E-Auto-Test: Renault Scenic E-Tech electric 220 Long Range

Oliver Bornemann hatte die Gelegenheit den 2024 Renault Scenic E-Tech electric 220 Long Range in der Ausstattung „Esprit Alpine“ ausgiebig zu testen. Hier sein Bericht:

Renault hat seine Baureihe Scenic für das Jahr 2024 komplett überarbeitet, weg vom biederen Van und hin zu einem schicken Cross Utility Vehicle – selbstverständlich rein elektrisch und mit viel Technik & Platz auf relativ kompakter Länge (4,47m).

Und genau damit könnte Renault eine moderne, urbane Zielgruppe erreichen, die auf wenig Fläche viel Platz sucht.

Den neuen Renault Scenic gibt es in vier Ausstattungslinien, sieben Farben, zwei Akkugrößen (60 & 87 kWh) und zwei Motorisierungen, jeweils erstmal nur mit Frontantrieb (125 & 160 kW).

Die neue Designsprache von Renault ist progressiv & modern und soll neue Zielgruppen erschließen, vermeintlich die kaufkräftige Mittelschicht – außen gefällt er mal angenehm anders – einzig optionale Matrix Scheinwerfer fehlen in der vielfältigen Aufpreisliste.

Unser Proband in der Farbkombination Dolomit-Grau mit Dach in schwarz Pearl sieht zwar schick aus, schlägt aber auch mit 1.750 Euro Aufpreis zu buche.

Gleiches gilt auch für die Ausstattungslinie „Esprit Alpine“, die dem Scenic einen sportlichen Touch verleihen soll, außen mit 20 Zoll Alufelgen und innen mit Sportsitzen und einem schönen „bleu“, welches sich durchs Interieur des Fahrzeuges zieht.

Im Innenraum erwarten uns bequeme Sportsitze, die „nur“ beheizt werden, ein modernes Infotainmentsystem mit Google Automotive Betriebssystem und ein wertiger Materialmix bis in die Türablagen – Chapeau Renault.

Einzig hinterm Lenkrad wird man überfachtet von Vielzahl Schaltern:

Blinkerhebel, Fahrstufenhebel, Wischerhebel und Soundsystemsteuerung, da wirken die haptischen Tasten auf dem Multifunktionslenkrad schon angenehm bieder und dabei ertappe ich mich, dass Tesla mit einigen Symplicitys inzwischen wirklich überzeugt!

Google Automotive ist ein modernes System, welches über den Google Playstore erweiterungsfähig ist, OTA upgedatet wird und im Renault sehr gut, schnell & flüssig umgesetzt wurde, inklusive Apple Carplay.

Begeistern tut uns das großzügige Glasdach, welches komplett oder in einzelnen Bereichen elektronisch verschattet werden kann – tolle Spielerei für 1.500€ Aufpreis.

Insgesamt hat man im Renault Scenic sehr ordentliche Platzverhältnisse, sowohl auf den vorderen Sitzen als auch im Fond – hier hat uns die hintere Mittelarmlehne mit ihren vielen Features begeistert.

Die größte Überraschung erfuhren wir im Kofferraum mit 545l Volumen und sehr viel Stauraum für die Fahrzeuggröße. Lediglich ein doppelter Ladeboden fehlt, da wenn man die Rücksitze umklappt (40:20:40) ein deutlicher Absatz entsteht und eine ebene Beladung verwehrt, auch hier überzeugen 1.670l Volumen.

Die optionale Dachlast beträgt 80 kg und eine Anhängerkupplung ist ebenfalls gegen Aufpreis möglich, dann mit gebremster 1,1t Anhängelast bei 75kg Stützlast.

Kommen wir zu den technischen Daten und dem Antrieb:

Angetrieben wird das CUV mit einem elektrischen Antrieb auf der Vorderachse, dass entweder 125 kW (170 PS) leistet oder 160 kW (218 PS), wie bei unserem Probanden, dann mit 300 Nm Drehmoment, das den Scenic in 7,9 sec von 0 auf 100 km/h beschleunigen soll und ihn bei 170 km/h elektronisch abregelt.

Den kleinen Antrieb erhaltet Ihr mit einem 60 kWh und den großen mit 87 kWh nutzbaren Akkupack, die an AC mit 22 kW dreiphasig an 32 A geladen werden könne und DC mit bis zu 150 kW an entsprechenden Schnellladestationen.

Das Fahrwerk des neuen Renault Scenic ist straff komfortabel und auch auf langen Strecken sehr sehr angenehm.

Überzeugt haben uns auch die vielen Assistenzsysteme bis hin zum adaptiven Abstandsregeltempomat inklusive Lenk- und Spurhalteassistenten.

Die Bremsen packen ordentlich zu lediglich der Antrieb verspürt leider wenig „Esprit Alpine“, einen EV Punsch mit 160 kW vermissten wir selbst im Sportmodus, die Strompedalkennlinie ist sehr milde und so ist der Scenic eher der behäbige Cruiser, was sicherlich von der Zielgruppe im Alltag auch erwartet wird.

Hier würden wir uns eine optionale Allradvariante mit mehr Power für die Zukunft wünschen.

Last but not least die Preise … starten tut der Scenic ab 41.400€ in der Basis mit kleinem Motor & Akku – für den größeren Akku mit mehr Motorleistung startet er ab 48.900€ aktuell und die Aufpreislisten sind lang – unser Proband, der nicht „volle Hütte“ war lag bei über 56k€.

Hoffen wir mal, dass Renault attraktive Leasing- & Finanzierungskonditionen anbietet, die die Bruttolistenpreise relativieren.

Zum neuen Renault Scenic hat Oliver auf seinem YouTube Kanal Einfach elektrisch zwei vertiefende Videos platziert, zum einen die klassische Review nachfolgend verlinkt und zum anderen eine Verbrauchsfahrt mit Ladecheck, die ein paar Tage später folgen wird.

 


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