Eine Welt voller Adapter dank unterschiedlicher Ladestandards

Auch bei Ladesystemen für E-Autos geht es um Macht, in diesem Fall um Marktmacht.

In Europa hat Tesla einen Marktanteil bei Neuzulassungen von etwas über 13 Prozent. Hier haben die Player aus klassischen Autoherstellern, Lobby und Politik den CCS (Combined Charging System) als Schnellladestandard durchgesetzt. Tesla reagierte darauf, indem bei Markteinführung des Model 3 2019 an seinen Superchargern CCS nachrüstete und den Umbau bereits ausgelieferter Fahrzeuge und einen CCS-Adapter mitlieferte.

Bei den aktuellen Model S und X, die in den kommenden Wochen nach Europa kommen, ist standardmäßig CCS eingebaut.

In den USA ist es andersherum. Dort hat Tesla bei den Neuzulassungen derzeit einen Marktanteil von 75 Prozent und möchte vermeiden, allen Autos CCS-Adapter mitzugeben. Tesla will daher seinen Supercharger in Nordamerika zum Standard machen. Dazu wurden das Tesla-Ladesystem in North American Charging Standard (NACS) umbenannt und alle anderen Hersteller von E-Autos und Betreiber von Ladenetzen eingeladen, in Zukunft Teslas Technik bzw. Adapter anzubieten.

Andere Ladenetz-Anbieter hätten laut Tesla bereits Pläne dafür. Tesla bietet dafür sein Design und die Spezifikationen lizenzfrei zum Herunterladen an und berichtet, dass das Unternehmen mit der US-Standardisierung-Gesellschaft zusammenarbeitet, um diese Ladetechnik als öffentlichen Standard zu etablieren.

Dieses Foto zeigt die US-Variante von Tesla im direkten Vergleich mit einem CCS Kabel und Anschluss.

Die sehr unterschiedlichen Marktanteile in den USA und in Europa werden im Ergebnis dafür sorgen, dass beide Kontinente verschiedene Standards haben werden.

Die japanischen Hersteller favorisieren ihr Ladesystem CHAdeMO und die Chinesen den GB Standard.

Bildquelle: Wikipedia

Es ist wie bei den Steckdosen, eine Welt voller Adapter.


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