
Das neue Einstiegsmodell des Lucid Air ist nun auch in Deutschland als Pure rein heckangetrieben verfügbar und Oliver Bornemann hatte Gelegenheit es ausgiebig zu testen.

Der Lucid Air besticht durch sein modernes Design gepaart mit viel aerodynamischen Features.
So hat er nicht nur Air Curtains vor den vorderen Radläufen, um die Luft um die Räder zu leiten, sondern auch Air Curtains an der vorderen Haube, um die Luft besser zu den Außenspiegeln zu leiten. Darüber hinaus hat sich Lucid stark dem Unterboden inklusive Luftleitern gewidmet, was in Summe zu einem cw-Wert von 0,21 führt.

Von vorne wirkt er sehr flach und sehr breit, welches sich auch in den Dimensionen niederschlägt: seine Länge beträgt 4,97 Meter, seine Breite 1,93 Meter und seine Höhe von lediglich 1,41 Meter, was für ein EV schon sehr flach ist.

Mit an Bord sind ein zartes LED-Tagfahrlicht und moderne adaptive LED-Scheinwerfer, die auch Teilbereiche ausleuchten können und am Heck ist eine schöne durchgehendes LED-Leuchtband als Rückleuchte. Beide können nicht nur Begrüßungslicht, sondern zeigen auch das Laden an.

Im Innenraum zeigt der Lucid Air seine wahre Größe und das know-how der Ingenieure wirklich jeden Bauraum für Insassen und Gepäck auszunutzen.
Beides auf extrem-hohen Materialmix & Verarbeitungsniveau, so dass man gerne den Lucid Air auch mit dem Mercedes EQS (5,22 Meter Fahrzeuglänge) und dem BMW i7 (5,40 Meter Fahrzeuglänge) vergleicht und feststellt, dass er sogar mehr Platz bei 4,97 Meter Fahrzeuglänge bietet – wirklich beeindruckend.
Highlight des Infotainments sind ein dreifach Glas-Cockpit-Display mit 34 Zoll und leicht zum Fahrer gecurved, plus ein Zentral-Display, welches sich elektrisch einfahren lässt und noch einen Stauraum dahinter verbirgt.
Die Software funktioniert schnell & flüssig und bietet alle Annehmlichkeiten der Gegenwart inklusive Routen-&Ladeplanung und Apple CarPlay & Android Auto wireless.
Highlight sind die Sitze, die in unserem Fall die optionalen 20 Wege Sitze waren und die man wirklich komplett auf seinen Körper und seine Ergonomie anpassen kann und die auch Sitzheizung, Sitzbelüftung und Sitzmassage beinhalteten.
Aber auch im Fond sitzt man hervorragend in der zweiten Sitzreihe, hier ist es Lucid durch eine durchgehende Fußgarage für jeden die perfekte Sitzposition zu finden.
Der Lucid Air Pure verfügt über zwei Kofferräume, zum einen den Frunk mit 283 Litern Volumen und zum andern den Trunk mit 627 Litern Volumen, so dass insgesamt 910 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung stehen. Dieses kann erweitert werden durch umlegbare Rücksitze (60:40). Darüber hinaus besteht eine Durchlade für Skier oder einen langen Gegenstand. Eine Dachlast und eine Anhängelast sind uns bei Redaktionsschluss nicht bekannt.
Angetrieben wird der Lucid Air Pure von einem Elektromotor auf der Hinterachse, der diese auch antreibt (RWD) und eine maximale Leistung von 325 kW (442 PS) bietet und den Pure in 4,7 Sekunden von Tempo 0 auf Tempo 100 km/h beschleunigen soll und seinen Top Speed bei 200 km/h hat.
Weitere Motorisierungen sind optional erhältlich inklusive Allrad und mit bis zu 1.251 PS im Top Modell Sapphire, welches Ende des Jahres 2025 auf den Markt kommen soll.
Um seine Leistung entfalten zu können benötigt der Lucid Air Pure ein Akkupack.
In der Basis besteht es aus einem 650 Volt System und 88 kWh netto nutzbarer Kapazität.
Geladen werden kann dieses serienmäßig mit bis zu 22 kW an AC bei entsprechender Ladestation und am Schnelllader mit bis zu 210 KW im Peak, was eine Ladezeit von 10% auf 80% Akkustand in bis zu 25 Minuten.
Weitere Akkugrößen sind in weiteren Modellen verfügbar.
Den meisten Fahrspaß bietet der Lucid Air aber auf kurvenreichen Straßen. Lucid ist es gelungen seinem adaptiven Fahrwerk eine nahezu perfekte Mischung und Spreizung zu verleihen, was an Fahrwerksniveaus des Porsche Taycan nahekommt.
Egal, ob man durch die Stadt cruised oder schnelle Kurven durchfährt oder Top Speed auf der Autobahn fährt, das Fahrwerk hat immer die passende Antwort und kennt kaum Wank- und Neigebewegungen – wirklich beeindruckend und deutlich Fahrerfreundlicher als ein Mercedes EQS oder BMW i7.
Lediglich bei den Assistenzsystemen sollte Lucid schnell nachbessern.
Außerhalb von Autobahnen steht lediglich ein Abstandsregeltempomat mit einfachsten Spurhalteassistent zur Verfügung.
Und auch der Drive Assist auf der Autobahn der zusätzlich den Lenkassistent und optional einen Spurwechselassistent bietet hat uns leider noch nicht überzeugt.
Die Übernahme der Geschwindigkeitsänderung erfolgt nur durch Bestätigung des Fahrers und passieren des Verkehrsschildes.
Das können alle Fahrzeuge des VW-Konzerns und BMW / Mercedes deutlich besser und prädiktiv im teilautonomen Bereich.
In Summe bietet Lucid mit dem Air Pure ein interessantes Basisfahrzeug, das aktuell bei uns bei 85.000 Euro startet und viel serienmäßig enthält, aber auch durch Zusatzausstattungen individualisiert werden kann, alle Infos auch zu weitere Lucid Air Modellen findet Ihr auf www.lucidmotors.com/de-de .
Gerne könnt Ihr die gewonnen Erkenntnisse des Lucid Air Pure auf Oliver Bornemanns YouTube Kanal einfach elektrisch intensivieren, hierzu findet Ihr drei Videos, hier der Link zum Ersten:

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