Audi e-tron A6: Endlich mehr E-Kombis!

 

Ja, es gibt auch den MG5, aber während man hier beim Audi natürlich wieder den Preis hat, der einigen im Wege steht, ist es beim MG die Langstreckentauglichkeit. Darunter leidet dieser Audi A6 mit dem Kürzel Avant nicht. Moment, A6? Richtig. Audi tut nicht lang rum und benennt sein neues e-tron Modell nach dem lang bewährten Prinzip A6.

 

Bevor wir gleich zu den technischen Daten kommen, sprechen wir doch kurz über diese Benennung. Audi tötet den Verbrenner damit noch nicht. Heißt also: wer sich einen A6 kaufen will, muss beim Verkäufer in Zukunft dazu sagen ob es der e-tron ist, oder der normale. Diese Verbrenner-Koexistenz wird es noch eine Weile geben. Aber egal, es spricht eigentlich kein Grund mehr gegen diesen hier. Weder Reichweite, noch Nachladegeschwindigkeit noch Design. Während Elektroautos bis jetzt diesen Stempel oft getragen haben oder einfach zu pragmatisch waren, holt der A6 e-tron den bisherigen Verbrenner-A6-Fahrer perfekt ab. Selbst, wenn dieser einen S6 oder RS6 gefahren hat.

 

Der A6 e-tron wartet mit einer 100 kWh brutto Batterie auf, die wahrscheinlich auf 95 nutzbare kWh hinauslaufen wird. Ist nicht der größte Akku der momentan verbaut wird, aber soll für 700 km WLTP ausreichen – zumindest bei der heckgetriebene Variante. Der Allrad wird natürlich weniger schaffen. Auch zu diesem liegen mir Daten vor: 350 kW, respektive 467 PS. Mit dieser Power soll es in unter 4 Sekunden auf 100 km/h gehen. Trotz weniger reine kW-Power bei als seinen Mitbewerbern von BMW und Mercedes beschleunigt der A6 schneller als die jeweiligen Pendants. Außerdem hat er das 800 Volt Ladesystem wie auch schon der e-tron GT. Das heißt, dass in 25 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden kann. Warum langsamer als der e-tron GT? Na, weil 80% hier eben mehr Akkukapazität entsprechen. Optional 22 kW über Typ 2 gibt es aber auch, kennen wir ja auch schon vom e-tron GT. Dieser A6 e-tron basiert nicht auf der MEB Plattform von Volkswagen, wie zum Beispiel der Q4 e-tron. Nein: diese Plattform nennt sich PPE. Auf dieser wird auch der Q6 e-tron basieren, welcher vor dem A6 auf den Markt kommt.

 

 

Die Optik ist wirklich beeindruckend. Ich hätte unter meinem Video nicht so viele positive Kommentare bezüglich der Optik erwartet. Von Leuten, die ihn sich leisten können, aber auch von jenen, die es nicht können. Matrix-LED-Scheinwerfer übernehmen vorne in filigranem Design ihre Aufgabe. Ob die beleuchteten Audi Logos so kommen, hängt nur von deutschen Regularien ab. Der Diffusor hinten ist schon ziemlich massiv, vielleicht ein bisschen zu massiv. Audi macht das abhängig vom Feedback der Kunden bzw. Zuschauer solcher Videos. Eine Anhängerkupplung wird es geben, ich vermute mal: um die zwei Tonnen werden gezogen werden können.

 

Das flache Design zeigt, dass hier die Batterie im Fahrzeugunterboden über den doch längeren Radstand erreicht wird und eine hohe Bauart nicht mehr vonnöten ist. Wahlweise gibt es den A6 e-tron als Avant oder als Sportback. Beide haben die gleichen Abmessungen von knapp 4,95m Länge. Der Kofferraum beim Avant wird wohl auf dem Level des Verbrenners sein, dieser fasst 595l. Von innen konnte ich den Wagen leider noch nicht zeigen, weil er nicht fertig ist, aber eines soll gesagt sein: Audi muss unbedingt seinen Innenraum aufarbeiten, denn selbst der neue A8 kommt wie bisher weiterhin mit dem MMI System, und da sind die Displays einfach mittlerweile viel zu klein und die Software zu veraltet, wenn man den Vergleich zu MBUX bei Mercedes zieht – völlig egal, ob in Sachen Größe oder Usability. Da fühlt man sich in einem e-tron schon etwas überholt.

 

Wenn jetzt jemand denkt: “Wow, toll, aber das bringt mir nichts weil mein Portemonnaie zu klein für den ist”, für den habe ich die gute Nachricht, dass diese PPE Plattform auch nach unten durchgereicht wird. Heißt: auch ein A4 Avant wird kommen. Und wer weiß, was sonst noch so für Überraschungen bevorstehen. Fakt ist: endlich gibt es Bewegung in der Welt der Elektrokombis!