Tesla lieferte für Q4 2024 durchwachsene Zahlen

Für die Anleger schien die Vorlage der vierten Quartalszahlen 2024 durch Tesla nach anfänglichem Kurseinbruch um fast 4 Prozent eher einen Kaufanreiz auszulösenen. Denn nachbörslich ging die Aktie dann doch nach oben und zwar um bis zu 3 Prozent.

Waren Analysten im Vorfeld davon ausgegangen, dass der Gewinn pro Aktie bei 76 Cent liegen würde, viel dieser in der Realiität niedriger aus. Er lag bei “nur” 73 Cent. Das operative Ergebnis sank um 23 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar und die operative Marge fiel nach 8,2 Prozent im Vorjahresquartal und knapp 11 Prozent im dritten Quartal 2024 auf 6,2 Prozent. Doch Börse spielt sich bekanntlich nicht in der Vergangenheit ab sondern ist primär Abbild von Zukunft und hier hat Tesla ja einiges in Aussicht gestellt.

 

Doch gab es eben auch deutlich Positives zu vermelden: So lag der Nettogewinn im zurückliegenden Quartal bei 2,5 Milliarden Dollar und der Umsatz stieg um 2 Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar, neue Spitzenwerte des Unternehmens.

Im Earningscall gut 1,5 Stunden nach Verkündung des Zahlenwerks, standen CEO Elon Musk und andere Spitzenvertreter von Tesla Rede und Antwort. Hier ging es dann auch nicht nur um die Vergangenheit.

Elon Musk verwies eingangs erst mal auf den Erfolg des Model Y als best verkauftes Fahrzeug aller Klassen im vergangenen Jahr und erklärte, dass auf die Robotik und das Autonome Fahren 2025 für Tesla der Fokus läge.

Gerade hat das Unternehmen ein technisches Update des Fahrzeugs mit seinen Launch Model Y geliefert.

Doch noch spannender erscheint: Tausende Fahrzeuge fahren bereits laut Elon Musk täglich fahrerlos zu Destination Parkingspots aus den Factorys in den USA. Dies dokumentiert auch ein unlängst veröffentlichtes Video von Tesla.

Elon sprach vom historischsten Jahr für das Unternehmen, welches wegen des Full Self Driving (FSD) sogar an Bedeutung die seinerzeitige Veröffentlichung der ersten Fahrzeuge durch Tesla übersteige: “Eine funktionierende KI für die reale Welt ist da.”.

Unsupervisted (unbeaufischtigtes) FSD werde schon im Juni in Austin Texas und bis Ende des Jahres in vielen Regionen der USA, nicht nur in Kalifornien und Texas Realität sein. Im Hinblick auf andere Hersteller sprach er von einem massiven Interesse an einer Lizensierung von FSD und prognostizierte: “Wer FSD nicht lizensiert ist tot!” Zudem sprach er davon, dass nicht technische, sondern einzig regulatorische Hindernisse dafür bestünden, dass FSD weltweit zum Einsatz käme.

Doch Robotik hält nicht nur in den Fahrzeugen Einzug. Er kündigte an: “Annährend 10.000 Optimus-Roboter werden bereits im kommenden Jahr produziert”, die dann in den Tesla-Fabriken arbeiten sollen. Und er schwärmte von der bevorstehenden Veränderung der Welt durch dieses Produkt. Denn 2026 werde eine noch mal veränderte Version des Bots in die Massenproduktion gehen: “Es wird nicht viele Jahre dauern, dass wir 100 Millionen Einheiten pro Jahr bauen!”

Dann äußerte er sich noch zum mit 113 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar gewachsene Energiegeschäft. Hierbei geht es um die Powerwall- und Megapack-Produktion mit einem Zuwachs von 11 Gigawattstunden. In laufenden Jahr wird zudem die Megapack-Fabrik in Shanghai in Betrieb gehen und die Produktionsrate diesbezüglich signifikant erhöhen.

Die Energie-Sparte verzeichnete mit 10,1 Milliarden Dollar Umsatz ein Plus von 67 Prozent und im Servicebereich legte Tesla Umsätze in Höhe von 10,5 Milliarden Dollar mit einem Plus von 27 Prozent vor.

Tesla ist somit nicht nur vom klassischen Autobau abhängig und erzielt zunehmenden in anderen Bereichen Gewinne, auch wenn sich das Unternehmen noch buchstäblich an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Produkten im Bau befindet. Abgebildet wurde im Finanzergebnis nämlich auch ein Anstieg an Investitionsausgaben um 2,4 Milliarden Dollar gepaart mit einem Freien Cashflow von 3,6 Milliarden.

Spannend auch: 2024 hat Tesla rund 5 Milliarden in KI-Infrastruktur investiert. Also gut die Hälfte der Gesamtinvestitionen floss in Hardware für das Training in KI-Systeme. Die Trainingsleistung konnte dadurch um 400 Prozent gesteigert werden.


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