
von Oliver Bornemann
Mitsubishi meldet sich zurück im europäischen Elektrosegment. Und zwar nicht mit einer halbherzigen Logo-Übung, sondern mit einem Modell, das den Namen Eclipse Cross neu definiert.
Das kompakte SUV, das künftig im traditionsreichen Ampere-Werk im französischen Douai vom Band läuft, basiert technisch auf der CMF-EV-Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi, trägt aber deutlich mehr Eigenständigkeit in sich, als man es von bisherigen Kooperationsprojekten gewohnt war.
Es ist das erste rein elektrische Modell der Marke seit dem i-MiEV und markiert einen wichtigen Schritt auf Mitsubishis Weg zur vollständigen Elektrifizierung.
Olli von einfach elektrisch war bei der Premiere in Brüssel vor Ort und hat nicht nur eigene Eindrücke, sondern auch viele Details mitgebracht, die zeigen, dass Mitsubishi mit dem neuen Eclipse Cross ein ernsthaftes Wörtchen im wachstumsstärksten SUV-Segment Europas mitreden will.
Selbstbewusstes Design mit neuer Markenidentität

Der neue Eclipse Cross ist nicht einfach ein Scenic mit anderen Emblemen. Mitsubishi hat ein eigenständiges Design geschaffen, das auf den ersten Blick klar als Teil der Marke erkennbar ist.
Die Front trägt das weiterentwickelte „Dynamic Shield 2.0“ Design, dessen dreidimensionales Wabenmuster Stärke und Raffinesse ausstrahlt.
In satiniertem Chrom eingefasste Elemente und perfekt integrierte Voll-LED-Scheinwerfer unterstreichen den modernen und robusten Charakter.

Die Seitenlinie folgt einer dynamischen J-Form entlang der Fensterkante und betont die Agilität des Fahrzeugs. Integrierte Türgriffe und markante Leichtmetallräder mit dreieckigen Designelementen setzen technologische Akzente.
Am Heck sorgt ein breites Hexagon-Motiv mit horizontalen LED-Leuchten für ein stabiles, elegantes Erscheinungsbild. Die Außenlackierungen reichen von Achat-Grau über Kosmos-Blau bis Aurora-Rot, auf Wunsch mit kontrastierendem Onyx-Schwarzem Dach.
Auch bei den Rädern gibt es Auswahl: 19 oder 20 Zoll große Felgen unterstreichen je nach Ausstattungslinie den Charakter des Fahrzeugs.
Besonders die Intro Edition und die Diamant TOP Varianten setzen mit zweifarbigen Felgen und Akzenten in Glanzschwarz oder Satin-Chrom zusätzliche optische Highlights.

Innenraum mit Raumgefühl und digitaler KompetenzIm Innenraum trifft Funktionalität auf Luxus. Hochwertige Materialien, raffinierte Details und ein großzügiges Raumgefühl prägen das Ambiente.
Ein elektrochromes Glasdach sorgt für natürliches Licht und lässt sich individuell dimmen. Die LED-Ambientebeleuchtung bietet 48 verschiedene Farben und kann sich je nach Fahrmodus verändern.
Das Infotainmentzentrum besteht aus einem 12,3 Zoll großen Display im Hochformat und einer digitalen Instrumententafel gleicher Größe.
Ab der Intro Edition sind Google Maps, Google Assistant und Google Play integriert, ergänzt durch Android Auto und Apple CarPlay.
Die Bedienung ist intuitiv und vertraut, und das System lässt sich mit dem eigenen Google-Konto personalisieren.
Ein optionales Harman Kardon Premium Sound-System mit 410 Watt Ausgangsleistung sorgt für satten Klang. Es bietet verschiedene Klangmodi von Studio bis Club und verteilt den Sound über zehn Lautsprecher und einen Subwoofer.

Die Mitsubishi Motors App erweitert die Konnektivität über das Fahrzeug hinaus. Nutzer können den Fahrzeugstatus abrufen, die Klimatisierung vor Fahrtantritt aktivieren oder den Standort ihres Fahrzeugs orten.
Over-the-Air-Updates halten Software und Systeme aktuell, ohne dass ein Werkstattbesuch nötig ist.

Antrieb, Reichweite und Ladeleistung
Das Herzstück des neuen Eclipse Cross ist sein vollelektrischer Antrieb auf CMF-EV-Basis. Mitsubishi bietet zwei Batteriegrößen an.
Zum Start gibt es eine 87-kWh-Version mit einer Reichweite von über 600 Kilometern, 2026 folgt eine Variante mit mittlerer Reichweite. Der elektrisch erregte Synchronmotor liefert 160 kW Leistung und 300 Nm Drehmoment.
Damit beschleunigt der Eclipse Cross in 8,4 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h.
Die Batterie profitiert von einem wassergekühlten Thermomanagementsystem, das Effizienz und Lebensdauer verbessert. Eine Wärmepumpe und eine PTC-Heizung sind serienmäßig, was besonders bei niedrigen Temperaturen Reichweite spart.
Die Rekuperation lässt sich über Lenkradwippen in vier Stufen regeln. Beim Laden zeigt sich Mitsubishi ebenfalls flexibel: Wechselstromladen ist serienmäßig mit 11 kW, optional mit 22 kW möglich. An Schnellladesäulen zieht der Eclipse Cross bis zu 150 kW und lädt die Batterie damit in rund 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent.
Über das Drive Mode-System lassen sich vier Fahrmodi wählen. PERSO erlaubt eine individuelle Konfiguration, ECO reduziert den Energieverbrauch um bis zu zehn Prozent, COMFORT sorgt für ausgewogenen Fahrkomfort und SPORT für mehr Dynamik. Ein Eco Score bewertet zudem das Fahrverhalten und gibt Tipps für effizienteres Fahren.

Sicherheit auf neuem NiveauMitsubishi hat beim Eclipse Cross großen Wert auf Sicherheit gelegt. Die Karosserie besteht aus hochfesten Stählen und energieabsorbierenden Materialien, die bei Kollisionen mit bis zu 65 km/h schwere Verformungen verhindern sollen. Sieben Airbags, darunter ein Center-Airbag, schützen die Insassen, drei Isofix-Positionen sorgen für sichere Kindersitzbefestigung.
Bis zu 20 Assistenzsysteme stehen zur Verfügung. Dazu zählen der teilautomatisierte MI-PILOT mit adaptiver Geschwindigkeitsregelung und Spurhaltefunktion, ein Rückwärts-Notbremssystem, Notfalllenkassistent, Totwinkel- und Ausparkassistent sowie eine Multikollisionsbremse. Kameras, Ultraschallsensoren und ein Front-Radar sorgen für eine 360-Grad-Überwachung der Umgebung.
Für mehr Sicherheit im Notfall trennt ein pyrotechnischer Schalter die Hochvoltbatterie automatisch vom Bordnetz, sobald ein Airbag ausgelöst wird. Außerdem ist eine eCall-Funktion serienmäßig integriert.
Ein akustisches Warnsignal von 56 bis 75 dB macht andere Verkehrsteilnehmer im Geschwindigkeitsbereich bis 30 km/h auf das herannahende Fahrzeug aufmerksam.
Signalwirkung und Serviceversprechen

Mit dem neuen Eclipse Cross zeigt Mitsubishi, dass die Marke weit mehr kann als Rebadging. Er ist eigenständig gestaltet, technisch auf Höhe der Zeit und auf den europäischen Markt zugeschnitten.
Das SUV bietet Familien alltagstauglichen Platz, eine hohe Reichweite und moderne Technik, bleibt aber typisch Mitsubishi: zuverlässig, robust und langlebig.
Unterstrichen wird dieser Anspruch durch das umfassende Garantiepaket.
Neben fünf Jahren oder 100.000 Kilometern Werksgarantie gibt es eine optionale Verlängerung auf insgesamt acht Jahre oder 160.000 Kilometer.
Hinzu kommen zwölf Jahre Garantie gegen Durchrostung, acht Jahre Garantie auf die Antriebsbatterie und bis zu zwanzig Jahre Pannenhilfe.
Olli fasst es nach der Premiere treffend zusammen: „Man darf sich nicht täuschen lassen, auch wenn die Basis klar Renault ist. Beim Eclipse Cross hat Mitsubishi den Aufwand betrieben, den Kunden am Ende wirklich sehen kann.“

Mit dem Eclipse Cross Electric gelingt Mitsubishi ein Neustart im europäischen Elektrosegment.
Es ist ein Modell, das nicht nur ein neues Kapitel der Allianz aufschlägt, sondern auch ein deutliches Signal sendet:
Mitsubishi will wieder ganz vorne mitspielen, doch wie steht es um die Marke in Deutschland?
Mitsubishi hat in Deutschland eine lange, stabile Basis. Die ersten Fahrzeuge mit den drei Diamanten wurden 1977 in Rüsselsheim ausgeliefert, heute sitzt der Importeur MMD Automobile GmbH in Friedberg und das europäische Entwicklungs und Designzentrum der Marke in Trebur.
Über vier Jahrzehnte kamen mehr als 1,7 Millionen Mitsubishi auf deutsche Straßen, aktuell sind rund 500.000 Fahrzeuge zugelassen und werden von einem Netz aus über 600 Vertriebs und Servicestandorten betreut.

Die Historie reicht weit zurück, vom Modell A aus dem Jahr 1917 mit 2,8 Liter Vierzylinder und 35 PS über den PX 33 von 1934 als früher Personenwagen mit Allrad und Dieselmotor bis zu Rallye Erfolgen mit dem Pajero bei der Rallye Paris Dakar und fünf Titeln in der Rallye Weltmeisterschaft.
Früh legte Mitsubishi den Fokus auf Elektrifizierung, mit dem Mitsubishi Electric Vehicle (i-Miev) als Serienstromer und dem Outlander Plug in Hybrid als erstem SUV Plug in Hybrid mit Allradantrieb.
Seit 2014 gehört die MMD Automobile GmbH mehrheitlich zur Emil Frey Gruppe Deutschland. Diese Infrastruktur und Erfahrung bilden den Rahmen, in dem der neue Eclipse Cross Electric in Deutschland an den Start geht.

Sehr gerne könnt Ihr im nachfolgend verlinkten Video von Oliver Bornemann auf seinem YouTube Kanal einfach elektrisch Eure Eindrücke intensivieren:
Die aktuelle Ausgabe 27 der COMMUNITY-Zeitschrift T&Emagazin kann gegen Übernahme der Porto- & Versandkosten in Wunschmenge hier angefordert werden