Strom bei Aldi, Lidl und Co.

Kostenlos laden während des Einkaufs

Während des Einkaufes das Auto aufladen – möglich ist dies an Supermärkten, Discountern, Baumärkten oder Möbelhäusern. Besonders Kaufland, ALDI Süd, Lidl, Edeka sowie IKEA können sich als Vorreiter profilieren. Wo kann ich mein Elektroauto laden? Welche Steckertypen werden unterstützt und welche Ladeleistung geboten? Kostet das Laden etwas und brauche ich eine Kundenkarte?

Nachfolgende Momentaufnahme hat T&Emagazin Redaktionsleiter Markus Weber für die am 10. Juli erscheinende Ausgabe 7 recherchiert. Das T&Emagazin kann in Wunschmenge gegen Versandkostenübernahme hier angefordert werden.

 

SUPERMÄRKTE UND DISCOUNTER:

ALDI

Aldi Süd bietet bundesweit derzeit 91 Stationen zum Laden von Elektroautos an. Das Laden ist während des Einkaufens kostenlos, jedoch höchstens für eine Stunde. Die gängigen Steckertypen (CCS, CHAdeMO, Typ 2) werden an allen Ladestationen akzeptiert, sowohl Gleichstrom als auch Wechselstrom kann geladen werden. An 63 Ladesäulen kann man mit 22 Kilowatt Leistung laden. Außerdem sind 28 Schnellladestationen mit bis zu 50 kW in Autobahnnähe (mit maximal 160 Kilometern Abstand zwischen den Ladestationen) installiert. Während der Sonnenstunden werden die Elektrofahrzeuge und -fahrräder mit Strom aus den Fotovoltaikanlagen auf den Filialdächern versorgt. Darüber hinaus bezieht Aldi Süd laut Angaben des Unternehmens überall, auch für die E-Ladestationen, zertifizierten Grünstrom. Umfassend Informationen über Standorte und Nutzungsbedingungen finden sich unter
aldi-sued.de/de/infos/aldi-sued-a-bis-z/e/

Aldi Nord dagegen bietet bisher keine Elektroladestationen. Man erwarte jedoch in den kommenden Jahren eine zunehmende Nachfrage und bereite derzeit einen kundenorientierten Aufbau von Lademöglichkeiten auf den Parkplätzen vor, heißt es aus dem Unternehmen.


Edeka
Laut Angaben der Zentrale sind bei bundesweit mehr als 200 EDEKA-Märkten Ladesäulen in Betrieb. In vielen davon ist die Aufladung auch kostenlos. Aufgrund der genossenschaftlichen Struktur von Edeka kann die Zentrale jedoch keine konkreteren Zahlen oder Standorte nennen.
Einige Edeka-Märkte mit Ladestationen finden sich zum Beispiel unter
de.chargemap.com/networks/edeka

Globus
Globus bietet an 16 Standorten E-Auto-Ladeplätze an. An einigen Standorten sind dies Ladesäulen von Partnern.
Der Strom ist für Kunden aktuell kostenlos. Ladeleistung und Anschluss sind üblicherweise 2 x 22 kW AC, Typ 2.
„Ein Roll-out zur Ausstattung aller unsere SB-Warenhäuser mit Ladesäulen läuft bis Ende des Jahres“, so Guido Koch, Leiter Energiemanagement Globus SB-Warenhaus.

Kaufland und Lidl
Die Schwarz-Gruppe, zu der Kaufland und Lidl gehören, kündigte Ende 2019 an, dass jede neugebaute Kaufland- und Lidl-Filiale künftig mit mindestens einer E-Ladesäule ausgestattet werde. Auch im Zuge einer Modernisierung werde jede Filiale eine Stromtankstelle erhalten. Mittelfristig solle vor jeder der rund 3.900 Kaufland- und Lidl-Märkte in Deutschland eine Lademöglichkeit bestehen, so die Ankündigung.

Kaufland
Einkaufen und gleichzeitig Elektroauto laden ist bei Kaufland an über 120 Standorten möglich. Bis Ende 2020 sind bundesweit 200 Schnellladestationen geplant. Sie sind mit den drei gängigen Steckertypen ausgestattet (Typ 2/AC 43 Kilowatt; CCS/DC 50 Kilowatt und CHAdeMO/DC 50 Kilowatt) und bieten zwei Kunden gleichzeitig die Möglichkeit, ihre Autos kostenlos zu laden. Bei einer Ladeleistung von 50 Kilowatt können E-Fahrzeuge in 45 Minuten bis zu 80 Prozent aufgeladen werden. Die Stationen werden mit Ökostrom betrieben, der das „besonders umweltfreundliche Label „Grüner Strom“ trage“ Unter kaufland.de/#filial-finder kann man sehen, ob Filialen eine Elektrotankstelle haben.

Lidl
Aktuell befinden sich 208 Elektroladesäulen an Lidl-Filialen in Betrieb. 120 weitere werden aktuell (Mai 2020) gebaut. In Zukunft sollten zwei Ladepunkte durchschnittlich maximal 50 Kilometer voneinander entfernt sein. Jede E-Ladesäule verfügt über zwei Ladepunkte, an denen Lidl-Kunden aktuell ohne vorherige Registrierung 60 Minuten lang kostenlos Strom laden können. Eingesetzt werden AC- und DC-Ladesäulen verschiedener Leistungsklassen bis 50 Kilowatt. Der Strom werde zu 100 Prozent erneuerbaren Energien gewonnen. Das Unternehmen bezieht ihn laut eigenen Angaben an allen Standorten einheitlich von einem Anbieter, möchte jedoch keine weiteren Angaben zum Stromversorger machen. Während das Angebot an einzelnen Filialen kaum in Anspruch genommen wird, finden an anderen Stationen täglich über 20 Ladevorgänge statt. Standorte finden sich unter
de.chargemap.com/networks/lidl

Metro
Metro antwortete nicht auf Anfrage des Emag azi ns . Der Presse ist zu entnehmen, dass Ende 2019 455 Ladepunkte in 13 Ländern installiert waren, 130 in Deutschland.

Netto Marken-Discount
Netto Marken-Discount befinde sich aktuell noch in einer Testphase mit mehreren Ladesäulen. Ein weiterer Ausbau sei geplant, so die Unternehmenskommunikation. Vor der Nutzung müssen die Anwender sich erstmal registrieren, die anschließende Nutzung ist kostenlos.

Norma
Norma antwortete auf Anfrage des T&Emagazins nach E-Ladesäulen: „Leider liegen dazu keine aktuellen Informationen vor.“

Real
Real bietet keine E-Auto-Ladestationen an.

Rewe und Penny
An über 150 Rewe- und Penny-Märkten in Deutschland und Österreich gibt es Ladestationen. Außerdem würden die Parkplätze neuer „Green Buildings“ (REWE Group Märkte mit energieeffizienten Technologien und dem Einsatz regenerativer Energien) mit Stromtankstellen ausgestattet. Bei entsprechender Nachfrage und an geeigneten Standorten werde man das Angebot weiter ausbauen, heißt es aus der Pressestelle. Eine Übersicht über Standorte oder Informationen über das Laden liefert die REWE Group, zu der Rewe und Penny gehören, leider nicht.

Tegut
Bei Tegut-Märkten in Marburg-Cappel und Bad Neustadt können Halter von Elektro-Autos kostenfrei Ökostrom tanken. Die Kunden müssen sich einmal im Markt anmelden, um eine Chipkarte zu erhalten, mit der die Ladesäule aktiviert werden kann. „Derzeit ist die Resonanz überschaubar. Wir sprechen hier über ca. 20 Kunden pro Woche. Dennoch werden wir auch in Zukunft weiterhin schauen, wo es ggf. eine gute Option sein könnte, E-Ladesäulen vor Ort einzurichten, um für die Zukunft präpariert zu sein“, sagt Matthias Pusch, Leiter der Unternehmenskommunikation.

 

BAUMÄRKTE

Bauhaus
Bauhaus betreibt aktuell an 15 Standorten jeweils zwei Ladestationen mit 11 kW-Ladeleistung (Typ 2) pro Ladepunkt. Für die erste Stunde des Einkaufs ist das Laden kostenlos. Im Anschluss kostet es 28 Cent pro kW/h. Bezahlt werden kann mit jeder gängigen „E-Tankkarte“. Sollte diese dem Kunden nicht vorliegen, kann eine Karte leihweise für die Abrechnung im Markt abgeholt werden. Nach und nach werde das Angebot weiter ausgebaut, teilt das Unternehmen mit.

Hagebau
In Kooperation zwischen Hagebau und EnBW waren Anfang 2020 43 Ladesäulen installiert. 100 sind vorgesehen. Kunden können auf verschiedene Bezahlmethoden zurückgreifen, darunter die EnBW mobility+ App oder Kreditkarten, soweit diese mit einem RFID-Chip ausgestattet sind. Die eingesetzten Schnellladesäulen – zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt – verfügen über jeweils einen CCS- und CHAdeMO-Anschluss für Ladeleistungen bis 50 Kilowatt (kW) und einen Typ 2-Anschluss mit bis 43 22 kW. Erste Standorte werden laut Unternehmen „bedarfsgerecht auch mit 150 kW-Ladetechnik ausgestattet, die dann auch das Schnelladen von zwei Fahrzeugen gleichzeitig ermöglicht“.

Hornbach
Derzeit sind an 13 Standorten Ladesäulen in Betrieb. Hornbach baut seit 2018 zusammen mit der Pfalzwerke AG an den Bau- und Gartenmärkten E-Ladestationen auf. Hornbach stellt die Parkplätze zur Verfügung. Die Pfalzwerke errichten und betreiben die Ladestationen.

Ikea
Alle 53 Ikea-Einrichtungshäuser in Deutschland verfügen über E-Ladeplätze, an denen Kunden kostenlos Ökostrom laden können. Die Spitzenleistung beträgt in der Regel 22 kW. Als Steckertypen gaben die Ladestationen in der Regel den Typ 2, CCS sowie Chademo.
goingelectric.de/stromtankstellen/verbund/IKEA/

Obi
Obi antwortete auf Anfragen des T&Emagazins leider nicht.

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6 Gedanken zu „Strom bei Aldi, Lidl und Co.

  1. Man merkt jetzt aktuell bereits, dass sich die neue Prämie auswirkt, vor drei Monaten waren die Ladesäulen bestenfalls mal Montagsmorgens besetzt, inzwischen sind Wartezeiten bei uns beim Kaufland (2 Plätze) und Aldi (1 Platz) in Schwetzingen an der Tagesordnung. Allein in den letzten 10 Tagen habe ich sage und schreibe 7 Zoe an den Ladesäulen entdeckt, die ich in den drei Monaten vorher noch nie gesehen hatte, wären mir an der Farbe aufgefallen :-).
    Ich befürchte langsam auch schon ersten Ladefrust bei einigen, das scheint jetzt ruckzuck zu gehen und die Ladesäulen sind durchgehend belegt.

  2. Wird in den nächsten Jahren immer mehr zur Entscheidung beitragen wo Leute einkaufen. Man sieht schon jetzt sehr schön dass die Ketten die sonst auch immer recht innovativ und kundenfreundlich sind (z.B. Rewe) hier auch Zukunftsbewustsein haben wogegen einige es mal wieder komplett verpennen.
    Was Geschäfte aber schon jetzt planen sollten ist eine einfache Erweiterbarkeit auf mehr Säulen. In 10 Jahren wird ein oder 2 Säulen nicht mehr reichen, dann kann sich das schnell ins Gegenteil umkehren weil Leute dann genervt sind wenn ein Supermarkt nur 2 Ladepunkte hat die andauernd belegt sind und andere schon 10 haben. Also jetzt massiv aufbauen und schonmal die nächsten 10 Jahre im Blick haben ist schlau.

  3. Ich lade am liebsten im Bürgerwindpark Lichtenau für Lau. Direkt unterm Windrad. Grüneren Strom gibt es nicht und dank schicker Holz Bank mit Tisch eine nette Abwechslung zum Home Office.

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