Car Maniac zum Renault Scenic E-Tech

“Ein richtiger Hingucker und vereinbart Eleganz und Sportlichkeit”

Es ist das Auto des Jahres laut der Jury Car of the Year, allerdings weiß ich nicht nach welchen Kriterien da verfahren wird und auch allgemein weiß ich ehrlich gesagt nichts darüber.

Ich weiß aber, dass ich da mit der Jury Recht geben kann, zumindest im Elektrobereich. Der Renault Scenic E-Tech hat mich wirklich durch die Bank überzeugt. Und das liegt daran, dass der französische Hersteller einfach zu wissen scheint, was die Masse braucht und genau auf die richtigen Pferde gesetzt hat was z.B Software und Auswahl der Akku Größen angeht.

Und auch optisch ist er echt ein richtiger Hingucker und vereinbart Eleganz und Sportlichkeit. Es ist so eine Art Design, welches wahrscheinlich niemand so wirklich schlecht findet. Jetzt kommen wir mal zu der Cleverness in der Akku-Auswahl: die einen sagen ich muss lange Strecken bewältigen und brauche einen Verbrenner-Ersatz, die anderen sagen, dass sie einen so großen Akku im Alltag gar nicht rumschleppen wollen. Deswegen hat sich Renault gedacht, einen sehr üppigen 87 kWh und einen kleineren 60 kWh Akku ins Angebot zu nehmen. Das ist auch perfekt, denn der 60er ist perfekt für den urbanen Bereich und der 87er als Ersatz für Verbrenner. Wahlweise stehen 170 oder 218 PS zur Verfügung. Ich kann schon mal sagen, beides sind keine Raketenantriebe aber dennoch sehr souverän. Das Fahrwerk ist gut, auch das Interieur führt fort, was das Exterieur versprochen hat. Sehr gute Verarbeitung, und ein aufgeräumtes Cockpit mit nicht zu viel und nicht zu wenig. Das besonders gute Pferd auf das Renault hier gesetzt hat, ist das Google System welches man auch schon aus dem Megane kennt. Da kannst du halt nichts falsch machen in Sachen Reaktionszeit und Routenplanung. Allerdings muss man in den Editionen schauen was man nimmt, damit man z.B nicht auf elektrische Sitze verzichten muss, oder die Assistenzsysteme.
Was ganz besonders viel Lob verdient ist bei dem 4,47 m kurzen Auto der Platz im Fond. Ich habe zwei Fäuste Platz zwischen Knie und Vordersitz, wenn dieser auf meine Körpergröße als Fahrer eingestellt ist. Nicht mal ein Audi Q7 bietet so viel Beinraum. In den Kofferraum passt auch wesentlich mehr rein, als die Fahrzeuglänge vermuten lassen würde: 545 l und 1690 wenn man umklappt.

Wippen hinter dem Lenkrad machen es möglich, spontan die Rekuperation anzustellen oder intensiver, oder ganz aus. Ein Head-Up Display gibt es nicht, allerdings kannst du auch den Haupttacho mit der Navigationskarte belegen. Was mir aufgefallen ist, der Scenic ist untenrum irgendwie in seiner Power begrenzt und obenrum zieht er richtig schön auf Höchstgeschwindigkeit. Apropos: diese liegt bei 150 kmh bei der kleinen Variante und 170 kmh bei dem großen Akku. Geht okay, sagen wir mal so.

Aber die Assistenzsysteme sammeln weitere Punkte auf der Skala. Der Lenk-Assistent arbeitet einwandfrei, der Abstandsradar ebenso und das Fahrzeug ist auch echt ruhig. So macht fahren Spaß. Die 400 km wirst du mit diesem Auto wahrscheinlich bei adäquaten Autobahngeschwindigkeiten um die 130 km/h nicht schaffen, aber 360 sollten schon drin sein. Bedeutet bei einer obligatorischen München Berlin Fahrt, 1stop. Wenn wir schon beim Stopp sind, kann der Franzose den kleinen Akku in 32 Minuten vor 10 auf 80% bringen, der große Akku braucht 37 Minuten. Kein Rekordwert und vielleicht der einzige Flaschenhals, wenn man das Datenblatt durchliest.

Aber sagen wir mal ein knapp 40 minütiger Stopp und man ist in Berlin. Oder zwei Stops A 20 Minuten.

Preislich orientiert sich der Scenic doch relativ preiswert, vor allem bei dieser Akku Größe. Los geht es bei 41.400 €, man kann den Wagen editionsabhängig auf bis zu 52.100 € hochtreiben. Aber auch das ist noch mehr als adäquat für einen vollständigen Verbrenner. Ersatz wie ich finde, lediglich der fehlende Allrad als Option ist ein bisschen nervig, denn eine vorne angetriebene Achse bedeutet halt nicht unbedingt maximalen Fahrspaß. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dieses Auto irgendjemand kauft und danach diese Entscheidung bereut. Für mich bietet der Renault Scenic tatsächlich all das, auf dass es für die Masse bei der Elektromobilität ankommt.

Schaut euch das Video zum Renault Scenic E-Tech auf dem YouTube-Kanal von Car Maniac an:


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  • Editorial – Faszinierende E-Autos
  • Leserbriefe
  • S3XY CARS 2024
  • Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
  • Die Herausgeber – Tesla Owners TOCH
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Tesla – Wie hat Tesla das alles gemacht?
  • Tesla – Der Unmögliche
  • Tesla – Wie viel Bremsleistung bei über 1000 PS?
  • Tesla – TOCH besucht die GIGA Berlin
  • Strombock – Happy Birthday Tesla Supercharger in Deutschland
  • Elektromobilität – Drama Queen – Zwei Tage im Audi e-Tron GT
  • Energiewende – Wachstum an der richtigen Stelle
  • Energiewende – Wärmepumpe mit Gaspedal – das geht
  • Car Maniac – Testberichte
  • Gesellschaft – Das Vierte-Kraft-Gesetz
  • Gesellschaft – Ein unverpackter Plastiküberblick
  • Reisebericht – Im Highland durchs Winterchaos
  • Fanboy
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