Car Maniac: Elektromobilität weltweit

Elektromobilität für die ganze Welt! Naja, manchmal habe ich so das Gefühl, dass nur wir Deutschen diesen Stress mit den Elektroautos machen, das nur hier diese beiden Lager zwischen Verbrenner und Elektromobilität bestehen. Klar, Tesla kommt aus Amerika und die haben das Ganze auch losgetreten, aber wenn man auf der L.A. Motorshow war, dann muss man schon sagen, dass Elektromobilität nicht gerade ultimativ auf der Agenda zu stehen scheint.

Zunächst einmal merkte man, dass Messen am Sterben sind. Schade, gehe ich doch so gerne auf Automessen. Und es war ja jetzt auch nicht so, dass man kein einziges Elektroauto gesehen hat, im Gegenteil: Einige sind sogar ziemlich schnieke, nur schaffen sie es leider nicht zu uns nach Deutschland. Teilweise verständlich, teilweise aber auch unverständlich.

Fast schon wie Ironie erschien es mir, dass Nissan den Leaf 2 mit dem großen Akku ausgestellt hat. Es gibt das Auto erst seit drei Jahren oder so.
Genesis war ganz dick vertreten mit dem wohl größten Stand, den meisten Fahrzeugen und den meisten Schaulustigen um den Stand herum.
Der Hyundai Ioniq 5 war dann eher so ein Ladenhüter, schließlich gibt es den Wagen ja auch schon eine Weile.
Hohes Interesse hat auch der neue Toyota Prius genossen, der jetzt doch in einer Neuauflage kommt, obwohl man ihn eigentlich schon, vor allem für Deutschland, eingestellt hatte. Bei dem Auto stellt sich gänzlich die Frage, warum dieser mit diesem Design nicht elektrisch kommt, wäre er doch mit seiner Aerodynamik absolut prädestiniert dafür.

Dann noch der ein oder andere Plug in Hybrid, aber rein elektrisch hat nur Chevrolet relativ groß aufgefahren. Einmal mit einem fantastisch beeindruckenden Pickup, ähnlich dem Konzept des Hummer ev. Silverado ist der Name und ist das erste Mal die elektrische Variante das Chevy Silverado. Klar, das Datenblatt für den typischen, schimpfenden Elektropragmatiker eher überflüssig: 754 PS, 5 Tonnen Anhängelast, 3,06 Meter Ladefläche; optisch sehr beeindruckend und wunderschön. Aber zugegebenermaßen für deutsche Verhältnisse einfach viel zu überdimensioniert. Was ich aber komplett nicht verstehe ist, warum der Blazer von Chevrolet nicht kommt. Das ist ein Auto in der Größe des Ford Mustang Mach E. Die SS Variante steht bei Chevrolet schon immer für Power. Dieser hier hat auch beeindruckende 550 PS, allerdings auch nur mit knapp 390 Kilometern wltp Reichweite. Da muss man sich schon fragen, wie klein der Akku ist, den sie verbaut haben. Die nicht Performance Variante schafft etwas mehr. Aber spielt ja auch für uns keine Rolle. Warum nicht? Warum bringen wir nicht mehr Diversität in den Elektromarkt?

Und erst recht auf die Stirn klatschen muss ich mir beim neuen Chevrolet Bolt. Ein super kleines, schnittiges Auto mit nicht allzu viel Reichweite, aber auch zu einem erschwinglichen Preis und solider Verarbeitung. Fehlanzeige. Bei uns ist das der Opel Ampera gewesen.

Alles in allem also muss man sich die Frage stellen, ob weltweit das Thema Elektromobilität wirklich so ein Thema ist. Schade, denn allein werden wir das Ruder nicht rumreißen können. Und das Interesse an Sportwagen, wie der neuen Corvette, mit einem bestialisch kraftvollen V8 Motor, den ganzen Pickups mit V8 Motor, den riesigen SUV a la Chevrolet Suburban oder Lincoln Navigator oder gar dem Cadillac Escalade, wird nicht gerade einer der Umwelt zuträglichen Verkehrswende beitragen. Lasst doch die Leute einen Cadillac Escalade kaufen, nichts finde ich schlimmer als die ganzen SUV Hasser und Kleinwagen Pragmatiker, die sind nur noch eine Stufe über den Leuten die sich irgendwo festkleben, aber dann mach doch wenigstens den Escalade elektrisch…

Fazit:

Hauptsache bei uns geht es voran und da warten natürlich sehr viele spannende neue Modelle, es wären allerdings mehr, wenn auch aus den USA mehr Modelle rüberkommen würden, die vielleicht das Kaufinteresse wecken. Weil ein Chevy halt immer noch irgendwie etwas Besonderes ist.

 


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