Die HU und die Bremse

„Sitze gerade in meinen 3-jährigen Tesla und kann es nicht fassen.
Dachte ich doch noch vor einer halben Stunde, mein Model 3 ist das beste Auto der Welt. Und jetzt, bei der ersten Hauptuntersuchungsprüfung (HU) durchgefallen, das gab es noch mit keinem anderen Auto.
Auf dem Mängelbericht muss ich jetzt lesen: Zweite Achse: Bremse eingelaufen – Plakette nicht zugeteilt.“

So oder ähnlich ist es schon so manchem ergangen. Vor allem wenn man nicht regelmäßig im TFF-Forum unterwegs ist, beziehungsweise nicht die ganzen Tipps liest, wie das Einlaufen der Bremse reduziert werden kann.

Was jetzt?

Einmal bitte Bremsscheiben und Beläge neu?
Nun ja, aktuell (März 2023) liegt das Material beim Model 3 Dualmotor für die Hinterachse bei immerhin 603,87 Euro inkl. MwSt. (original Ersatzteile von Tesla) und 640,51 Euro beim Performance.

Bei einer genauen Prüfung stellt man fest, dass die meisten Bremsscheiben und zugehörigen Beläge kaum Verschleiß aufweisen. Fast neuwertige Bremsen einfach wegwerfen und dass zu jeder HU? Da kommt doch ein komisches Gefühl auf, und mit Nachhaltigkeit hat das wenig zu tun.

Bremse nach der Optimierung

Was aber nun?

Nachdem wir an unserem Model 3 Performance schon einmal die Bremse komplett ersetzt hatten, und das nach nur 20.000 Kilometer, wollten wir dies – nur ein Jahr später – nicht nochmals wiederholen.

Eine Alternative muss her!

Diese hat sich bei uns, der Firma Stegmann, mit dem Bremsscheibenoptimierungs-System von Pro-Cut ergeben. Hiermit kann die Bremsscheibe direkt am Fahrzeug abgedreht, beziehungsweise optimiert werden. Die Kosten liegen dabei für alle Scheiben bei 530 Euro inklusive Steuer.

Bei unserem Tesla Model 3 hatten wir nach dem Abdrehen der Scheiben noch 1,5 mm bis zur Verschleißgrenze.
Neue Scheiben haben 2 mm bis zur Verschleißgrenze.

Die Scheiben hatten zu diesem Zeitpunkt wieder nur ca. 20.000 km Laufleistung.

Die Bremsbeläge müssen ausgebaut und geprüft werden. Oft reicht es aus, diese „abzuziehen“, sprich die Riefen auf einer ebenen Fläche auszuschleifen und den Bremsbelag zu planen.
Damit ist auch der Bremsenservice, der alle zwei Jahre im Wartungsplan steht, gleich mit erledigt.

Überrascht waren wir, wie ruhig das Fahrzeug nach der Bearbeitung bremst. Da die Bremsscheibe direkt am Fahrzeug abgedreht wird, ist sie perfekt auf die Fahrzeugachse abgestimmt. Ein so ruhiges Bremsverhalten bekommt man unter Umständen nicht mal mit einer neuen Bremsscheibe.

Es gibt den einen oder anderen Sportwagenfahrer, der seine Bremse nach dem Ersatz erst mal über diese Methode „abstimmen“ lässt, um das optimale Bremsgefühl zu erleben.

Grundvoraussetzung ist, dass ein Kfz- Meister abwägt, ob eine Optimierung möglich und sinnvoll ist, oder ob doch ein Ersatz notwendig wird. Die ausführende Werkstatt sollte auch gute Kenntnisse mit E-Fahrzeugen aufweisen, nicht, dass durch Unwissen Schäden an den Antriebsmotoren beziehungsweise den Wechselrichtern entstehen.

Inzwischen hat sich dieses System wirklich bewährt, denn viele E-Autos haben die gleichen Symptome. Nicht nur Tesla.

„Einmal Bremsscheiben- Wellness vor der HU-Prüfung und ich habe immer noch das beste Auto der Welt!“

Bremse vorne in der Bearbeitung. Das Gerät misst die Dicke der Bremsscheibe in Echtzeit und gleicht die Toleranz der Bremsscheibe an der Radnabe aus.


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  • Leser:innen-Reaktionen
  • Editorial – YouTube Ambitionen
  • Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
  • Tesla – Timo Schadt: Model X Plaid
  • Tesla – Bei Carwow in England
  • Innovator – Warum kein Tesla Model X Plaid für Thomas Haack?
  • Tesla – Timo Schadt: Folierung extrem
  • Twitterspace – Tesla Community
  • Elektrische Community – Community-Event am 23. Sept.
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Die Herausgeber – Tesla Owners Switzerland
  • Gesellschaft – Gendern abschaffen?
  • Elektromobilität – Dr. Heiko Behrendt: Rama-Familie fährt E-Auto
  • Elektromobilität – Wie Elektromobilität alles verändern kann
  • Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests
  • Elektromobilität – Martin Hund: Batterie-Rohstoffe
  • Elektromobilität – Die HU und die Bremse
  • Elektromobilität – eROCKIT – Pedalgesteuertes Elektromotorrad
  • Elektroauto Guru – Antonino Zeidler: Zu wenig Ladestationen
  • Klimaschutz – Stefan Lenz: Wie Ölkonzerne Meinung machen
  • T&Etalk – Karsten Klees, Martin Hund & Nicole Krause zum Investor Day
  • Wirtschaft – Henning Frey: Strompreise
  • Klimaschutz – Thorsten Bonzio: Photovoltaik, Wärmepumpe & E-Auto
  • Klimaschutz – Dieter Behrendt: Wir stehen auf Wärme
  • Reiseplanung – Stefan Eichler: Mit E-Auto und Wohnwagen
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2 Gedanken zu „Die HU und die Bremse

  1. Das ist eine sehr schmerzvolle Erfahrung, würde ich sagen. Auch die Alternative Lösung zum abdrehen der Scheiben macht es nicht wirklich besser. Die meisten Fahrer werden zudem auch diese Alternative nicht wirklich in der näheren Umgebung finden können um wenigstens die 100€ zu sparen. Rechnerisch ist es ein ein Fiasko, denn in drei Jahren kann man mit Rekuperation mit Sicherheit nicht so viel Energie einsparen, damit sich die 600€ dann für den Ersatz der Bremsen lohnen, nur weil man sie geschont hat.

    Ich frage mich, ob ein paar Mal ordentlich bremsen die Scheiben nicht wieder in Ordnung bringen könnte, damit der TÜV die Plakette wieder ausstellt?

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