Mehr als zehntausend Tesla-Supercharger

Während Nutzer anderer Elektro-Fahrzeuge nach wie vor in Deutschland unter fehlender bzw. schwierig nutzbarer Ladeinfrastruktur leiden und seitens der konventionellen Fahrzeughersteller lediglich vage Ankündigungen und vereinzelnde Umsetzungen kommen, hat Tesla längst geliefert. Weltweit sind mit heutigem Stand 1.308 Supercharger-Stationen mit 10.622 Supercharger-Ladeplätzen vorhanden. In Deutschland konnte das entsprechende Angebot infolge der einschränkenden Ladesäulenverordnung zwischenzeitlich nicht weiter ausgebaut werden. War doch ausgegeben worden, dass bei Schnellladesystemen stets auch das Laden mit CCS möglich sein müsste. Doch Tesla hat mit entsprechenden Kennzeichnungen von „Privatflächen“ einen Weg gefunden und bereits mit einem weiteren Ausbau begonnen. Die offizielle Supercharger-Karte auf der Tesla-Website weist inzwischen wieder ein paar neue und vor allem so einige geplante Standorte aus. Sie sollen noch 2018, spätestens 2019 realisiert werden. Schon heute gehört Deutschland zu den bestens ausgebauten Regionen der Welt, wobei die Dichte an Superchargern beispielsweise in den Niederlanden noch weit aus beindruckender ist. Neu auf der Agenda sind auch zahlreiche geplante Standorte in Südosteuropa. In Griechenland, der Türkei, Rumänien, Bulgarien aber auch in Litauen, Lettland und Russland sollen Schnellademöglichkeiten für Tesla-Fahrer entstehen.

Es wird demnach schon bald keine Kunst mehr sein, mit Tesla-Fahrzeugen von West- nach Ost-Europa und umgekehrt zu reisen. Bislang war das lediglich von Südspanien bis Nord-Norwegen kein Problem.

Ein weiterer Ausbau ist notwendig. Insbesondere in der Urlaubszeit kommt es bereits zu vereinzelten Wartezeiten. Der Vorteil bei der Verdichtung des Angebots ist, dass Supercharger ausgelassen werden können. Wenn eine Vollauslastung auf dem Fahrzeug-Display angezeigt wird, kann, bei entsprechendem Ladestand, einfach der nächste Schnellader angesteuert werden.

Für Tesla-Kunden, die ab 2019 auch in Deutschland mit ihrem Model 3 rechnen, wird es vermutlich nur auf Reisen wirklich interessant sein an Superchargern zu laden. Und dann auch zeitlich begrenzter gegenüber Fahrern der Modelle S und X. Während die Oberklasse-Tesla zum allergrößten Teil gebührenfrei laden, zahlen Model 3-Fahrer 34 Cent pro Minute über 60 kW und 17 Cent pro Minute bis 60 kW. Andere Ladesäulenanbieter bzw. Kartenprovider sind da im Zweifel günstiger, was gegebenenfalls auch für das Laden Zuhause gilt.

Model 3-Fahrer bekommen allerdings auch noch eine jährliche Gutschrift von 400 kWh für die Supercharger-Nutzung, die bei Nichtgebrauch verfällt, was die wenigsten wohl nicht in Kauf nehmen werden. So gesehen kann es zukünftig eng werden, wenn Tesla nicht noch weiter ausbaut.

Was von der breiten Bevölkerung bisher kaum wahrgenommen wurde: Neben dem Supercharger-Netz gibt es noch zahllose „Destination Charging“-Standorte an Hotels, Restaurants und Einkaufszentren. Hier kann in der Regel mit 11 bzw. 22 Kilowatt geladen werden. Auch diese Landemöglichkeiten sind auf der Tesla-Webseite dargestellt.

www.tesla.com/de_DE/supercharger

 

Autor: Timo Schadt

 

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