Car Maniac und der Polestar 4: recycelter Innenraum mit Eleganz

15% der Stellen gestrichen! Mangelnde Nachfrage! Das sind zwei Formulierungen, die man gar nicht glauben mag, wenn man sich den neuesten Polestar anschaut, welcher bereits im Sommer auf die Straßen rollt. Polestar 4 nennt er sich und reiht sich ein in die Riege der Fahrzeuge wie BMW i4, VW ID.7 und Co. Klar ist für den ID.7 eher der i5 ein Mitbewerber, aber den Polestar kann man auch nicht so wirklich einordnen.

Polestar nennt ihn SUV Coupe. Für mich ist das trotzdem eine Limousine. 4,84 m lang allerdings auch saftige 2,13 m breit inklusive Außenspiegel. Das lässt ihn natürlich sehr sportlich wirken. Allgemein ist das Design wirklich unglaublich schön, allerdings auch mutig. So wird nicht jedem gefallen, dass die Heckscheibe z.B geschlossen ist ohne wirklich eine physische Scheibe zu haben. Kleinigkeiten wie z.B das beleuchtete Polestar Logo vorne auf der Motorhaube machen das Paket echt rund. Da aber das Logo nicht mit den Scheinwerfern verbunden ist, darf dieses laut deutscher Regularien nicht während der Fahrt leuchten. Was für ein Unsinn. Des Weiteren begrüßen den Fahrer Matrix LED Scheinwerfer.

Ebenfalls für die Optik, aber auch für eine entsprechende Bremswirkung gibt es wieder das Performance Paket für 4500 € Aufpreis, welches adaptive Dämpfer und eine Brembo Bremsanlage beinhaltet. Somit zu dem Motoren: aus dem Hause Gheely bekannt ist der Heck angetriebene mit 272 PS. Diesen Motor kennen wir bereits aus dem Volvo ex30, Smart #one und 3 sowie dem Zeekr X.

Das interessante allerdings ist, dass der Heckantrieb von einer 100 kWh Batterie befeuert wird. Ja, Brutto, aber dafür 94 Netto. Das bietet aktuell kein Mitbewerber in dieser Größe in dieser Klasse. Wer will, kann auch einen Allrad haben mit 400 kW Motorleistung – respektive 544 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 kmh in 3,7 Sekunden. Beide sind bei 200 km/h abgeriegelt was man wirklich nicht verstehen muss. Es geht nicht um müssen, sondern um können.

Eine Wärmepumpe ist natürlich schon mit an Bord, ebenso wie ein 22 kW AC-Lader. Leider kapiert nicht jeder Hersteller bei dieser Akku Größe, dass man das braucht. Wer an den Schnelllader fährt wird in knapp 30 Minuten von 10 bis 80 % geladen haben. Allerdings nicht durch ein 800 Volt System wie man das aus dem chinesischen Hause kennt, sondern mit 400 Volt.

Der Kofferraum fasst 532 l und die Anhängelast bei der kleinen Motorisierung ist 1,5 Tonnen, bei der großen Motorisierung mit dem Allrad 2 Tonnen.

Wer den Innenraum betritt, wird den momentan, wie ich finde, in dieser Klasse ansprechendsten Innenraum vorfinden. Auf Plastik wurde so gut wie gänzlich verzichtet. Das lobe ich mir. Schwedische Eleganz dominiert den Innenraum, auch wenn das hier kein reiner Schwede ist.

Diese Meinung werden vielleicht nicht alle teilen, allerdings finde ich den Innenraum wirklich sehr ansprechend. Nicht zuletzt durch das jetzt horizontale anstatt vertikale Display. Der viel interessantere Deal ist allerdings das System, welches natürlich wieder auf Google basiert und schnelle Reaktion und intuitive Bedienung gewährleistet. Der Innenraum ist recycelt, das wie Leder wirkende Material ist recyceltes PET. Dennoch gibt es eine komplette Lederausstattung für alle, die richtiges Leder wollen. Allerdings von einem einzigen Zulieferer aus Irland der über Blockchain kontrolliert wird, ob er sich an die Vorgaben für nachhaltige Produktion hält.

Es gibt verschiedene Profile für das Ambiente welches pfiffigerweise über Planeten ausgewählt wird, also Mars ist dann z.B ein Rot Ton. Alcantara Dachhimmel bzw Velour, und nirgendwo wo man hin fasst oder hinschaut, findet sich Plastik. Hinten ist sogar noch üppig Platz und das Panorama Glasdach geht sogar noch hinter den Kopf der Passagiere. Selbst Kleinigkeiten wie das Licht oben links am Dach, also die Leselampe, sind in feinste Materialien gehüllt. Das ist einfach schön. Und es zeigt, dass man auf den Anspruch des Kunden noch wert legt.

Die Preise beginnen bei 61.000 € für die kleine Variante mit trotzdem großem Akku und 68.000€ und ein paar zerquetschte für den Allrad. Ganz ehrlich, wenn man bei 85.000 landet ist man immer noch günstiger als ein BMW i4 M50 und hat ein größeres Auto, mehr Akku und auch ein ausgefalleneres Design. I like

Schaut euch das Video zum Polestar 4 auf den YouTube-Kanal von Car Maniac an:


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Weitere Car Manaic E-Auto-Tests finden sich auch in der aktuellen 21. Ausgabe des T&Emagazins.

Diese Ausgabe kann in Wunschmenge gegen Übernahme der Porto- und Versandkosten bestellt werden.

 

 

Inhalt der 21. Ausgabe des T&Emagazin:

  • Editorial – Faszinierende E-Autos
  • Leserbriefe
  • S3XY CARS 2024
  • Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
  • Die Herausgeber – Tesla Owners TOCH
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Tesla – Wie hat Tesla das alles gemacht?
  • Tesla – Der Unmögliche
  • Tesla – Wie viel Bremsleistung bei über 1000 PS?
  • Tesla – TOCH besucht die GIGA Berlin
  • Strombock – Happy Birthday Tesla Supercharger in Deutschland
  • Elektromobilität – Drama Queen – Zwei Tage im Audi e-Tron GT
  • Energiewende – Wachstum an der richtigen Stelle
  • Energiewende – Wärmepumpe mit Gaspedal – das geht
  • Car Maniac – Testberichte
  • Gesellschaft – Das Vierte-Kraft-Gesetz
  • Gesellschaft – Ein unverpackter Plastiküberblick
  • Reisebericht – Im Highland durchs Winterchaos
  • Fanboy
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