Der Škoda ENYAQ Coupé: Sexy und auch besser als seine Brüder ID4 und Q4 e-tron!

Fotos: Christopher Karatonsyi
Ist er nicht ein Schnuckelchen? Und jetzt wird das Schnuckelchen für viele noch schnuckeliger, denn das Heck kriegt eine Coupe Form.
 
Scheint so, als würde Volkswagen zulassen, dass Škoda ihre sowieso schon sehr guten Verkaufszahlen noch weiter ankurbelt. Der Wagen ist einfach sexy, das muss man schon zugeben. Er hat einfach mehr Sexyness als das Pendant von Volkswagen, der ID5 GTX. Während Škoda einfach nur das Wort Coupé anhängt, gibt VW ihrem Fahrzeug einen komplett anderen Namen, nämlich ID5 statt ID4.
 
Das Prinzip ist aber das gleiche: 132kW ist die Einstiegsmotorisierung mit Heckantrieb, dann 150kW mit Heckantrieb, außerdem gibt es eine große Batterie mit 77 kWh und Heckantrieb, dieser hat dann 192kW und nicht zuletzt die RS Variante des Škoda, welche dem ID5 GTX entspricht mit 225 kW. Die ersten beiden Varianten haben den kleinen Akku mit 58 kWh.
 
Um wirklich vollumfänglich einen Ersatz für den Verbrenner zu haben, kann ich nur die 77kWh Variante empfehlen, außer man fährt wirklich immer nur Kurzstrecke. Über 500 km WLTP werden versprochen, nicht zuletzt dank des besten cW Wertes seiner Klasse: 0,238.
 
Realistisch dürfte aber auf der Autobahn von 300 bis 320 km ausgehen wenn man so um die 120 bis 130 km/h als Reisegeschwindigkeit nimmt. Danach kann – und hier kommt die gute Nachricht – der Wagen schneller als bisher geladen werden. Volkswagen liefert ein Update von dem auch Škoda profitiert: von 10 auf 80 Prozent in 29 Minuten, anstatt wie bisher in 37 Minuten. Das ist schon ein sehr starker Wert! Allerdings muss man eines beachten: wer sich für die Allrad-Variante mit großem Akku entscheidet, wird eine schlechtere Ladeleistung akzeptieren müssen, als es bei der Heck-Variante mit großem Akku der Fall ist.
 
Foto: Christopher Karatonsyi
Die Erklärung hierfür liegt nicht an irgendeiner Schikane oder Zweiklassenbehandlung, weil man nicht den Allrad genommen hat, sondern daran, dass der eine Hochvolt-Akku von LG Chem kommt, der andere von CATL. Letztere ist jene, die in den Allrad-Varianten verbaut ist und eine langsamere Ladeleistung vorweist. Liegt also einfach an der Zellchemie.
 
Wobei man sagen muss, dass auch die Peak-Leistung beim Laden verbessert wurde, selbst bei den Allrad-Varianten, das heißt: Volkswagen kommuniziert 135kW, allerdings ist die Peak bei den CATL Batterien sogar bei 170kW, liegt eben aber kürzer an als die 135 bei den LG Chem. Heißt, ungefähr 34 Minuten von 10 bis 80 Prozent. Das tolle ist, dass diverse Tests schon gezeigt haben, dass die Ladeleistung im Winter sowie auch im Sommer, ob bei 0° oder 26°, immer erbracht wird. Testbedingung bzw. Voraussetzung hierfür ist eine Autobahnfahrt.
 
Ansonsten ist, in meinen Augen zumindest, der Škoda als Coupé Variante das schönste, was es in dieser Klasse gibt. Selbiges kann man für den Innenraum sagen. Allerdings hätte ich mir ein größeres Fahrerdisplay gewünscht, denn das ist eigentlich nur wie ein schlechter Joke. Das Hauptdisplay in der Mitte ist dafür aber umso größer.
 
Fantastische Schalensitze, wahlweise in Stoff oder Leder, ummanteln die Schultern des Fahrers. Auch hinten konnte ich noch akzeptabel mit meinen 1,88m sitzen, trotz des Coupé Dachs. Das Glasdach, welches sich über den kompletten Fahrgastraum erstreckt, wertet den Innenraum noch mal richtig auf.
 
Das einzige was bisher Škoda RS Fans bemängeln ist, dass ein RS Modell nicht bei 180km/h abgeriegelt sein sollte und schon gar nicht in 6,2 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen, dieser Wert scheint für die Community nicht zufriedenstellend zu sein. Klar, wenn man bedenkt, dass auch ein Golf GTI so schnell beschleunigt, ist es natürlich kein weltbewegender Wert für etwas, dass das Kürzel RS trägt, welches ja über GTI platziert ist.
 
Der Kofferraum – um jetzt mal wieder auf die Praktikabilität zu kommen – fasst, wenn man den Boden mit einbezieht, 570l. Das sind 15 Liter Einbuße im Gegensatz zum normalen ENYAQ. Dennoch hat er vom Trio ID4, Q4 e-tron und Škoda den größten Kofferraum.
 
Foto: Christopher Karatonsyi
Mambagrün, wie auf den Fotos zu sehen ist, ist eine exklusive RS Farbe. Eine weitere gute Nachricht: auch für die normale Karosserieform wird es den RS geben. Des weiteren kann auch jeder, dessen Geldbeutel den RS nicht ermöglicht, seinen Wagen trotzdem in dieser Optik gestalten. Denn die Karosserie hat keine RS Gestaltung. Der Wagen lebt von den schwarzen Aufschriften, vom RS Logo – seitlich hinten leider nicht mehr – sowie der Farbe. Aber ein Sportline in weiß zum Beispiel mit den schwarzen Akzenten sieht mindestens genauso geil aus. Dann muss man halt nur noch wissen, ob einem die 192 kW oder gar darunter auch ausreichen.
 
Am vernünftigsten ist sowieso die Heck Variante mit dem großen Akku, denn der kommt auch am weitesten. Preise werden für den RS knapp über 50000 € in der Basis liegen, generell kann man einfach auf die bisherigen Varianten 2500 € drauf rechnen, wenn man das Coupé will.
 
Auch die Anhängerkupplung mit 1,4 Tonnen Anhängelast ist natürlich ein gutes Kriterium, allerdings nur für den RS, die anderen müssen sich mit 1,2 Tonnen zufrieden geben. Alles in allem ist dieses Auto immer jenes, welches ich für Menschen empfehle die mit einem Budget zwischen 30.000 und 40.000 € über eine Neuwagenanschaffung im Elektrobereich nachdenken. Man kriegt hier einfach das Beste aus Effizienz, natürlich auch Power wenn man will und Optik.
 
Probleme für Škoda und Co. kommen natürlich aus Korea, denn bald kommt der Genesis GV60 und der sieht auch ausgefallen aus, hat aber wesentlich mehr Power für all diejenigen, die das auch wollen, und ein 800 Volt Ladesystem.
 

Viele weitere Car Maniac Autotests sind in der 13. Ausgabe des T&Emagazin zu finden, die am 15. Januar 2022 erschienen ist.

Neu ist: Die Zeitschrift wird fortan 68 Seiten haben. 16 Seiten mehr als bisher, gefüllt mit Berichten zu Themen der Elektromobilität und zu regenerativen Energien. Das Magazin verfügt über eine Leimbindung ist und dadurch noch schicker geworden. Zudem wurde die Auflage weiter erhöht: 30.000 Exemplare wurden diesmal gedruckt.

Ein Exemplar der Ausgabe 13 kann gegen Versandkostenübernahme hier bestellt werden.

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Die Themen der Ausgabe 13:

  • Vom „Ob“ zum „Wie“ 
  • Tesla Welt – News des Quartals 
  • Tesla – Gigafactory 4
  • Tesla – Elon Musk beim Gigafest
  • Tesla – Stammtisch bei Clubhouse   
  • Tesla – 4 abgefahrene Gründe, Tesla zu fahren  
  • Die Herausgeber – Tesla Owners Club Helvetia (TOCH)    
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.    
  • S3XY CARS Community – Weltgrößtes E-Auto-Treffen    
  • Elektroauto Guru – Als Wohnungsmieter das E-Auto laden   
  • Elektromobilität – Im Winter & im Pannenfall    
  • Elektromobilität – 12 Volt Batterie     
  • Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests    
  • Elektromobilität – Gebrauchte Elektroautos   
  • Elektromobilität – Elektrische Quads    
  • Innovator – Norbert Zajacs größtes Zoogeschäft der Welt   
  • T&Etalk – Rückblick: Junge Menschen, Zukunft und E-Mobilität    
  • T&Etalk – Rückblick: Giga 4    
  • T&Etalk – Rückblick: E-Auto vs. Bus & Bahn   
  • T&Etalk – Rückblick: Die Liebe zum Tesla    
  • T&Etalk – Rückblick: Ökostrom selber erzeugen & vermarkten   
  • T&Etalk – Ausblick: Aktien zu E-Mobilität & Energie    
  • Technophilosoph – Ohne Börsenhype keine Elektroautozukunft?    
  • Wirtschaft – Connected Car: Tesla, IT-Sicherheit & Datenschutz    
  • Wirtschaft – Ladeengpässe    
  • Wirtschaft – Haus-Energiewende   
  • Klimaschutz – Baum-Patenschaften    
  • Klimaschutz – Energiewende auf Porto Santo    
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