
Wie fährt sich der Opel Grandland mit Allradantrieb? Dieser Frage gehen wir heute auf den Grund, denn Oliver Bornemann hatte Gelegenheit ihn zu testen.

Mit 4,65 Metern Länge, 1,90 Metern Breite und einem Radstand von fast 2,80 Metern ist der Grandland in der gehobenen SUV-Klasse unterwegs.
Wie wirkt das Design?

Die Front ist markant, wirkt modern mit dem beleuchteten Opel-Blitz und scharfem Tagfahrlicht. Auffällig: Die matten Farbakzente und schwarzen Designelemente, gerade die schwarzen Dachspangen und Spiegel.

Die 20″ Felgen wirken präsent, dazu die zurückhaltende grau-schwarze Farbgebung. Alles in allem ein Auftritt, der aus der Masse sticht, aber nicht aufdringlich sein will.

Wie praktisch ist der Innenraum?

Hinten wie vorn bleibt der Grandland funktional. Der elektrische Kofferraum öffnet zu 485 Litern, die sich durch Umklappen der Rückbank auf 1580 Liter ausdehnen.

Der Kofferraum startet bei 485 Litern, wächst bei umgeklappter Rückbank auf 1.580 Liter.

Die Rücksitzlehne ist im Verhältnis 40:20:40 geteilt, was Platz für lange Gegenstände wie Skier schafft.
Haken und doppelter Ladeboden helfen beim Verstauen, Isofix ist vorhanden, auch wenn das Handling zu wünschen übriglässt.

Die Sitze bieten spürbaren Seitenhalt und lassen sich individuell einstellen.

Im Fond gibt es eine Sitzheizung, Lüftung und USB-Anschlüsse.

Die Materialauswahl mischt Mikrofaser, (Kunst-)Leder und viel Kunststoff, alles solide verarbeitet, wenn auch hinten weniger hochwertig als vorn.
Wer mit Fahrradträger oder Anhänger unterwegs ist: Die Stützlast liegt bei 80 Kilogramm, gebremst zieht der Opel Grandland AWD 1.350 Kilogramm.
So fährt sich der Opel Grandland AWD
Der Grandland AWD fährt sich direkt und kraftvoll. Zwei Elektromotoren liefern 239 kW oder 325 PS. Das drückt ordentlich, besonders im Sportmodus.
Von null auf hundert beschleunigt der Allrad-Grandland in 6,1 Sekunden, die Spitze liegt bei 180 km/h.
Trotz der Leistung bleibt das Fahrgefühl entspannt, der SUV schiebt aber, wenn man es will, erstaunlich an.
Der Wendekreis von 10,83 Metern macht den Grandland citytauglich, auch beim Rangieren auf engem Raum.
Die 30-Minuten-Dauerleistung, die beim Opel Grandland AWD so auch im Fahrzeugschein eintragen wird, liegt bei 137 kW.
Reicht die Reichweite im Alltag?
Die Allradversion fährt immer mit einer 73-kWh-Batterie.
Im WLTP-Zyklus sind 484 Kilometer angegeben. Die Verbrauchswerte schwanken: Im Alltag bei ruhiger Fahrt bleiben sie teils bei 14–15 kWh / 100 km, bei zügigem Fahren sind 20 kWh / 100 km möglich.
DC-Laden läuft bis 160 kW, in ca. 30 Minuten ist der Akkustand von 10 auf 80 Prozent SoC.
Auf langen Strecken bleibt das Auto damit reisetauglich, auch wenn größere Batterieoptionen bei Allrad noch fehlen.
Welche Technik steckt drin?
Der Grandland zieht technisch nach, integriert Head-up-Display, digitale Instrumente und einen großen Touchscreen (16 Zoll).
Navigation und Ladeplanung greifen auf aktuelle Systeme zu, die Sprachsteuerung klappt stabil.
Komfort kommt durch Kleinigkeiten wie das beheizte Lenkrad, Zwei-Zonen-Klima, eine gute Geräuschdämmung und das große Panoramadach, das aber eine etwas schmale Öffnung hat.
Im Testwagen steckt fast alles, was Opel bietet.
LED-Matrixlicht vorn, elektrische Heckklappe mit Fußsensor, Wärmepumpe, 360-Grad-Kamera, Sitzheizung vorn und hinten, Head-up-Display und sogar ein belüftetes Fach in der Mittelkonsole.
Dazu ein Focal-Soundsystem mit sauberem Klangbild.
Vorne wie hinten gibt es durchdachte Ablagen, sinnvolle Details wie verstellbare Oberschenkelauflagen oder ein echtes Brillenfach.
Lediglich beim Hartplastik an Türunterkanten und Isofix-Abdeckungen zeigt sich: Hier wurde gespart.
Wie fühlt sich das Interieur an?
Schick, ergonomisch, mit sportlichen AGR-zertifizierten Sitzen. Mikrofaserstoffe, Kontrastnähte, strukturierte Oberflächen, das wirkt hochwertig.
Das Infotainmentsystem arbeitet schnell und integriert jetzt endlich auch Ladeplanung. Apple CarPlay und Android Auto laufen kabellos.
Die Menüstruktur ist übersichtlich, Tasten für Klima- und Lautstärkeregelung sind geblieben und das finden wir gut so.
Wie sicher und komfortabel fährt sich der Grandland AWD?
Fahrerassistenzsysteme gehen bis zum adaptiven Tempomat mit Spurwechselunterstützung.
Die Technik hält die Spur sauber und passt die Geschwindigkeit an, verlangt aber bei Verkehrsschildwechsel eine Bestätigung.
Bremsweg und Lärmdämmung überzeugen, die innere Lautstärke liegt bei 50–100 km/h meist unter 65 dB.
Die Federung ist auf Komfort abgestimmt, bleibt aber für schnelle Kurven direkt genug.
Die Lenkung reagiert sauber, ohne zu nervös zu werden.
Die Sitze sind langstreckentauglich, lassen sich vielfältig elektrisch einstellen, die Memory-Funktion gibt es aber nur auf der Fahrerseite,
Lohnt sich das Paket für den Preis?
Mit einem Einstiegspreis von knapp 60.000 Euro ist der Grandland AWD kein Schnäppchen.
Die Leasing- und Finanzierungskonditionen von Opel relativieren den Preis etwas. Fürs Geld bekommt man ein rundes Gesamtpaket aus Platz, Reichweite, Technik und Komfort.
Wer auf Allrad verzichten kann und eine höhere Reichweite schätzt, wählt die Variante mit Frontantrieb und der 97 kWh Batterie und kommt mit einer Akku-Ladung im besten Fall 700 Kilometer weit.
Im nachfolgend verlinktem Video von einfach elektrisch zeigt Euch Oliver Bornemann nochmal alle Details auch audiovisuell:
