Vor 13 Jahren, als ich meine erste PV-Anlage installiert hatte, war die Speicherung von Solarenergie aus wirtschaftlichen und technischen Gründen unvorstellbar und völlig unrealistisch. Heute denkt jeder Hausbesitzer, der in eine PV-Anlage investiert, über einen Stromspeicher nach, um die Überschussenergie aus der Photovoltaik in die Akkus zu speichern und diese später wieder verwenden zu können. Eine sinnvolle Idee, zumal erneuerbare Energien mit großem Abstand die günstigste und sauberste Form bieten. Aber wozu das Ganze?
Jeder weiß, dass die Energieversorgung der Zukunft wohl kaum aus fossilen Brennstoffen bestehen wird. Auch die heutigen AKWs sind keine sichere Alternative. Allein schon die Kosten der Errichtung, Unterhaltung und sicheren Entsorgung dieser Anlagen treiben die Stromkosten unvorstellbar in die Höhe, was sich kaum mehr auf dem Markt verkaufen lässt. Eine kWh Strom aus AKWs kostet etwa sechs Mal mehr und aus fossilen Energien fünf Mal mehr als aus erneuerbaren. Das ist keine politische Entscheidung, sondern eine rein wirtschaftliche und kaufmännische Tatsache.
Tesla ist bekanntlich kein Autohersteller, sondern ein Tech-Unternehmen, welches ganzheitliche Lösungen anbietet. Kaum einer, der Tesla nur oberflächlich kennt, weiß, dass es auch Speicherlösungen für kleine Private- und vor allem für Großprojekte anbietet.
Die kleine Powerwall eignet sich mit ihrem 13,5 kWh Akku, die sich auch skalieren lässt für bis zu zehn Geräte, hervorragend als Speicher für kleinere Häuser. Aber auch für Unternehmen, die einen Backupschutz für IT-Anlagen suchen, ist sie super geeignet.
Wenn man größer denkt, kommen die sogenannten Megapacks zum Einsatz. Diese bieten drei MWh Kapazität pro Einheit und sind grenzenlos skalierbar.
„Ja, aber was ist, wenn nachts keine Sonne scheint oder kein Wind weht…?“ Natürlich braucht unser heutiges Energie-Versorgungsnetz eine gewisse Stabilität und Grundlast, um Stromausfälle zu vermeiden. Das geschieht heute kompliziert über Ab- und Zuschaltung und Ein- und Verkauf von Energien, um das Netz stabil zu halten. Speicherung von Energie findet zwar geringfügig statt, aber meistens nur zentral, beispielsweise in Form von Pumpspeicherkraftwerken.
Die Zukunft könnte und sollte dezentral sein. Große oder kleine zusammen geschaltete Akkublöcke könnten ein Wohngebiet, Dorf oder Industriegebiet sicher und unabhängig versorgen. Diese Speicher werden aus erneuerbaren Energien versorgt und könnten eine lange Zeit autark laufen. So puffern wir die günstige und saubere Energie aus Wind und Sonne und stabilisieren das Stromnetz zugleich.
Da die Akkuzellenentwicklung unglaubliche Fortschritte macht, könnten in naher Zukunft die Dimensionen und Preise der Akkus sinken und Speicherkapazitäten steigen. Nebenbei bemerkt, Akkus sind auch heute schon zum größten Teil recyclebar und somit kein „Sondermüll“, wie oft falsch behauptet wird. Das lohnt sich richtig. Denn im Gegensatz zur Erdkruste sind die wertvollen Rohstoffe hier sehr konzentriert.
Und hier kommt Tesla wieder ins Spiel, die genau diesen Gedanken schon vor langer Zeit hatten. Ein bekanntes Projekt fand in Südaustralien (Victorian Big Battery) statt, wo es immer wieder große Stromausfälle gab. Weitere Projekte, wie in Moss Landing in Kalifornien, folgen. Diese Anlage hat eine Kapazität von 730 MWh und eine Leistung von 182,5 MW. Sie kann circa 136.000 Haushalte mit mehreren Stunden autarker Stromversorgung abdecken.
Wie immer, muss man nur wollen und es braucht Menschen, die es einfach nur machen.
Der Autor: Gabor Reiter, FANBOY
Gabor Reiter, alias Fanboy, schreibt regelmäßig im T&Emagazin. Diese und weitere interessante Artikel zu Tesla, E-Mobilität und regenerativen Energien finden sich in der aktuellen 16. Ausgabe des T&Emagazin:
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(3. Quartal) ist erschienen.
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Die Themen:
- Editorial – Timo Schadt: Handlungen sind erforderlich
- Tesla Welt – News des Quartals
- Elektromobilität – Dirk Bergel: S3XY CARS Community 2022
- Elektromobilität – S3XY CARS Community auch 2023?
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