Renault Megane E-Tech – Der große Bruder der Zoe ist endlich da!

Fotos: Christopher Karatsonyi

Lange nichts mehr gehört von den Franzosen, hat sich doch der Renault Zoe über die Jahre sehr erfolgreich gehalten. Aber irgendwann ist die Zeit für was Neues. Vor allem eine Klasse darüber. Und ganz ehrlich, das ist echt mal richtig gut gelungen. Man muss sich nur fragen, ob nicht ein bisschen zu spät. Dazu später mehr.   Der Renault Megane E-Tech ist eine wirklich attraktive Alternative zum VW ID3, allen voran optisch. Aber auch praktisch, da er im Gegensatz zum ID3 in der Lage ist, 900 kg zu ziehen. Der hauptsächliche Unterschied besteht in der Antriebsachse, denn hier haben wir einen Vorderradantrieb. Dieser wird wahlweise von einem 130 oder 220 PS starken Motor angetrieben. Bei den Akkus hat man auch zwei Alternativen: 40 oder 60 kWh. Will man den kleinen Motor, aber den großen Akku, hat man dazu zum jetzigen Stand keine Möglichkeit, denn der kleine Akku ist an den kleinen Motor gebunden, mal abgesehen von der Extended Range Variante – die sowas wie eine Spezial Edition ist und mit Stahlfelgen daherkommt – um die Reichweite zu erhöhen. Also Pragmatik ja, hübsch nein. 470 km schafft er in der Variante, 450 sind es sonst.

Mit 440 l Kofferraumvolumen hat der Renault im Vergleich zum ID3 auch hier die Nase vorn. Im Innenraum herrscht französische Eleganz. Schöne Materialien, wahlweise sogar Vollleder auch für das Cockpit. Das Betriebssystem für das Navigationssystem ist Google und damit in Sachen Software allen anderen deutlich überlegen. Polestar und Volvo setzen ja auch schon darauf.
 
In Sachen Ausstattung bleiben absolut keine Wünsche offen. 360° Kamera, Wärmepumpe optional, und 26 Assistenzsysteme. Dazu gehört auch ein Geschwindigkeitsregler, der nicht nur auf den vorausfahrenden Verkehr reagiert, sondern auch auf Kreisverkehre oder Kurven. In meinem Test hat das sehr gut funktioniert, allerdings war die Geschwindigkeit im Kreisverkehr doch etwas zügig.
 
Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h, das Fahrwerk ist wirklich angenehm, aber die Reifen vorne an der Antriebsachse drehen durch, wenn man Vollgas losfährt. Und das auf trockener Fahrbahn, bei Nässe kommt man wahrscheinlich gar nicht vom Fleck.
 
 
Was auf der Liste fehlt sind zum Beispiel Matrix-LED Scheinwerfer. Diese sind hier nur adaptiv. Des Weiteren muss man eben die Frage stellen, ob 60 kWh in der höchsten Ausbaustufe heute noch mithalten kann. Es ist halt doch etwas wenig, wenn man auf Langstreckentauglichkeit geht. Mit dem 0,29 CW Wert ist er darüber hinaus auch nicht besonders aerodynamisch, wird also nicht ultra effizient sein. Ist er so effizient wie ein VW ID3, hat er trotzdem 17 kWh weniger zur Verfügung.
 
Alles in allem ist das wirklich ein enorm gelungenes und schönes Auto geworden. Ein sehr ansprechendes Design innen und eine tolle Software überzeugen hier. Und wer was ziehen will, kann das sogar mit den 900 kg Anhängelast. Im Gegensatz zu Hyundai und Kia kann der Akku auch vorkonditioniert werden, wenn man eine Ladesäule auswählt. Das ermöglicht relativ zügige Ladezeiten von 30 Minuten bis 80%. Die maximale Ladeleistung beträgt 130 kW, und die allerbeste Nachricht ist: nur bei der Basisvariante hat man 7,4 kW Typ 2 Laden, bei allen anderen Varianten sind 22 kW Serie. Heißt: der Wagen ist an einer städtischen Ladesäule extrem schnell wieder aufgeladen.
 
Ein größerer Akku wäre das einzige, was er wirklich bräuchte, um das Konkurrenz Umfeld aufzuräumen.
 
 

Newsletter

Bleibe zu allen Neuigkeiten rund um die E-Mobilität und regenerativen Energien auf dem Laufenden und abonniere den kostenlosen Newsletter. Immer zum Wochenende gibt er einen Überblick der aktuellen E-Mobilitäts-Themen der zurückliegenden Woche. Newsletter-Abonnenten können zudem das T&Emagazin digital lesen – auch ältere Ausgaben.

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.