Der Mann der Teslas versteht

Christian Pogea

Die Evolution der Elektromobilität ist eng verknüpft mit dem Fortschritt und der Wartung der Batterietechnologie, die das Herzstück der Elektrofahrzeuge ist. Eine Schlüsselfigur in diesem Bereich ist Christian Pogea, dessen Entwicklung des Tesla Loggers einen Meilenstein in der Analyse und dem Verständnis von Tesla-Batterien setzt. Dieses Tool ermöglicht nicht nur eine detaillierte Überwachung von Fahrzeugdaten, sondern bietet auch Erkenntnisse zur Batteriegesundheit und Effizienz unterschiedlicher Batterievarianten.

Für das T&Emagazin hat Claudius Banani den Tüftler porträtiert.

Tiefe Einblicke in die Welt der Akkus
Christians Faszination für die innere Welt der Fahrzeuge geht weit über das Berufliche hinaus. Als Elektroniker und Software-Entwickler hat er ein tiefes Verständnis für die Komplexität und Feinheiten von Batterietechnologien wie NCA (Lithium-Nickel-Kobalt-Aluminium-Oxid), NMC (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid) und LFP/LiFePO4 (Lithium-Eisen-Phosphat) entwickelt. Er kennt die spezifischen Eigenschaften und Anwendungsbereiche von nickelreichen Akkus und versteht die Unterschiede zwischen verschiedenen NMC-Zusammensetzungen wie NMC 111, NMC 622 und NMC 811. Diese Kenntnisse sind von unschätzbarem Wert in einer Zeit, in der die Effizienz und Langlebigkeit von Batterien im Mittelpunkt der Entwicklung von Elektrofahrzeugen stehen.

Die technische Neugierde des Christian Pogea
Mit der von ihm entwickelten Software hat Christian Zugriff auf Daten von über 6.000 Tesla-Fahrzeugen. Das Tool ermöglicht es, tiefgreifende Analysen über die Leistung und den Zustand der Batterien durchzuführen. Er kann dadurch entscheidende Faktoren wie die Ladegeschwindigkeit, den Einfluss von Zelldrift, die Batteriedegradation über die Lebensdauer und viele weitere Aspekte untersuchen. Die Daten bieten einen einzigartigen Einblick in die Betriebsbedingungen und Herausforderungen von Fahrzeugen unter verschiedensten Nutzungsbedingungen.

Die Geburt des Tesla Loggers
Die Entstehung des Tesla Loggers ist eng mit Christian Pogeas beruflichem Hintergrund und seiner Leidenschaft für Elektromobilität verknüpft. Seine Erfahrungen in der Entwicklung von Software zum Auslesen von LKW-Daten führten zu der Idee, ein ähnliches Tool für Tesla-Fahrzeuge zu schaffen. „Ich bin auf den Tesla Logger gekommen durch meinen Beruf, ich habe mir gedacht, dann machst du das mit dem Tesla eben auch“, erklärt Christian. Dies war anfangs persönlich motiviert, da er nicht bereit war, seine Zugangsdaten mit bestehenden Lösungen zu teilen, ein potenzielles Sicherheitsrisiko.

Der Tesla Logger begann als ein Projekt „für mich selber“, das sich schnell zu einem begehrten Werkzeug innerhalb der Tesla-Gemeinschaft entwickelte. Durch Christians Aktivitäten auf Facebook und im TFF-Forum, einer Plattform für Tesla-Fahrer:innen, erlangte der Logger Bekanntheit. Diskussionen und Fehlinformationen über die Ladezeiten von Teslas führten dazu, dass Christian Screenshots seiner Logger-Daten teilte, was das Interesse weiter anfachte. „Dann haben einige gesagt, oh, das brauche ich auch“, erinnert sich Christian. Was als ein „Rough and Ready“ Projekt begann, wuchs zu einer Anwendung mit mittlerweile über 6.000 Nutzer:innen.

Tiefgreifende Fahrzeuganalyse
Trotz der großen Nutzerbasis bleibt viel anonym. Diese Anonymität spiegelt Christians Wunsch wider, ein sicheres und nutzerorientiertes Tool anzubieten, das wertvolle Daten liefert, ohne die Privatsphäre der Nutzer:innen zu kompromittieren.
Der Tesla Logger bietet eine detaillierte Ansicht verschiedener Fahrzeugdaten, die über die Möglichkeiten von Standard-Apps hinausgehen. Er ermöglicht es, den zeitlichen Verlauf von wichtigen Parametern wie Ladeleistung, Höchstgeschwindigkeit und maximaler Leistung zu verfolgen. Diese Informationen sind entscheidend, um die Langzeitperformance und den Gesundheitszustand der Batterie zu bewerten. „Der Tesla Logger kommt nur an einen Teil der Daten, auf die Scan My Tesla (SMT) kommt“, erklärt Christian. Die Kombination aus Tesla Logger und SMT ermöglicht eine noch umfassendere Analyse.
Christians Engagement und sein Beitrag zur Tesla-Community durch den Tesla Logger haben es vielen ermöglicht, tiefer in die Technologie ihrer Fahrzeuge einzutauchen und fundierte Entscheidungen über Nutzung und Wartung zu treffen. Seine Arbeit beleuchtet nicht nur die Komplexität der Batterietechnologie und Fahrzeugdiagnostik, sie fördert auch eine informierte und engagierte Gemeinschaft von Nutzer:innen.

Diagnose und Reparatur von Tesla-Akkus
Seine Arbeit ermöglicht einen einzigartigen Blick in die komplexe Welt der Diagnose und Reparatur von Tesla-Akkus. Sein Verständnis von Batterieproblemen, insbesondere der sogenannten Cell Inbalance, ist ein zentrales Thema. Christian vergleicht dieses Phänomen mit einem Gartenschlauch, dessen Wasserfluss durch eine Engstelle in der Mitte behindert wird. „Das schwächste Glied dieses Moduls wird auch noch am allermeisten belastet“, erklärt er, was die Notwendigkeit einer genauen Überwachung der Batteriezustände unterstreicht.
Die Herausforderung der Reparatur von E-Fahrzeugbatterien unterscheidet sich grundlegend von der Instandsetzung von Verbrennungsmotoren. Anhand des Vergleichs mit einem klassischen Verbrenner, dessen Reparatur nach einem Motorschaden das Fahrzeug praktisch erneuert, macht Christian deutlich: „Die Batterien haben ein kalendarisches Alter, das bedeutet, irgendwann gehen sie einfach so kaputt“. Dies markiert eine Grenze in der Batteriereparatur.

(…) der vollständige Artikel (über vier Seiten) ist in der aktuellen Ausgabe des T&Emagazins (22) erschienen. Sie kann gegen übernahme der Versandkosten bezogen werden.

 


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Inhalt der 22. Ausgabe des T&Emagazin:

  • Editorial – Abgespeckt und doch da
  • Leserbriefe
  • Events der E-Mobilität
  • Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
  • Die Herausgeber – Tesla Owners TOCH
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Tesla – Potenziale des automatisierten Fahrens
  • Tesla – 2 Millionen Kilometer im Tesla
  • Tesla – Christian Pogea: Der Mann der Teslas versteht
  • Strombock – Warum senken Elektroautos die Wartungskosten
  • Elektromobilität – Autotests für Gebrauchtautokäufer
  • Elektromobilität – Reifen ist nicht gleich Reifen
  • Car Maniac – Testberichte
  • Gesellschaft – Klima Fluchtauto Twizy
  • Gesellschaft – Auto als Ich-Raum
  • Energiewende – Die Kosten der Stromerzeugung
  • Energiewende – Entwicklungsland Deutschland
  • Fanboy in Trauer über Marcus Mayenschein
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