Eva und Joe fahren seit 5 Jahren Tesla. Model S und 3 in Deutschland und seit April 2025 einen Cybertruck in Canada.
Mit Leihwagen in Neuseeland, 4 x USA jeweils Model Y sowie unzähligen Probefahrten anderer E Autos, ist Ihre E Auto Erfahrung nun ca. 300 000 km lang. Seit 2001 ist deren Heimat Wentorf bei Hamburg. Als Mitglieder beider Teslaclubs, veranstalten sie monatlich jeweils am 1. Mittwoch im Monat um 19 Uhr ein EAutoTreff den „EAT and meet „ im Mrs.Pepper Diner direkt an der A1 am Supercharger Barsbüttel.
TEXT & FOTOS: Eva Büchter & Josef Wittmann

Seit April 2025 sind wir an unserem zweiten zu Hause in Minudie, Cumberland County, Nova Scotia, Kanada, stolze Besitzer eines Cybertrucks (Spitzname Conan). Nach 10 Jahren Jeep Cherokee (8 Jahre sehr zufrieden, 2 Jahre nur Ärger), wollten wir auch in Kanada elektrisch unterwegs sein. Bei Stromkosten von ca. 13 bis 14 Eurocent pro kWh, einem 5-stelligen Dollarrabatt (Elon Musk und Donald Trump sei Dank) sowie „free supercharging“, fiel die Entscheidung für den Cybertruck nicht schwer.
Die Tesla Wallbox installierten wir schon letztes Jahr, ein neues, leistungsfähigeres Strompanel im Haus, eine Tesla Powerwall sowie Solarmodule am Haus sind, wie man so schön kanadisch sagen würde „in process“. Wer glaubt in Deutschland zu lange auf Handwerker warten zu müssen, kann von uns diese Story separat erhalten, die vom Umfang her ein T&E Magazin allein füllen würde. Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist alles noch nicht fertig.
Unsere Reise begann in Toronto, ein Freund brachte uns das Auto dorthin, weil wir aufgrund von Terminen nicht früher losfahren konnten und eigentlich den Tesla Takeover in San Francisco erreichen wollten. Das war zeitlich leider nicht mehr möglich und unser ursprünglich zweites Ziel war nun unser erstes: „Tesla Diner“ in Los Angeles.
Die Strecke von Toronto nach Los Angeles beträgt ca. 4.100 km und wir fuhren 3 Tage durch, damit wir auf dem Rückweg Zeit für Sehenswürdigkeiten hatten, die wir in den USA noch besuchen wollten.

Der Weg führte Richtung Westen auf der Interstate 80 bis Big Springs, Nebraska, auf der Interstate 76 bis Denver, der Interstate 70 bis Cove Fort, Utah und der Interstate 15 durch Las Vegas bis L.A. In L.A. Interstate 10 Richtung Tesla Diner. Man hätte mit FSD fahren können, aber der Nachteil ist, dass man, wenn man in der Gegend herumschaut, rausgeworfen wird. Da wir aber viel zu sehen hatten und auch wollten, kam meistens der Tempomat zum Einsatz, um das zu vermeiden.
Sicherlich war dieses eine Fahrt durch unendliche Weiten, aber auch dort gab es Highlights. Unser persönliches war der größte Autohof der Welt „IOWA 80“, mit Platz für 900 LKW (hoffentlich auch bald Semi Trucks von Tesla). Auf einer Fläche von ca. 90 Hektar befindet sich in dem 6200 qm Hauptgebäude alles was das Herz eines Truckers oder Besuchers begehrt.

5000 Leute am Tag kommen und haben Essen, Trinken, Friseur, Reinigung, Chiropraktik, Shoppen, Kirche, Kino, Zahnarzt und natürlich ein Museum, das dem Trucking gewidmet ist. Ein Teil des Shopping Bereiches ist mit Auto Teilen und Zubehör vollgestopft und Trucker können dort alles kaufen, was an ihrem Baby vielleicht fehlen könnte.
Wenn man das Tesla Diner als Navigationsziel eingibt, erscheint ein kleiner Burger auf dem Bildschirm, incl. Speisekarte und Aufforderung „ Place your Order now“. Wir haben bestellt, als der Wagen an der Ladesäule angeschlossen war. Daher wusste das Dinerteam an welcher Ladesäule wir sind. Die Lieferung kam dann, trotz des großen Andrangs, sehr schnell. Die Rechnung wird bei Bestellung über die bei Tesla hinterlegte Kreditkarte abgebucht. Deshalb sollte man sich überlegen, ob man seinen Tesla in L.A. verleiht.
Wie das Procedere gewesen wäre, wenn wir vor Erreichen der Ladesäule bestellt hätten, wissen wir nicht. Wahrscheinlich abholen oder sie erkennen dann bei Start des Ladevorgangs den Standort.
Sir Ralf Waitschies, der mit seiner Reisegruppe sowohl beim XTakeover, als auch bei der Boring Company, Giga Austin und ein paar Tage vor uns im Tesla Diner war, hatte uns ein Bild geschickt, so dass ich beim Aufbau der TFF Beachflag merkte, dass das Model S von Franz von Holzhausen (Chefdesigner von Tesla) neben uns stand. Als Eva ihn noch entdeckte, sprachen wir ihn an und erzählten ihm von unserer Tour. Der Titel der weitesten Autoanreise war uns somit gewiss. Ebenso seine volle Hochachtung wozu „sein Model S Plaid“ auf der deutschen Autobahn fähig ist. Den Film mit der Beschleunigung auf 328 km/h wollte er sofort ein 2. Mal sehen.
Souvenirs gab es ebenso, Elon wird es uns danken, wenn er unseren Kassenzettel sieht. Darunter aren auch Auftragskäufe, die wir getätigt haben.
Den Titel „Sir“ hat Ralf, seit er sein erstes Kunststück vollbracht hat, indem er es managen konnte Elon während des Baus per Email aus der Giga Berlin zu locken, um uns drei verrückte Tesla Fans kurz zu sprechen. Bis dahin hat der Cybertruck, wovon wir auch ausgegangen sind, seine Langstreckenfähigkeiten erwartungsgemäß unter Beweis gestellt. Wir konnten mit US amerikanischem Highway Speed immer zwischen 250 und 300 Kilometer weit fahren. Auch die Laderate von 325 kWh wurde erreicht, wobei man sagen muss, dass es in den USA noch einige ältere Supercharger gibt, die natürlich nicht so schnell laden konnten. Die zum Teil längere Ladezeit war für uns überhaupt kein Problem, da wir ja im Urlaub waren. So konnten wir Essen, Sehenswürdigkeiten ansehen oder einfach nur einen weiteren Kaffee trinken.
Die Beschreibung der amerikanischen Städte, die wir uns angesehen haben, sparen wir Euch jetzt, das habt Ihr sicherlich schon einmal gehört. Es ging stundenlang aus L.A. heraus und dann durch wunderschöne Strecken weiter. Wir waren in Phoenix, Palm Springs und Scottsdale. Der Cybertruck wurde entsprechend der unglaublichen Außentemperaturen strapaziert. Es war bis zu 45 Grad warm und die Klimaanlage musste gegen die großen Scheiben ankämpfen.
Nach Scottsdale fuhren wir in die unendliche Weite der Kakteen. An alten verlassenen Tankstellen vorbei entschlossen wir uns kurzfristig nach 4 corners zu fahren. Der einzige Ort in den USA, wo 4 Bundesstaaten zusammentreffen. Das sind Arizona, Utah, Colorado und New Mexiko. Mit dem Hund vom Yoga, kann man in allen vier Staaten gleichzeitig sein. Die Genehmigung den Cybertruck mit jedem Reifen in einen anderen Bundesstaat zu stellen, wurde uns leider verwehrt. Aber die Idee war da…


Weiter ging die Tour in die wunderschöne Stadt Santa Fe. Danach entschieden wir uns nach Los Alamos zu fahren. Dort wurde die erste Atombombe „Manhattan Project“ entwickelt. Von dort aus besuchten wir die älteste durchgängig bewohnte Siedlung der USA „Taos Pueblo“, mit dem Cybertruck traf dort Modernität auf Historie, eine interessante Paarung.
Von Colorado Springs fuhren wir zum Pike‘s Peak, er ist 4.302 Meter hoch. Man kann ihn sowohl mit dem Auto (Joe) als auch mit der Bahn befahren (Eva). Hinunter fuhren wir beide mit dem Conan. Das ist echte Liebe, damit der Fahrer heizen kann, bergauf und der Beifahrer, im Zug, sein Frühstück bei sich behält. Oben war es kalt aber wunderbar und die Aussicht ein Traum.
Auf der Interstate 24, fuhren wir nach Steamboat Springs, um Freunde zu besuchen. Nach der Probefahrt mit dem Conan hat unser Freund seine zwar geringe, aber doch vorhandene Abneigung gegen Tesla abgelegt und war wirklich begeistert. Er meinte, er würde auch so einen kaufen.
Bei unserer 4-tägigen Pause wurde der Conan richtig sauber gemacht, dabei sind wir von einem Bären gestört worden. Aber das gehört hier zur Tagesordnung. Am letzten Abend wurden wir feuchtfröhlich von unseren Gastgebern und dem örtlichen Italiener verabschiedet und traten am nächsten Tag die Fahrt in den Yellowstone Nationalpark an.
Zunächst ging es nach Wyoming. Wenn man glaubt in Arizona oder New Mexiko weites Land gesehen zu haben, wird das in Wyoming getoppt. Der Staat ist ungefähr so groß wie Rumänien und hat weniger Einwohner als Dortmund und am wenigsten aller US Staaten. Landschaftlich wunderschön, mit kleinen Orten (wenn dann mal einer kommt), in denen die Zeit etwas stehen geblieben scheint. Ab und zu verlaufen Schienen parallel und ein Bach/Fluß bahnt sich seinen Weg.
In Jackson Hole übernachten wir und bereiten uns im Hotel mit Destination Charger auf den Nationalpark vor.
Manche Dinge dauern etwas länger. Mit 4 Jahren habe ich 1962 zum ersten Mal „Yogi Bär“ im deutschen Fernsehen gesehen.

Seitdem wollte ich immer in den Yellowstone Park. Unzählige Male waren wir schon in den USA, aber für den Yellowstone hat die Zeit irgendwie nie gereicht.
Wer es möglich machen kann, sollte hierher. Gute Politik (nicht die von T….) aber vom Park. Es wird pro Auto kassiert. Deshalb sieht man oft 2 Familien in einem Auto. Bei 3 reihigen SUVs machbar. Dadurch fahren aber weniger Autos in den Park.
Die schönsten Bilder können nicht wiedergeben was man hier erlebt. Jetzt 63 Jahre später sind wir da……und alle Vorstellungen wurden übertroffen.
Geysire, heiße Quellen, Wälder, Berge, Schluchten, Wasserfälle, Flüsse und gutes Wetter. Übernachtet haben wir im „Old Faithful Inn“, dem größten Blockhaus der Welt.
Es geht uns gut und das Reisen mit dem Cybertruck durch die USA macht genau so viel Spaß wie mit dem RAM bei zwei vorherigen Asienreisen. Zum Abschluss im Yellowstone fuhren wir entlang des Canyon (South Rim und North Rim) sowie zum Yellowstone Lake und da stand das ältesten Haus im Park, die Rangerstation und daneben der moderne Cybertruck.
Wir verließen den Park am East Gate, nicht ohne vorher noch von Bison, Elch und Rehen an der Straßenseite gebührend verabschiedet zu werden.
In Cody wanderten wir auf den Spuren Buffalo Bills, der William F. Cody hieß um dann über South Dakota und Sturgis nach Mount Rushmore zu gelangen. Die Freundlichkeit der Menschen begeistert uns, Cola ohne Bezahlung, Toilettenbenutzung selbstverständlich überall, keine Frage und irgendwie kommt man sich sehr willkommen vor.
Mount Rushmore ist auch so ein Ziel, das man immer wieder vor Augen hat und dann doch verschiebt. Auf dem Weg passierten wir jede Menge Touristenattraktionen. Heliflüge, Minigolf, Statuen mit der Motorsäge hergestellt, Restaurants, Christmasvillage, Bärenpark, Bergbahn und Souvenirläden. Die durchschnittliche Familie kann hier locker mehrere Tage verbringen, je nachdem wie lange die Kreditkarte das mitmacht.
An der Kasse empfahl uns der Mitarbeiter gleich Parkdeck 2 mit kostenlosen Destination Chargern. Dann war es soweit. Wirklich gigantisch, beeindruckend und real natürlich schöner als im TV.

Die Filme und Dokumentationen über den Bau sollte man nicht versäumen. Dieses Monument hat uns sehr berührt und es war wirklich ergreifend.
Über Mitchell South Dakota und St. Louis gelangten wir durch weites Land ohne Bebauung und Kansas City dann nach Nashville. In der Stadt des Country and Western ist alles passend, Country Musik im Radio, einen Laden mit 70.000 Paar Stiefeln, unzählige Kneipen und immer Live Musik. Eva ist 2 Tage lang voll auf ihre Kosten gekommen, Country Music Hall of Fame und ein Besuch bei einem Konzert in der „Grand Ole Opry“ durfte nicht fehlen. Ein fantastisches Programm ein Muss und wirklich: once in a lifetime.
Ein Zwischenstopp in Alabama bei Cousin Steve und dann aber direkt nach NYC, dem letzten großen Stopp unserer Reise. Zuerst fahren wir natürlich zum Tesla Store am Atlantic im Meat Packing District (nach dem Diner am Pazifik). Alle Mitarbeiter sind begeistert von unserer Fahrerfahrung mit dem Cybertruck. Jetzt sind es ca. 15.000 km und wir sind auch begeistert.
Was haben wir sonst noch nicht in NY gesehen? Endlich kann man wieder auf das Hudson Yard aufsteigen und wir schauen noch bei „The Edge“ vorbei, einer tollen neuen Aussichtsplattform. Es lohnt sich.
Wir beschließen eine Cruise durch Manhattan zu machen. Durch die neue Steuer, die täglich 9 Dollar kostet (ab Central Park südlich) ist die Stadt erstaunlich leer und wir fahren kreuz und quer und genießen das tolle Wetter und die Fotopunkte mit Cybertruck. Auf dieser Fahrt wurden wir ununterbrochen fotografiert und viele Menschen winkten uns freundlich zu, und das in NY!!!
Nach 3 Nächten in NYC fahren wir nun zurück nach Kanada, um unsere Freunde in Fredericton, New Brunswick, zu besuchen. Danach geht es nach Minudie, Home2, wir haben noch 10 Tage Erholung nach unserem Roadtrip.
Was können wir nun generell zum Cybertruck sagen?
Am meisten begeisterte uns das „steer by wire“ und die zusätzliche Hinterradlenkung. Sie sorgen für ein gutes Fahrgefühl und einfaches Handling. Man gewöhnt sich schnell an den geringen Lenkeinschlag und wünscht sich das bei jedem Auto.
Wir vergleichen hier natürlich auch mit unserem Dodge Ram, den wir 100.000 Kilometer begeistert gefahren haben, unter anderem bei zwei Ostasien Reisen. Die Fahrzeuge sind von den Abmessungen her fast identisch.
Die vielen großen Scheiben beim Conan, insbesondere die Frontscheibe sorgt dafür, dass man einen hervorragenden Rundumblick hat. Allerdings sollte man nicht vergessen, die Klimaanlage einzuschalten, bevor man ins Auto zurück kehrt…das ist uns einige Male passiert.
Die Abdeckung des Laderaums mit der Jalousie ist ein Traum, wirklich praktisch. Sie ist wetter- aber nicht staubdicht.
Die Sitze sind auch bei langen Fahrten sehr bequem. Stauraum gibt es wirklich genug. Die outlets sind zuschaltbar, wir hatten unsere Kühlbox daran angeschlossen. Wir haben Handwerker am Supercharger getroffen, die den Cybertruck als Firmenfahrzeug nutzten und all ihre Geräte aufgeladen haben, sie empfanden das als sehr praktisch.
Selbstverständlich testeten wir auf dieser Fahrt auch das FSD und waren zufrieden, obwohl uns berichtet wurde, dass FSD beim Cybertruck noch nicht so zuverlässig funktioniert wie bei den anderen Tesla Modellen. Unsere längste Fahrt mit FSD hatten wir bereits im April 3 Stunden in Kanada, von unserem Haus zu einem 250 km entfernten Supercharger bei unseren Freunden in der Nähe. 60 km Landstraße und 190 km Autobahn. 2 bis 3 Fehler, die uns durchaus Schweißperlen auf die Stirn trieben, ignorierten wir.
Auf unserer Tour 17.412 km hatten wir einen Durchschnittsverbrauch von 29,46 kWh pro 100 km.
Es bleibt noch zu sagen, dass durch Conan „easy entry“ eine ganz neue Bedeutung bei uns am Haus bekommt.

QUELLE: Das aktuelle T&Emagazin 28
Und das sind die Themen der Ausgabe:
- Editorial Wir sind nicht mehr allein.
- Zahlen und Einschätzungen des Veranstalters der elektrischen COMMUNITY
- Neues aus der Tesla Welt
- Die Herausgeber: Tesla Fahrer und Freunde e.V.
- Die Herausgeber: Fusion der Schweizer Tesla Clubs
- Schweizer Tesla Owners in Südostasien
- Cybertruck-Roadtrip durch USA & Canada
- Impressionen von den Bereichen der elektrischen COMMUNITY 2025
- Bei Besucherzahlen verkalkuliert: Es geht jetzt um die Wurst
- Beschenke Dich doch einfach mal (oder zur Not auch wen anders)
- Diskussionsprogramm 2025 auf YouTube
- elektrische COMMUNITY auch 2026 in Fulda
- Strombock: E-Mobilität in der Mietwohnung: Laden ohne Wallbox-Chaos
- Aktuelle und kommende E-Fahrzeuge im einfach elektrisch Test
- Strom aus der Landwirtschaft – Flächen-Doppelnutzung
- Wie Maschinen lernen zu sehen & zu entscheiden – Künstliche neuronale netze
- Kommentar zur KI: „Wir sind nicht mehr allein.“
- Erfahrungen mit dem chinesischen Markt: „Wettbewerb intensiver, Spielräume enger“
- Fanboy Kolumne von Gabor Reiter: Model Y Standard – günstig statt billig




