Auch im sanierten Altbau ist ökologisches Leben möglich

Es ist ein paar Jahre her, doch mir ist diese Zeit noch sehr präsent. Es gab eine Non-Konformisten-Uniform. Die Rede ist von den Öko‘s. Strickpullover und Sandalen zierten oft langhaarige, bärtige Zeitgenossen, denen nachgesagt wurde, sie würden sich von Müsli ernährend jedweden Freuden entziehen und sich in stetiger Selbstkasteiung darum bemühen, einen ökologisch möglichst schmalen Fußabdruck zu hinterlassen. Natürlich fuhren sie Bus und Bahn, bestenfalls Fahrrad und sie futterten neben reichlich Vollkornprodukten alles, was saisonal und kompostgedüngt war. Die meisten haben diese Personen damals belächelt. Führen wir uns deren Handeln heute vor Augen, erkennen wir: So ganz falsch lagen sie nicht.

Frische Produkte ohne Zwischenhandel, Verzicht auf Chemie, optimiert in Sachen Tierwohl, fair gehandelte Produkte, inzwischen ist das Mainstream. Wenn es die Geldbörse hergibt, wird ökologischer Lifestyle inzwischen nach außen getragen. Oft ist dies mit höherer Qualität verbunden, die nicht nur der Nachhaltigkeit wegen, sondern auch wegen der Gesundheit bevorzugt wird.

Auch wenn ich persönlich nie zu den oben beschriebenen Uniformierten gehörte, begann ich früh, nach dem ökologisch vertretbarsten Weg zu suchen.
Der Bezug von ökologischen Lebensmitteln aus saisonaler, regionaler Herkunft war für mich nicht mal mit wirklichen Einschränkungen verbunden. Meine Heimatregion Osthessen bietet hier regelrecht paradiesische Begebenheiten. Das Privileg eines kleinen Nutzgartens und sogar Eier von eigenen Hühnern rundeten zeitweise mein beschauliches Landleben ab.
Doch das ist ökologisch gesehen Schnickschnack, verglichen mit der Frage des Wohnraums. Hier kann der ökologische Fußabdruck am deutlichsten ausfallen. Das Thema der Zeit ist die persönliche Energiebilanz.

Haus mit Charakter

Unser Eigenheim wurde nicht etwa neu gebaut, sondern das fürs Familienprofil passende Objekt im Bestand gesucht und gefunden. Ein Neubau war nicht unser Weg, denn genügend Altbauten stehen vielerorts leer, das erschien uns sinnvoll.
Der „Charakter“ des Gebäudes hat uns zudem angesprochen. Ein Schreiner hat es mit viel Eigenleistung und einem begabten Maurer als Bruder seinerzeit selbst errichtet.

Je nach dem, was die Einkünfte gerade hergaben, wurde der Altbau von 1972 saniert. Massive Wände waren grundlegend ein Gewinn und so wurde lediglich im Sockel nachgedämmt.

Dachdämmung

Ein spürbarer Gewinn, nicht nur für frische Jahreszeiten: Das mit Isofloc von uns gedämmte Dach schützt nun auch im Sommer vor zu hohen Temperaturen.

Zisterne

Eine Regenwasser-Zisterne hilft in trockenen Perioden dem Garten. Sie dient aber vor allem im Alltag insbesondere dem Wegspülen der üblichen Geschäfte. Sogar kalkfreies Waschmaschinenwasser ist im Angebot und dem Aquarium dient das weiche Regenwasser zum Ausgleich des eher harten Stoffs aus der Leitung.

Fenster

In all den Jahren haben sich solche Investitionen auch monetär längst niedergeschlagen. Zwar kann ich nicht den exakten Amortisationszeitpunkt benennen, doch überwiegt das gute Gefühl, das Richtige zu einem frühen Zeitpunkt getan zu haben. Ganz ohne heute „normale“ Förderungen wichen die alten Fenster peu à peu ordentlich verglasten. Nachhaltiges Holz war mir dabei Ehrensache und passt gut zu unserer holzhaltigen Fassade.

Solar statt Ölheizung

Doch ganz ohne Förderungen hatten wir uns auch nicht aufgestellt: Just ist der letzte Monat des fünfzehnjährigen Kreditzeitraums der Photovoltaikanlage angelaufen. Ich hatte darauf spekuliert, auch die letzten 5 Jahre die Ölheizung zu betreiben. Der Plan ist, die 15,3 PWp polykristalline Süd-Altanlage nach der KfW-Förderung mit einer Wärmepumpe weiter zu betreiben, ergänzt um aktuell weitere 10 KWp Eigenstromnutzung auf der gegenüber liegenden Dachhälfte. Hocheffiziente monokristalline Module, ausgelegt auf diffuses Licht, tragen nämlich hier seit gut zwei Jahren ebenfalls zur positiven Ökostrombilanz bei. Für locker weitere 5 KWp haben wir übrigens noch Platz, die wohl auch noch kommen werden.
Der Hybridwechselrichter ist bereits auf einen Stromspeicher ausgelegt, der unlängst bestellt wurde.

Wärmepumpe

Die Wärmepumpe wird nun vorgezogen und kann, wenn der Lieferengpass nicht länger als prognostiziert anhält, im Sommer Einzug halten. Die Ölheizung ist nämlich nicht nur ein unangenehmes Relikt aus längst vergangenen Zeiten, sondern macht inzwischen einfach zu viele Mucken.

Die kommende Wärmepumpe ist bewusst niedriger dimensioniert als die Bausubstanz des Anfangs der 1970er Jahre errichteten Hauses mutmaßen lässt. Bei einer im März besuchten Tagung des Bundesverbandes innovativer Handwerker für regenerativer Energien e.V. in Hamburg lernte ich: Die wenigen Tage, in denen im Jahr die Außentemperatur extrem niedrig ausfällt, rechtfertigen keine große Wärmepumpe. An solchen Tagen werde ich im Zweifel mit dem weiterhin im Wohnzimmer anzutreffenden Holzkamin zu heizen. Holz fällt dafür ausreichend im Garten an.

Elektroautos

Einen weiteren Bereich will ich nicht unerwähnt lassen, hat er doch mein persönliches Leben sehr verändert: In der Mobilitätsfrage setzen meine Familie und ich voll auf Elektromobilität. Während der inzwischen in Essen lebende, erstgeborene Sohn seinen Alltag komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestreitet, kommt der Rest der Familie inzwischen völlig ohne Verbrennerfahrzeuge klar. Zugegebener weise sind die drei Tesla im Familienbesitz nicht für jede Einkommenssituation.



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  • Wer steckt dahinter? – Der BIHEE e.V.
  • Energiewende – Jahresbilanz Energie und Verkehrswende
  • Sektorenkopplung – Photovoltaik, Batteriespeicher, Wärmepumpe, Niedrigenergiehaus und Elektroauto!
  • Ökologisch Leben – Auch im sanierten Altbau ist ökologisch Leben möglich
  • Selbst Testen – Ist das eigene Haus fit für eine Wärmepumpe?
  • Fördermöglichkeiten – Eigenheimsanierung: Hohe Zuschüsse vom Staat
  • Ultraleicht-Module – Riesige Potenziale nutzen mit der Kraft der Sonne
  • Klima – Grüße aus Darmstadt – Anpassung an neue klimatische Bedingungen
  • Batterietechnik – LFP & NMC im Vergleich
  • Neubau – Den ökologischen Fußabdruck verringern
  • Photovoltaik mit Dachfenster – Nachhaltige Energieversorgung ohne Verzicht auf Tageslicht
  • Energiewende – Atomkraft löst keine Probleme mehr
  • Großspeicher – Erneuerbare Energie rund um die Uhr
  • Mitgliedsunternehmen des BIHEE
  • Gesichter des Verbandes – Hermann, das Unikat

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