinne der europäischen Kunden.“

Aber auch aktuell passiert gerade eine Menge in Sachen E-Mobilität bei Volkswagen. Ein absoluter Hammer ist die Premiere des neuen Porsche Macan, dem Bestseller aus Zuffenhausen. Und Porsche macht hier keine halben Sachen, sondern geht auf volles Risiko: den Macan gibt es ausschließlich nur noch elektrifiziert. Das ist ein Statement, das man so bei anderen Herstellern vermisst. Eine Automarke macht ihre Existenz von einem Elektroauto abhängig.

Und auch die anderen Fahrzeuge werden endlich überarbeitet und bekommen Soft- und Hardware, die (und man muss es so sagen) endlich benutzbar wird. Endlich wird die Bedienung intuitiv. Seltsame Bedienkonzepte verschwinden und das Infotainmentsystem, zu dessen Herzstück ja die Ladeplanung gehört, wird zukunftstauglich.

Sprich: Volkswagen zeigt sich hier nicht nur als Ankündigungsweltmeister, sondern geht engagiert und ganz konkret voran. Der Holperstart der individuellen Elektromobilität in Deutschland gehört damit endlich der Vergangenheit an. Und es sind Fahrzeuge in der Pipeline, die man sich sogar leisten kann.

Damit werden aber die Bemühungen der Lobbygruppen und teilweise der Politik das Verbrenneraus auszuhebeln aber immer gefährlicher für die deutsche Autoindustrie. Weiter Verbrenner und auch Elektroautos parallel zu entwickeln dürfte die Industrie überdehnen und zudem die Chancen für die Technologieführerschaft deutlich senken.

Quelle: Vorn-mit-e


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  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Tesla – Potenziale des automatisierten Fahrens
  • Tesla – 2 Millionen Kilometer im Tesla
  • Tesla – Christian Pogea: Der Mann der Teslas versteht
  • Strombock – Warum senken Elektroautos die Wartungskosten
  • Elektromobilität – Autotests für Gebrauchtautokäufer
  • Elektromobilität – Reifen ist nicht gleich Reifen
  • Car Maniac – Testberichte
  • Gesellschaft – Klima Fluchtauto Twizy
  • Gesellschaft – Auto als Ich-Raum
  • Energiewende – Die Kosten der Stromerzeugung
  • Energiewende – Entwicklungsland Deutschland
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