E-Trackday am Hockenheimring

Samstagmorgen, 20. Mai, 09:00 Uhr: aufgereiht steht ein auffällig tiefergelegtes Tesla Model S Performance vor einem Tesla Model X mit einem Autoanhänger, auf welchem ein komplett umgebautes Tesla Model 3 Performance aufgeladen steht. Die Abfahrt steht kurz bevor. Ziel: die bekannte FIA-Rennstrecke am Hockenheimring in Deutschland. Das Rennteam der Firma „ectech.ch“ macht sich auf den Weg zum E-Trackday.

Mit der Erfindung des Kraftfahrzeugs Ende des 18. Jahrhunderts, begannen auch bald schon die ersten Rennen mit dem damals neuen Fortbewegungsmittel. So begann die Geschichte des Motorsports vor 125 Jahren mit einem Ein-Mann-Rennen in Paris. Ankommen statt Bestzeit war damals das Ziel. Nicht so beim ersten E-Auto Rennsport Team in Europa, welches vor fünf Jahren von Martin und Dario Haudenschild gegründet wurde. Bei den E-Auto-Rennen galt es zuerst an internationalen Bergrennen und später auch an Viertelmeilen- und Rundstreckenrennen sowie an sogenannten Track-Days immer zu den Schnellsten zu gehören.

Track-Day

Anders als an klassischen Autorennen werden an den Track-Days offiziell keine Zeiten gemessen. Im Vordergrund steht der Fahrspass im gesicherten und legalen Umfeld außerhalbe des Straßenverkehrs sein Auto fahren zu können. Oft werden die Track-Days von Teilnehmern genutzt, um ihr bereits optimiertes Fahrzeug auf der Rennstrecke auszufahren. Ein Track-Day bildet die ideale Voraussetzung für Fahrer:innen, die (noch) keine Rennstreckenerfahrung mitbringen und so die Möglichkeit haben, von der Erfahrung der anderen Teilnehmer:innen zu profitieren. Das Racing Team der Firma ectech.ch stellt sich an dieser Stelle zur Betreuung von Auto und Fahrer:in zur Verfügung.
Veranstaltungen dieser Art bieten auch die ideale Plattform, die Autos zu testen und mögliche Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Der E-Track-Day am Hockenheimring

Sonntagmorgen, 08:00 Uhr. Treffpunkt: Parkplatz vor dem Hotel in Hockenheim. Hier startete der «Tesla Konvoi» pünktlich die kurze Fahrt zum «Ring». Nach der Ankunft galt es die Boxen an der Rennstecke für den heutigen Tag zu beziehen. Daraufhin folgte um 08:30 bereits das Briefing durch Jarek Jendrus von «lautlos performance», welcher den Track-Day organisierte. Im Briefing werden den Fahrern:innen neben dem Tagesablauf und den Fahrzeiten auch die Verhaltensregeln auf der Rennstrecke erklärt. In den drei Stints (Läufen), welche über den Tag verteilt geplant waren, bot sich die Möglichkeit, in den jeweils 45 Minuten seinen Tesla zu testen und seine Fahrleistungen zu verbessern. Bevor es um ca. 10:00 Uhr das erste Mal auf die Rennstrecke ging, wurden an allen teilnehmenden Teslas der Luftdruck, der Bremsflüssigkeitsstand sowie das Drehmoment an den Radmuttern kontrolliert. Gut informiert, entsprechend vorbereitet und gespannt standen nun alle für den ersten Stint bereit.

Elektroautos auf Rennstrecken, geht das?

Beim Einsatz eines Elektroautos auf der Rennstrecke sind einige Unterschiede zu beachten. Die erste Frage, die sich viele berechtigt stellen: wie wird die Reichweite und die Ladesituation sein? Wie weit komme ich unter diesen Bedingungen mit einer Ladung? Wie und wo kann das Auto wieder geladen werden?
Wie im öffentlichen Verkehr, ist auch auf Rennstrecken eine Zunahme an Ladeinfrastruktur zu beobachten. Am Hockenheimring stehen mehrere 320Kw Schnellladestation und zusätzlich 22Kw AC-Ladestationen zur Verfügung, wie beispielsweise auch am Salzburgring in Österreich, zudem nimmt Tesla demnächst 6 Kilometer entfernt von der Rennstrecke 8 Supercharger in Betrieb. Die Betreiber der Rennstrecke Nürburgring investieren weiter in die bereits vorhandene Lade-Infrastruktur für Elektroautos. In Zusammenarbeit mit dem französischen Energieunternehmen TotalEnergies sind 18 neue High Power Charger an der Eventlocation errichtet worden. Zudem stehen Tesla Supercharger zur Verfügung. Auch der Lausitzring verfügt bereits heute über Schnellladestationen. Viele Rennstreckenbetreiber verstehen offenbar, was der Kunde von Morgen benötigen wird.

Wie auch beim Verbrenner, wird unter der hohen Last im Rennstrecken- und Rennbetrieb der Verbrauch um Faktoren erhöht. Somit schrumpft die Reichweite merklich. Ein Tesla Model S mit einer 100Kw/h Batterie, welcher im Straßenverkehr gegen die 500 Kilometer Reichweite erreicht, wird auf der Rennstrecke deutlich unter 100 Kilometer erzielen. Was jedoch grundsätzlich kein Problem darstellt, ein Stint (Lauf) dauert ca. 45 Minuten, bei einer Streckenlänge von ca. 4 Kilometer ergibt dies theoretisch ca. 25 Runden am Stück, wobei diese Anzahl an Runden aus wärmetechnischen Gründen kaum erreicht wird. Zwischen den Stints, stehen meist 2 Stunden oder mehr Zeit zur Verfügung, die absolut ausreichend für das Nachladen sind.

Fazit

Der Spass an dem Tag war riesig. Viele gute und interessante Gespräche unter Gleichgesinnten wurden geführt und die Teilnehmer:innen, die das erste Mal dabei waren, konnten wertvolle Erkenntnisse mitnehmen. Die Erwartungen wurden vollumfänglich erfüllt. Auch die Teilnehmer:innen, die zum ersten Mal ihren schnellen Tesla auf der Rennstrecke fuhren, konnten die Umbauten, beispielsweise Fahrwerk und Bremsen, legal testen. Zudem konnten die „Neulinge“ von Teilnehmer:innen die bereits über Rennerfahrung verfügen oder einen technischen Hintergrund im Bereich Tuning und Optimierungen mitbrachten, profitieren. Aber auch in den Reihen der erfahrenen Teilnehmer, wurden zum einen wichtige Erkenntnisse über die letzten Umbauten gewonnen und weitere Optimierungen konnten festgelegt werden.

Info-Box:

Die Teilnahme an solchen Track-Days ist grundsätzlich für jeden Interessierten möglich. Es wird keine Rennlizenz oder Rennstreckenerfahrung vorausgesetzt.
Wir organisieren An- und Rückfahrt sowie die Unterkunft und vor allem die Betreuung von Fahrer:in und Auto auf dem Rennplatz.
Termine unter: ectech.ch/ecar-racing
Interessenten dürfen sich gerne unter:
info@ectech.ch melden.
Video vom E-Track-Day am Hockenheimring:
ectech.ch/videos


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  • Leser:innen-Reaktionen
  • Editorial – YouTube Ambitionen
  • Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
  • Tesla – Timo Schadt: Model X Plaid
  • Tesla – Bei Carwow in England
  • Innovator – Warum kein Tesla Model X Plaid für Thomas Haack?
  • Tesla – Timo Schadt: Folierung extrem
  • Twitterspace – Tesla Community
  • Elektrische Community – Community-Event am 23. Sept.
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Die Herausgeber – Tesla Owners Switzerland
  • Gesellschaft – Gendern abschaffen?
  • Elektromobilität – Dr. Heiko Behrendt: Rama-Familie fährt E-Auto
  • Elektromobilität – Wie Elektromobilität alles verändern kann
  • Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests
  • Elektromobilität – Martin Hund: Batterie-Rohstoffe
  • Elektromobilität – Die HU und die Bremse
  • Elektromobilität – eROCKIT – Pedalgesteuertes Elektromotorrad
  • Elektroauto Guru – Antonino Zeidler: Zu wenig Ladestationen
  • Klimaschutz – Stefan Lenz: Wie Ölkonzerne Meinung machen
  • T&Etalk – Karsten Klees, Martin Hund & Nicole Krause zum Investor Day
  • Wirtschaft – Henning Frey: Strompreise
  • Klimaschutz – Thorsten Bonzio: Photovoltaik, Wärmepumpe & E-Auto
  • Klimaschutz – Dieter Behrendt: Wir stehen auf Wärme
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