Was kommt aus Amerika, hat über 1000 PS, ist elektrisch und tatsächlich ein Game Changer? Für viele gibt es hier nur eine Antwort: Das Tesla Model S Plaid. Das ist aber die falsche Antwort. Die richtige lautet Lucid Air Dream Performance.
Ich muss zugeben, ich bin an den Test etwas voreingenommen rangegangen, weil er mich bei der statischen Präsentation letztes Jahr nicht tausendprozentig überzeugt hat. Die Aspekte, die mir nicht gefielen, gibt es zwar immer noch, aber das Fahren, der Verbrauch und die Nachladegeschwindigkeit, sowie die Power machen eigentlich alles wieder wett.
1.111 PS reißen nicht ganz so brutal an der Karosserie wie der Tesla mit ähnlicher Power, aber dafür ist das Auto schon irgendwie etwas mehr Auto. Und das trotz mangelndem Luftfahrwerk, hier geht der Punkt natürlich an Tesla und alle anderen, die solches Fahrwerk verbauen. Also an jeden in diesem Preisbereich.
Das Fahrwerk hatte ich deswegen für die Stadt auch bemängelt, denn es ist halt nicht ganz so smooth wie in einer Limousine mit Luftfahrwerk. Auf der Autobahn geht’s. Die Optik tröstet auch über vieles hinweg, denn das Fahrzeug sieht einfach so wahnsinnig anders aus, nur eben nicht auf die negativ aufdringliche Art. Jeder hat dem Wagen nachgeschaut, jeder hat mich an der Ladesäule angesprochen, der vorbei lief.
Der Innenraum ist ein einziger Traum in der Kombination vieler verschiedener Materialien. Holz, sowie zweifarbiges Leder machen den Innenraum unglaublich edel. Das ist aber auch wichtig, denn das Furz-kleine Display muss irgendwie kompensiert werden. Völlig egal, in welche Richtung wir schauen, alle Displays sind größer: Mercedes sowieso, Tesla, wie auch BMW i7.
Großes Infotainment sollte man hier nicht erwarten, alles ist auf das Wesentliche reduziert. Dafür gibt es aber Filter für die Ladesäulen und eine anständige Routenplanung.
Sitzlüftung und Sitzmassage verstehen sich von selbst. Hinten ist mehr Platz als bei jeder Konkurrenz. Nicht nur “etwas” sondern ziemlich auf der Strecke geblieben ist die Verarbeitung an zwei Stellen: die Jalousie für die Mittelkonsole und die darunter befindlichen Getränkehalter.
Gibt man allerdings einmal Gas, vergisst man das alles wieder. Nur knapp langsamer als im Model S geht es von 100 auf 200 km/h. Bei im Mittel 130 km/h konnte ich einen topographisch ausgeglichenen Verbrauch von 21,5 kWh feststellen. Bei 150 km/h sind es 25 kWh.
Das sind top Werte! An der Ladesäule will er aber noch mal top Werte zeigen: hier schafft der Lucid die meisten nachgeladenen kWh in 31 Minuten von allen Autos. 94 kWh sind im Akku gelandet, nach 13 Minuten hatten wir sogar schon echte 100 km Autobahn drin, allerdings an 150 km/h Reisetempo orientiert. Knapp über 300 kW hat er in der Peak gezogen.
Alles in allem glauben die Leute schon nicht umsonst, dass dies mein nächstes Auto sein könnte. Für die Langstrecke absolut perfekt, Prestige, aber nicht aufdringlich, einfach wunderschön und außergewöhnlich.
Was nach wie vor störend ist, ist natürlich der Preis von 218.000 € für dieses Fahrzeug, so wie das wirklich kleine Display, die schlechte Verarbeitung an der Mittelkonsole und die Tatsache, dass der Tempomat hier wieder mal nur bis 150 km/h geht. Eigentlich ein Dealbreaker. Ansonsten gibt es an dem Auto wirklich nichts zu bemängeln und es zeigt perfekt, was heute schon möglich ist und irgendwann mal in der Mittelklasse zu finden sein wird.
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- Editorial – YouTube Ambitionen
- Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
- Tesla – Timo Schadt: Model X Plaid
- Tesla – Bei Carwow in England
- Innovator – Warum kein Tesla Model X Plaid für Thomas Haack?
- Tesla – Timo Schadt: Folierung extrem
- Twitterspace – Tesla Community
- Elektrische Community – Community-Event am 23. Sept.
- Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
- Die Herausgeber – Tesla Owners Switzerland
- Gesellschaft – Gendern abschaffen?
- Elektromobilität – Dr. Heiko Behrendt: Rama-Familie fährt E-Auto
- Elektromobilität – Wie Elektromobilität alles verändern kann
- Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests
- Elektromobilität – Martin Hund: Batterie-Rohstoffe
- Elektromobilität – Die HU und die Bremse
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