Car Maniac zu den Mercedes EQA & EQB

Reicht ein solches Update für ein doch beliebtes Fahrzeug, um sich gegen die Chinesen zu behaupten? NUN, kommt drauf an, mit welchem Mindset man ein Auto kauft.

EQA und EQB bekommen ein Update und dieses steckt eher im Detail.

Zunächst einmal gehen beide Fahrzeuge durch kleine Änderungen an der Front mehr weg vom Verbrenner und eher hin zum Elektroauto. Die durchgehende Strebe ist weg, es thronen nun die Sterne im vorderen Grill, optional glänzend.

Allerdings ist das Facelift zumindest optisch so gering, das Fahrer eines bisherigen Vorfacelift-Modells sogar die Scheinwerfer und Heckleuchten nehmen könnten und in ihr bisheriges Fahrzeug einbauen.

Den EQA gibt es als 250 oder 250 + während der EQB direkt mit dem 250 + einsteigt. Was bedeutet das? Nach wie vor gibt es wahlweise 66,5 oder 70,5 kWh Akku. Trotzdem haben dann beide einen Frontantrieb und 140 kW Motorleistung. Wer etwas mehr will, kann zum 300er greifen, das bedeutet dann vorne und hinten ein Motor, also Allrad, und vorne eine ASM-Maschine, hinten eine PSM-Maschine. Während die über die Vorderräder angetriebene EQA und EQB vorne nur einen PSM-Motor haben. Beim 300er EQS und EQB sind es dann 168 kW Motorleistung, bzw. 215 kW beim 350er.

Für Mercedes typisch geht es bei ca. 52.000 € brutto los. Die Sprünge sind gar nicht so groß zwischen den verschiedenen Editionen und auch der Sprung zum EQB ist Motoren-bereinigt bei lediglich 1.500 € brutto.

Die große Freude beginnt also nicht beim Preis, sondern bei der Anhängelast: während die bisher gering war oder gar nicht möglich, sind es nun beim EQA 1.500 bis 1.800 Kilo, je nach Antrieb, beim EQB aufgrund der zulässigen Gesamtmasse jeweils 100 Kilo weniger. Wenn wir schon hinten sind, thematisieren wir auch kurz den Kofferraum: dieser umfasst beim EQA lediglich 340 Liter. Wer mehr will muss dann den EQB nehmen, dieser bietet 495 Liter im 5-Sitzer und 465 Liter im 7-Sitzer.

Der Innenraum wurde überarbeitet, indem es das obligatorische Mercedes-Touchpad nicht mehr gibt, denn man kann ja über das Display bedienen, über das Lenkrad und über Sprache. Serienmäßig kommt nun das große Display, so dass man das MBUX nun auch in der Basisvariante voll genießen kann. Softwaretechnisch wurde nun auch eine Anzeige der maximalen Ladeleistung eingepflegt, so dass man immer sehen kann, mit wie viel kW man abhängig von Batterietemperatur und Akkustand laden kann.

Der Innenraum wirkt sehr hochwertig und hier sage ich, dass man schon noch den Unterschied zu den Chinesen merkt, wenn auch nicht unglaublich groß. Der große Unterschied findet meiner Meinung nach in Sachen Laderoutenplanung und den ganzen EV-spezifischen Sachen statt, die bei den Chinesen einfach nicht so vorhanden sind.

Kritik gibt es meiner Meinung nach lediglich bei der Ladeleistung, die immer noch bei 100 kW liegt. Das ist einfach kein Wert, der 2023 noch irgendwie beeindrucken würde. Die Ladedauer geht in Ordnung, mit knappen 34 Minuten bei der Akkugröße, heißt das Ladeplateau ist stabil. Es wäre aber besser, wenn ein höheres Ladeplateau stabil wäre. Typ 2 geladen wird nach wie vor mit 11 kW.

Alles in allem hat man also jetzt eine viel bessere Anhängelast, sowie ein bisschen mehr Ausstattung für das gleiche Geld wie vorher. Für die Kunden, die für dieses Auto in Frage kommen, ist das perfekt, für Leute, die das beste Preis-Leistungsverhältnis suchen, wahrscheinlich nicht.

Car Maniac hat zu den Mercedes EQA und EQB ein Video auf YouTube, wer sich das anschauen möchte findet es hier:

 


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Weitere Car Manaic E-Auto-Tests finden sich auch in der aktuellen 19. Ausgabe des T&Emagazins.

Diese Ausgabe kann in Wunschmenge gegen Übernahme der Porto- und Versandkosten bestellt werden.

 

 

Inhalt der 19. Ausgabe des T&Emagazin:

  • Editorial – Neue Optik
  • Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Die Herausgeber – Tesla Owners
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Die Herausgeber – Tesla Owners Switzerland
  • Tesla – Das Yoke in der Praxis
  • Event –2befair elektrische COMMUNITY
  • Strombock – Wie groß sollte der Akku eines Elektroautos sein?
  • Gesellschaft – Ist eine Solaranlage das neue Auto?
  • Energiewende – Der Batteriestoff Grafit wird langsam heller
  • Energiewende – Eine Baumodenschau für eine leicht bessere Zukunft
  • Innovator – “Wir wissen, wie und wo man lädt”
  • Interview – “In meinem Kopf schwirren noch viele weitere Ideen…”
  • E-Auto Motorsport – E-Trackday am Hockenheimring
  • Reisebericht – Reise durch Island
  • Fanboy – Gabor Reiter: Der Tesla Semi
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