In der aktuellen Ausgabe 24 des T&Emagazin hat David Reich wieder eine Vielzahl von Meldungen aus der Tesla-Welt veröffentlicht. Der Betreiber des gleichnamigen Podcast hat aus den Folgen seines Nachrichtenformats die Highlights zusammengestellt.
Tesla Semi-Truck auf der IAA Transportation in Hannover (Folge 380)
Der Tesla Semi-Truck sorgte auf der IAA Transportation in Hannover für großes Aufsehen. Der Andrang am Tesla-Stand war enorm und das Unternehmen nutzte die Gelegenheit, um neue, spannende Informationen zu ihrem elektrischen Schwerlast-LKW zu präsentieren. Zu spüren war auch der offene Ansatz, mit dem Tesla an den europäischen Markt herangeht: „Wir sind hier, um zu entdecken und mit potentiellen Kunden zu sprechen“, erklärte das Tesla-Team.
Entwickelt für den globalen Markt – Europa im Blick
Der Tesla Semi wurde von Anfang an für den weltweiten Einsatz entwickelt, einschließlich Europa. Tesla bestätigte, dass die aktuelle Pilotproduktion des Semi bereits den europäischen Regularien entspricht. Dies wurde möglich, nachdem die EU 2020 ihre Vorschriften zu Länge und Breite von Fahrzeugen angepasst hatte. Der Semi wird daher in Europa zulassungsfähig und kompatibel mit europäischen Anhängern sein, sagte der Chef des Semi-Truck-Programms, Dan Priestley, während seiner Präsentation.
Zukunftsweisende Technologie und beeindruckende Zahlen
Tesla hat heute in den USA bereits eine beeindruckende Testflotte von geschätzten 200 bis 300 Semi-Trucks auf der Straße, die in kurzer Zeit bereits über 7,5 Millionen Kilometer zurückgelegt haben. Besonders beeindruckend sind die Verbrauchszahlen: Mit 100 kWh auf 100 km setzt der Semi neue Maßstäbe in der E-Mobilität. Tesla ersetzt damit laut eigenen Angaben Diesel-LKW im operativen Geschäft, ohne dabei Kompromisse bei der Zuladung oder dem Zeitplan machen zu müssen. Möglich wird dies durch das Tesla Megawatt Charging. So kann Tesla Diesel-Zugmaschinen 1:1 ersetzen und ist dabei sogar günstiger im Betrieb.
Reichweite & Gewicht
Tesla räumte auch mit den größten Vorbehalten gegen Elektro-LKW auf: Reichweite und Gewicht. Der Semi bietet eine Reichweite von rund 800 km bei voller Ladung und hat ein Leergewicht von 10.500 kg – Werte, die ihn konkurrenzfähig mit herkömmlichen Diesel-LKW machen. Für die kleinere Variante mit einer Reichweite von 500 km gibt Tesla ein Leergewicht von nur 9.000 Kilogramm an – leichter als ein vergleichbarer 6×4 Diesel-LKW. Mit der bevorstehenden Massenproduktion könnten diese Zahlen noch weiter verbessert werden.
Ausblick für Europa
Auch wenn der Tesla Semi aktuell noch nicht in Europa verfügbar ist, versichert Tesla, dass man bereit ist, sobald die Skalierung in der neuen Semi Fabrik Nevada Ende 2026 abgeschlossen ist. Eine europäische Testflotte, ähnlich der in den USA, ist deutlich früher denkbar. Tesla plant, den Semi möglichst nahe an den Preis eines Diesel-LKW zu bringen – eine klare Botschaft an die Konkurrenz.
Mit beeindruckenden Zahlen und fortschrittlicher Technologie zeigt Tesla erneut, dass der Semi ein ernstzunehmender Konkurrent auf den Straßen ist. Die europäischen Kunden können gespannt sein.
Batteriepreise fallen um 50 Prozent (Folge 368)
Tesla und die gesamte Elektrofahrzeugbranche steht vor einem bedeutenden Wendepunkt: Die Preise für Batterien, die das Herzstück von Elektroautos bilden, sinken schneller als erwartet. Ein Bericht von Bloomberg vom Juli 2024 zeigt, dass insbesondere chinesische Batterien nun so günstig sind, dass sie tiefgreifende Veränderungen in der Automobil- und Energiespeicherindustrie ermöglichen.
Die Preissenkungen werden maßgeblich von chinesischen Herstellern angetrieben, die mittlerweile weltweit führend in der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien sind. Im letzten Jahr ist der Preis für Lithium-Eisen-Phosphat-Batteriezellen (LFP) in China um 51 % auf durchschnittlich 53 US-Dollar pro Kilowattstunde gefallen. Der weltweite Durchschnittspreis für diese Batterien lag in 2023 bei 95 $/kWh. Grund dafür sind Skaleneffekte, technologische Fortschritte und umfangreiche staatliche Investitionen in die E-Mobilität.
Ein Schub für Tesla und andere EV-Hersteller
Tesla profitiert direkt von diesen Entwicklungen. Als größter Abnehmer von Batterien weltweit könnte das Unternehmen durch die gesunkenen Kosten seine Produktionskosten weiter senken und damit seine Elektrofahrzeuge noch wettbewerbsfähiger machen.
Darüber hinaus könnten auch Teslas stationäre Energiespeicherlösungen von den fallenden Batteriepreisen profitieren. Mit günstigeren Batterien wird es zunehmend wirtschaftlicher, Strom aus erneuerbaren Energien zu speichern und so zur Stabilisierung von Stromnetzen beizutragen.
Tesla präsentiert neue FSD Roadmap (Folge 378)
Völlig überraschend hat Tesla Anfang September eine detaillierte Roadmap für die zukünftige Entwicklung seines Full-Self-Driving (FSD)-Systems veröffentlicht. Die Ankündigung, die über das Tesla AI-Team auf X (vormals Twitter) geteilt wurde, gibt einen spannenden Ausblick auf die kommenden Updates für Teslas FSD supervised:
September 2024: Der Start in eine neue Ära
Die Roadmap für den Herbst 2024 startet mit der Version 12.5.2, die eine beeindruckende Verbesserung der Sicherheit bringt. Laut Tesla AI-Team wird die Zahl der Meilen zwischen notwendigen Eingriffen um das Dreifache erhöht. Besonders bemerkenswert ist, dass diese Updates auf Teslas AI3 Computer (Hardware 3) und AI4 (Hardware 4) gleichermaßen laufen. Dabei nahm Tesla eine Vereinheitlichung der KI Modelle für diese beiden Hardware Plattformen vor.
Zu den neuen Funktionen für September zählen:
– Actually Smart Summon: die intelligente Herbeiruf-Funktion.
– Cybertruck Autopark: die aus den anderen Modellen bekannte Parkhilfe speziell für den Cybertruck.
– Eye-tracking mit Sonnenbrille: eine Erweiterung, die es ermöglicht, auch mit Sonnenbrille die Eye-Tracking-Funktion zu nutzen.
– End-to-End-KI auf der Autobahn: hierbei vereinigt Tesla den Software Stack der FSD in der Innenstadt mit dem bisher schlechteren Stack für die Autobahn.
– Cybertruck FSD: das erste FSD-Paket für den Cybertruck.
Oktober 2024: FSD wird noch smarter
Für Oktober steht ein weiteres grosses Update an: Die Version 13, die die Zahl der gefahrenen Meilen zwischen Eingriffen auf das Sechsfache verbessern soll. Zudem werden erstmals Funktionen wie autonomes Entparken, Parken und Rückwärtsfahren im FSD-Modus verfügbar sein.
Q1 2025: FSD geht international
Ein besonders spannender Teil der Roadmap betrifft die Einführung von FSD in Europa und China, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen. Die Roadmap zeigt Teslas Selbstbewusstsein und sendet eine klare Botschaft: die FSD Supervised ist bereit für den weltweiten Rollout. Tesla wird dies in jedem Markt tun, in dem es die Regularien zulassen. Dieser Schritt könnte die Marktpräsenz erheblich ausweiten, und die bisher noch nicht gegebene Wahrnehmung des Unternehmens als Vorreiter der autonomen Mobilität verändern.
Tesla hat seine bisherige Planung bemerkenswert exakt eingehalten. Funktionen wie Cybertruck Autopark und das Eye-tracking mit Sonnenbrille wurden, wie versprochen, bereits flächendeckend ausgerollt. Zudem hat der Cybertruck als erstes Tesla-Modell noch im September die End-to-End-KI auf der Autobahn erhalten. Eine Flut an Videos auf Social Media von vielen bekannten Persönlichkeiten aus der Film- und Musikbranche wird in den kommenden Wochen zur Bekanntheit der FSD beitragen, nachdem der Cybertruck sich besonders in diesen Kreisen großer Beliebtheit erfreut.
Big ASS Update: Tesla führt „Actually Smart Summon“ ein (Folge 377, 381)
Tesla überrascht die Welt mit einem neuen, technologisch fortgeschrittenen Feature: „Actually Smart Summon“ (ASS). In einem humorvollen Post auf X, vormals Twitter, kündigte das Unternehmen an: „Schnall dich an für die Fahrt deines Lebens, aber, Überraschung! Du sitzt dabei nicht in deinem Auto.“ ASS ermöglicht es Fahrzeugen, vollautomatisch zu einem definierten Ziel oder direkt zu ihrem Besitzer zu fahren – eine Mischung aus Magie und modernster Technologie.
Neben dem neuen Feature „Actually Smart Summon“ bringt Tesla auch „Dumb Summon“ heraus, eine einfachere Version der Herbeiruf-Funktion. Dumb Summon, also „strunzdummes Herbeirufen“, entspricht dem bisherigen Summon Feature und ermöglicht es, das Fahrzeug über die App vor- und zurückzubewegen, um es so aus engen Parklücken zu manövrieren.
Die Steuerung erfolgt über den neuen Summon-Reiter in der App, der zusätzlich eine Live-Kameraansicht des Fahrzeugs ermöglicht. Zu den Hauptfunktionen gehören
– Come to Me: mit gedrücktem Button kommt das Fahrzeug zum Besitzer.
– Go to Target: das Auto fährt zu einem vordefinierten Ort. Das Feature ist im Moment nur in den USA verfügbar.
Rascher Rollout und Autopark für den Cybertruck
Mit dem Update auf Version V12.5.4 hat Tesla einen schnellen Rollout für „Actually Smart Summon“ und die neue Full-Self-Driving-Supervised Version in den USA gestartet. Zwischen 75% und 90% aller dort berechtigten Fahrzeuge haben bereits das FSD Update erhalten. Für den Cybertruck hat Tesla zudem die Funktion „Vision Autopark“ ausgerollt, die bereits für 90% bis 100% der Cybertruck-Flotte verfügbar ist.
Das Unternehmen peilt eine baldige vollständige Abdeckung von V12.5.4, ASS und dem Cybertruck-Autopark an – ein spannender Ausblick für Teslafans und die Zukunft des autonomen Fahrens.
Alle Ausgaben des T&Emagazins
Aus dem Inhalt der 24. Ausgabe:
- Smartes Laden zu Hause dank integriertem PV-Management in der Tesla-App
- Ungebremste Euphorie für Tesla – Verrückte Fanboys?
- Gut gemeint, schlecht gemacht! – Irre Ladestellen-Beschilderung
- Summen statt Brummen – Wartet die E-LKW-Zukunft um die Ecke?
- Halbtoter See mitten in Europa – Wenn Wasser nichts kostet, greifen alle zu
- VW in der Krise – Deutsche Automobil-Industrie am Scheideweg
- Energiewende auf einem Bierdeckel
- Leser:innen-Briefe -Neues aus der Teslawelt
- Die Herausgeber: Tesla Owners Club Helvetia
- Die Herausgeber: Tesla Fahrer und Freunde e.V.
- „Ich habe noch einen Tesla in Berlin“ – 10 Jahre Tesla Fahrer und Freunde
- KRACHT&EN – Der neue Podcast von Christoph Krachten und Timo Schadt
- Strombock – Antonino Zeidler zur Preisgestaltung von Elektroautos und Flottenemissionsgrenzwertsenkung ab 2025
- E-Auto Tests von Oliver Bornemann (Einfach Elektrisch)
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