Car Maniacs neues Auto: EQS Brabus

Versprochen für Dezember, bekommen Ende Mai. Naja, jetzt ist er ja da. Und viele haben auf alle möglichen Autos getippt, nur eben nicht auf den EQS. Die häufigste Schätzung war übrigens das Tesla Model S Plaid. Der Grund: ich sagte mein Auto würde wegen des Lenkrades nicht kommen. Stimmt ja auch, allerdings interpretierten viele das Yoke-Lenkrad in die Sache hinein.

Nun, warum ist es wieder dieser hier geworden? Man überlegt als Auto Youtuber natürlich immer: was soll das nächste werden? Und klar gibt es den Lotus, den es aber eigentlich noch nicht gibt, der Tesla bietet ein super Preis-Leistungs-Verhältnis, der i7 ist unschlagbar in Sachen Sitze und Verarbeitung, und so könnte ich weitermachen. Am Ende habe ich mich aber wieder für den Mercedes entschieden, weil er sich als bester Langstreckenjäger bewiesen hat. Nur wie macht man den ein bisschen spezieller? Na mit einem Brabus-Paket eben. Somit war ich der erste Privatkunde, der einen EQS als Brabus übernommen hat. Lustigerweise aber nicht in Bottrop wo Brabus ursprünglich herkommt, sondern bei meinem Händler Autowelt Ebert in Weinheim. Die sind neben Brabus der größte Brabus Umbauer und machen viele Fahrzeuge für Kunden aus dem Promi-Bereich. Sie verkaufen aber auch Skoda Elektro und Ford Elektro. Ich liebe noch diesen Kontakt zu einem Händler, an den ich mich wenden kann – online Autos bestellen ist überhaupt nicht so meins.

Das hat auch Stück weit einen strategischen Hintergrund mit dem Brabus: ich höre von vielen Menschen aus Kreisen der Autoliebhaber, dass Elektroautos einfach zu uncool sind. Aber auch die müssen irgendwann elektrisch fahren, sind es vor allem oft Trendsetter. Jetzt stellt euch mal vor, der ein oder andere Fußballstar würde mit einem Elektroauto vorfahren. Und genau diese Lanze will ich brechen. Ich will aufmerksam darauf machen, dass das was du bisher z.B von Brabus bekommen hast, auch elektrisch geht. Okay, ohne Motorsound und ohne den schrillen Chichi im Innenraum, aber Brabus. Und ganz ehrlich, er sieht schon echt fett aus.

Die ganze Karosserie ist eigentlich modifiziert. Vorne sehr viel Carbon, hinten eine große Carbon Spoilerlippe, sowie ein komplett neuer Carbon Diffusor. Des Weiteren Seitenschweller aus Carbon, und natürlich nicht zu vergessen die 22 Zoll Monoblock Felgen, die einen Brabus erst zu einem Brabus machen. Als Highlight gibt es dann noch Brabus Fußmatten, Brabus Einstiegsleisten und einen Brabus Kofferraumteppich. Gegen Umbauten im Innenraum habe ich mich bewusst entschieden, das bin dann tatsächlich nicht ich.

Was Brabus noch nicht macht so wie bei den Verbrennern, ist der Eingriff auf die Motorpower. So muss ich mich mit den 761 PS zufrieden geben, die der Wagen mit dem Dynamic Plus Paket aus dem Stand generiert, sowie 1020 Newtonmeter Drehmoment. Das sage ich natürlich mit einem Schmunzeln, wenngleich die Power wirklich nicht vergleichbar mit der eines Tesla Model S Plaid ist. Aber darum ging es mir nicht. Klar wäre es geil wenn er das könnte, aber mir sind Langstreckenkomfort, Reichweite und Nachladefähigkeit sowie Innenraum Anmutung einfach wichtiger. Und wie man sieht, kann man alles auf einmal nicht haben, weder beim Tesla, noch bei Mercedes. Und ganz ehrlich, auf einer deutschen Autobahn bist du mit dem sowieso schon fast komplett konkurrenzlos, außer es kommen halt Porsche Turbo S aus dem Verbrennerbereich, oder halt eben der Tesla. Dieser AMG schafft aber jetzt auch 250, statt der 210 kmh wie der Mercedes vorher.

Deswegen finde ich auch den Brabus Umbau an den regulären Modellen etwas merkwürdig. Ach ja, dies hier ist ein EQS 53 AMG. Tust du jetzt dieses Paket auf einen 450 Plus oder meinetwegen auch auf den 580er den ich hatte, ist das irgendwie ein bisschen zu viel Optik für die Leistung. Einen Vorteil hätte es aber dennoch: das Brabus-Paket soll 56 km wltp Reichweite zusätzlich bringen. Knallst du das jetzt nun auf einen 450 plus drauf, bist du unschlagbar in Sachen Reichweite. Natürlich immer verglichen mit gleicher Bereifung. Und die sind nun mal 295 auf 22 Zoll bei mir.

Die Farbe habe ich völlig vergessen zu erwähnen, diese heißt Hyazinthrot Metallic. Innen musste ich mich für das schwarze Leder entscheiden, denn mit den Komfortsitzen die ich vorher hatte, war ich leider an schwarz gebunden. Keine Ahnung, warum es dieses Mal weiß beim AMG nicht zur Auswahl gab. Alternativ hätte ich natürlich die AMG Sitze nehmen können, auch in Weiß, diese sind aber weniger komfortabel. Schließlich bin ich ja einen Langstreckenräuber.

Wie gut ist er denn nun in Sachen Effizienz, fragt ihr euch? Also: ich musste geschäftlich kurzer Hand nach Mailand weil die Flüge gestrichen wurden und bin wie immer, in München losgefahren. Ich habe 390 km bis nach ionity Affi geschafft, hatte dort noch 94 km Restreichweite. Ja es war viel Verkehr, aber ist das nicht immer so? Theoretisch sind vor allem für etwas gemütlichere Fahrer locker 500 km mit dem Auto aus einem Aufwasch möglich. Das Brabus-Paket verspricht die 56 km mehr Reichweite zwischen 100 und 140 kmh. Erst recht wenn du 160 fährst, spielt die Aerodynamik eine große Rolle und so ist er doch ziemlich effizient für seine hohe Leistung und sein hohes Gewicht. Die wenigsten Autos kannst du bei konstant 170 kmh unter 30 kWh fahren. Den hier schon.

Dann kommt natürlich der Innenraum dazu, welcher durch den Hyperscreen dominiert wird, aber durch das schwarze Leder jetzt natürlich nicht mehr so auffällig ist wie vorher, als ich das weiße Interieur hatte. Hier muss man vielleicht auch dazu sagen, dass mir der Innenraum des weißen ehrlich gesagt besser gefallen hat, da der AMG an vielen Stellen anstatt mit Leder mit einer Art Neopren Velour arbeitet. Das ist halt irgendwie nicht so meins, ich stehe da mehr auf das luxuriöse Leder an der Fensterkante und der Mittelarmlehne. Wie die Verarbeitung bei dem Auto ist, das zeigt bald ein neues Video bei mir auf dem Kanal wo ich erklären und zeigen werde, was Mercedes in 1,5 Jahren seit meines Kritikvideos gelernt hat.

Dieses Mal habe ich im Gegensatz zu vorher auch das Entertainment Paket für die Passagiere hinten mit drin. Was so ein Auto denn nun kostet? Das wird ein weiteres Video bei mir zeigen, der Listenpreis des EQS 53 AMG wie ich ihn konfiguriert habe ist allerdings bereits schon bei 202.000€.

Auch den Umbau haben wir mit Kamera begleitet, so dass man das auch sehen kann. Alles in allem, auch wenn der Wagen nach wie vor nicht perfekt ist und das werde ich auch im Video sagen warum, führt für mich am Mercedes EQS momentan immer noch kein Weg vorbei, wenn es um maximalen Komfort, maximale Reichweite bei maximaler Effizienz geht. Das wird vielleicht in zwei oder drei Jahren anders sein, aktuell ist es noch nicht so. Das durch Brabus noch mal zusätzlich modifizierte Fahrwerk ist einfach ein Traum. Der Wagen fährt sich nun wie ein Porsche Taycan. Ist aber bei Bedarf dennoch komfortabler. Die Bremsen sind im Vergleich zu vorher auch ein Himmel und Hölle Unterschied, wenn man ihn eben mit dem 580er vergleicht.

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Weitere Car Manaic E-Auto-Tests finden sich auch in der aktuellen 18. Ausgabe des T&Emagazins.

Diese Ausgabe kann in Wunschmenge gegen Übernahme der Porto- und Versandkosten bestellt werden.

 

Inhalt der 18. Ausgabe des T&Emagazin:

• Leser:innen-Reaktionen
• Editorial – YouTube Ambitionen
• Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
• Tesla – Timo Schadt: Model X Plaid
• Tesla – Bei Carwow in England
• Innovator – Warum kein Tesla Model X Plaid für Thomas Haack?
• Tesla – Timo Schadt: Folierung extrem
• Twitterspace – Tesla Community
• Elektrische Community – Community-Event am 23. Sept.
• Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
• Die Herausgeber – Tesla Owners Switzerland
• Gesellschaft – Gendern abschaffen?
• Elektromobilität – Dr. Heiko Behrendt: Rama-Familie fährt E-Auto
• Elektromobilität – Wie Elektromobilität alles verändern kann
• Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests
• Elektromobilität – Martin Hund: Batterie-Rohstoffe
• Elektromobilität – Die HU und die Bremse
• Elektromobilität – eROCKIT – Pedalgesteuertes Elektromotorrad
• Elektroauto Guru – Antonino Zeidler: Zu wenig Ladestationen
• Klimaschutz – Stefan Lenz: Wie Ölkonzerne Meinung machen
• T&Etalk – Karsten Klees, Martin Hund & Nicole Krause zum Investor Day
• Wirtschaft – Henning Frey: Strompreise
• Klimaschutz – Thorsten Bonzio: Photovoltaik, Wärmepumpe & E-Auto
• Klimaschutz – Dieter Behrendt: Wir stehen auf Wärme
• Reiseplanung – Stefan Eichler: Mit E-Auto und Wohnwagen
• Fanboy – Gabor Reiter: Vision only-Technologie