Jeep Avenger bewertet von Car Maniac

Erschwingliches Elektroauto mit gutem Gesamtpaket

Zugegeben, mich beeinflusst beim Jeep Avenger ja schon die Emotion, wie es wirkt, wenn ein Auto vor diesen wunderschönen Häuschen in der Auffahrt in Palm Springs steht und gegebenenfalls an einer Wallbox steckt. Vor dem Haus läuft eine Sprinkleranlage, das Gras ist ultragrün und das Haus wunderschön.

Also das denke ich, wenn ich einen Jeep sehe. Aber, und das muss man auch zugeben, diese Zeiten sind auch irgendwie vorbei, gehört doch Jeep nun zu Stellantis.

Jeep Avenger

Die Zahlen des Jeep Avenger

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass mit dem Jeep Avenger endlich mal ein Auto kommt, das für die Masse erschwinglich und auch geeignet ist. Das klein ist, denn mit 4,08 Metern kann man jetzt nun wirklich nicht von einem Platz raubenden Auto sprechen. Dank des Designs wirkt er auf jeden Fall größer als er ist. Letzten Endes haben wir hier das gleiche wie einen Opel Mokka e, nur eben mit etwas längerem Radstand und breiterer Spur, wenngleich fast 20 Zentimeter kürzer. Das Herz, welches in diesem Auto schlägt, ist genau das gleiche wie bei Peugeot und Opel. 156 PS also 113 kW, 260 Newtonmeter Drehmoment und Vorderradantrieb. Einen Trumpf hat er allerdings noch, er wird auch als Allrad Variante kommen, was bei Peugeot und Opel nicht der Fall sein wird. Versorgt wird der Motor von einem 54 brutto und 51 netto kWh Akku, welcher bis zu 550 km im City Modus schaffen soll.

Die Optik und der Preis des Jeep Avenger

Jeep Avenger

Die Optik ist typisch Jeep und das tut dem Wagen gut. Wer Ähnlichkeiten zu Dacia sieht, sieht richtig. Denn Dacia hat schon vor einer Weile bei Jeep angefangen das Design ein bisschen abzukupfern, um das jetzt mal sympathisch zu sagen. Einen vorderen Kofferraum gibt es im Jeep Avenger allerdings leider nicht. Kann ja nicht perfekt sein der kleine Amerikaner, der keiner mehr ist. Vor allem zu dem Preis darf man das nicht erwarten. Los wird es bei 34.000 Euro gehen und voll ausgestattet kann man die first edition, wie hier auf den Bildern zu sehen, für 39.000 Euro haben. Auch 2023 werden da noch ein paar tausend Euro an Förderung abgehen. Aber was kriegt ihr denn noch für euer Geld? Also: hinten wartet leider keine Anhängerkupplung, was man auch nicht braucht, eine Vorrichtung für einen Fahrradträger wäre allerdings gut, Jeep will das nachliefern. Eine elektrische Heckklappe ist in dieser Klasse auch nicht unbedingt typisch, sogar mit Fußkickfunktion, falls die Hände mal zu voll sein sollten. Hinter der Heckklappe mit den pfiffigen Heckleuchten die einen graphisches x darstellen, warten gar nicht mal so kleine 355 Liter Kofferraumvolumen, was für diese Fahrzeuglänge wirklich adäquat ist.

Jeep Avenger Kfferraum

Geht innen der Charme weiter oder wird er plötzlich gekillt? Nun, zugegebenermaßen wartet schon viel Plastik. Aber irgendwie ist das bei diesem Auto noch akzeptabel. Der Rest sieht nämlich ziemlich nice aus: das Display in der Mitte, der digitale Tacho und das Lenkrad. Allerdings muss man auch ehrlich sagen, dass Stellantis sich halt nun mal leider in Sachen Navi Software nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Weder in der Reaktionszeit der Software noch in der Lade Routenplanung oder in den ev-spezifischen Einstellungsmöglichkeiten.

Jeep Avenger innen

Die Sitze sind gemütlich, die Ablagen sehr pfiffig und üppig. Ich sitze trotz meiner 1,88 Meter sehr gut und könnte sogar noch wesentlich korpulenter sein. Wer hinten sitzen möchte kann das sogar trotz des engen Beinraums, weil der Fahrersitz und der Beifahrersitz hinten sehr weich sind und man seine Knie mühelos reindrücken kann, was ab einer gewissen Größe notwendig sein wird. Dafür aber gibt es auch Isofix Punkte an allen Sitzen, außer natürlich am Fahrersitz. So kann man tatsächlich drei Isofix Stationen befestigen. Das einzige Hindernis, das ich sehe, ist der geringe Platz zwischen Sitz und Sitz.

Das Fazit zum Jeep Avenger

Der Jeep Avenger ist somit, meiner Meinung nach, ein heißer Kandidat auf der Liste der leider nicht so vielen erschwinglichen Elektroautos auf dem Markt, die ein einfach gutes Gesamtpaket bieten. Allerdings, wie man in meinen Kommentaren gesehen hat unter dem Video, ist nicht jeder von der Stellantis Basis hellauf begeistert. Ich glaube aber, dass die Menschen oft einen BMW i7 für 25000 Euro erwarten, was halt nicht geht. Alles in allem ein tolles Paket, mit dem ich nur deswegen nicht gerne öfters auf Langstrecke unterwegs wäre, weil eben die Laderoutenplanung nicht am Zahn der Zeit ist.

 


Weitere Car Maniac E-Auto-Tests sind auch in der 17. Ausgabe des T&Emagazin zu finden, das in der ersten Januarwoche erscheint

Die Ausgabe 17 des T&Emagazin (1. Quartal 2023) erscheint in der ersten Januarwoche und kann in gewünschter Menge gegen Porto- und Bearbeitungskosten hier bestellt werden.

In der 17. Ausgabe werden unter anderem folgende Themen zu finden sein:

Tesla Welt – News des Quartals

Tesla – Kreislaufproduktion

Tesla – Eine Welt voller Adapter

Tesla – Hans Jörg von Gemmings unendliche Fahrt

Elektromobilität – Christoph Krachten: Produktionssteigerungen

Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V

Die Herausgeber – Tesla Owners Club Helvetia (TOCH)

Elektromobilität – Essener Motorshow

Elektromobilität – Christoph Reichelt: Elektrische Fahrzeugdesigns

Elektromobilität – Wie Elektromobilität verändert

Elektromobilität – Martin Hund: Batterie-Rohstoffe

Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests

Elektromobilität – Leseprobe Witziges Buch über‘s E-Auto

Elektroauto Guru – Spezielle Reifen für E-Autos

T&Etalk – Rückblick: Tesla AI Day II

T&Etalk – Rückblick: Jahresbilanz Energie- & Verkehrswende

T&Etalk – Rückblick: Tesla Model S & X Plaid

Technophilosoph – Dr. Mario Herger: Robotaxi und Tesla FSD Beta 

Klimaschutz Eine Radtour

Klimaschutz – Realer Klimawandel

Klimaschutz – Unsere Klimafahrweise

Wirtschaft – Ein besonderes Bezahlterminal fürs E-Autoladen

Wirtschaft – Straßenbahn

Reisebericht – Mit Model Y in die Pyrenäen

Fanboy – Gabor Reiter: Tesla Aktie – jetzt zugreifen?

 

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