Der Bundesverband eMobilität (BEM) hat – laut einer Pressemitteilung – den Vorschlag des Thinktank Agora Verkehrswende begrüßt, wonach der Markthochlauf der Elektromobilität durch den raschen und effizienten Ausbau öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur im Bereich der Schnelllader (>150 KW) noch einmal gepusht werden soll. Dabei stehen hoch frequentierte Standorte wie Supermärkte und Shoppingzentren im Vordergrund, wo Kunden und Kundinnen parallel zum Einkauf und anderen Besorgungen ihre Fahrzeuge aufladen können. Experten erwarten für diese Standorte sowohl in den Städten als auch auf dem Land eine gute Auslastung bei geringerer Nutzungsdauer. Grundannahme ist dabei die allgemeine Zugänglichkeit der Ladepunkte ohne gesonderte Vertragsbindung.
„Jetzt ist die richtige Zeit, starke Zeichen für eine gesicherte Ladeinfrastruktur zu senden, um die Elektromobilität in der Breite zu unterstützen”, kommentierte BEM-Vorstand Markus Emmert den Vorschlag der Agora und fügte hinzu: „Um beim Ausbau der Neuen Mobilität in Deutschland wirtschaftlich und effizient zu bleiben, lohnt sich die kluge Verbindung zu den Fragen der Energieversorgung.”
Investoren von Ladeinfrastruktur sind nicht nur mit den Kosten auf der Fahrzeugseite befasst, sondern auch mit der Stromversorgung. Hier entstehen durch „alte” Energiegesetze erhebliche Ausgaben. Nach Ansicht des BEM könnte den Ladepunkt-Betreibern, die zur direkten Erzeugung von Erneuerbarer Energie eigene PV-Anlagen errichten, eine erhöhte Treibhausgasminderungsquote (THG) zugestanden werden. Damit würde Energie direkt am Bedarf erzeugt. Allerdings lohnt sich dieser Aufbau nur, wenn die Ladeparks nicht als Inselanlagen fungieren, wie das gegenwärtig festgeschrieben ist, sondern zur Netzdienlichkeit beitragen indem sie im Netzparallelbetrieb installiert werden dürfen. Weitere staatliche Anreize könnten dann entfallen.
Die Bundesregierung hat sich dafür ausgesprochen, bis zum Jahr 2030 15 Millionen reine eAutos in Deutschland auf die Straße zu bekommen. Derzeit prüfen die zuständigen Ressorts den Masterplan Ladeinfrastruktur auf seine Leistungsfähigkeit. Der BEM rät, neben dem Schnellladen auch das private bzw. Arbeitgeber-Laden nicht zu vernachlässigen. Förderprogramme wie das ehemalige KfW440 müssen dringend neu aufgelegt und das aktuelle KfW441 realitätsnah zügig überarbeitet werden.
Der Bundesverband eMobilität unterstützt das voraussichtlich größten E-Auto-Trefffens S3XY CARS Community am 30. Juli 2022 in Ilsede.
Quelle: Bundesverband eMobilität (BEM)
Der Bundesverband eMobilität (BEM) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen, Wissenschaftlern und Anwendern aus dem Bereich der Elektromobilität, die sich dafür einsetzen, die Mobilität in Deutschland auf Basis Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die aktive Vernetzung von Wirtschaftsakteuren für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen, die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität und die Durchsetzung von mehr Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Der Verband wurde 2009 gegründet. Er organisiert über 350 Mitgliedsunternehmen, die ein jährliches Umsatzvolumen von über 100 Milliarden Euro verzeichnen und über eine Million Mitarbeiter weltweit beschäftigen. In 19 Arbeitsgruppen arbeiten über 1.600 angemeldete Teilnehmer und Teilnehmerinnen zur kompletten Bandbreite der eMobilität.
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