Car Maniac: Porsche E-Macan auf der neuen PPE-Plattform

Na bitte – geht doch. Ein performantes Elektroauto, wo der Fokus nicht nur auf Performance liegt, sondern auch auf Komponenten sparen, Effizienz und weniger Leistungsverlusten.

Der Porsche Macan wird das erste Fahrzeug auf der neuen PPE-Plattform.

Das bedeutet in Zahlen:

Bis zu 450 kW, also 612 PS, 1.000 Nm Drehmoment.
Im Vergleich zum Porsche Taycan soll es hier einen größeren vorderen Kofferraum geben. Des Weiteren gibt es durch die 800 Volt Ladetechnik weniger Ladeverluste; weniger dicke Kabel. Viel interessanter ist aber, dass AC- und DC-Wandler nun in eine kleine Powerbox wandern, die vor der Hinterachse sitzt und so groß ist wie ein Aktenkoffer. Dort ist der HV-Heizer drin, der AC-Wandler und der DC-Wandler. Diese Komponenten spart man sich somit an der Vorderachse, denn beim Taycan sind die an der Vorderachse.

Das liegt auch daran, dass der Taycan seinen Ladeanschluss vorne links und rechts hat. Bei der PPE- Plattform ist er hinten rechts, so wie beim Verbrenner der Tankstutzen. Es ist nämlich immer gut, wenn die Wandler in der Nähe des Ladeanschlusses sind, um sich Kabellänge zu sparen.

Ladeleistung

Das clevere an diesem System ist nun folgendes: fährt ein Porsche Taycan an eine 400 Volt Säule mit seinem 800 Volt System, muss erst einmal die Hardware ran: der DC-Wandler im Auto. Das muss beim neuen Macan nicht gemacht werden, bzw. bei der PPE-Plattform, somit kann man auf diese Hardware an dieser Stelle verzichten. Die Cleverness liegt im Battery Banking. Das bedeutet, das Fahrzeug fährt an eine 400 Volt Säule mit seinem 800 Volt System und anstatt, dass der WC Wandler erst einmal wandelt wegen den 400 Volt, schaltet einfach bei der PPE-Plattform ein Switch um, der die Batterie imaginär in zwei teilt und somit beide Seiten in Anführungsstrichen mit 400 Volt geladen werden können. Kein Wandeln, nur ein Switch. Das Auto passt sich sozusagen der Fähigkeit der Ladesäule an.

So ist im vorderen Bereich des Fahrzeugs wesentlich mehr Platz, weil man auf den Wandler verzichten kann, dessen Kabel, dessen Kühlung und auch auf die Steuergeräte. Alles, was man braucht, ist in der bereits erwähnten Powerbox.

Des Weiteren soll diese neue Plattform an einer 800 Volt Säule schneller laden können als bisher mit 270 kW. Möglich macht das ein zentralisierteres Kühlungssystem. So soll auch bei niedrigeren Zelltemperaturen eine höhere Ladeleistung möglich sein: in Zahlen: 25 Minuten von 5 bis 80 Prozent.

Scheint jetzt nicht schnell, wenn man an die 22,5 Minuten denkt die Porsche jetzt schon kann, aber jetzt kommt die gute Nachricht: die 80 Prozent bei der PPE-Plattform entsprechen einem größeren Akku: 100 Kilowattstunden brutto und bis zu 97 bis 98 netto. Porsche hat mit dem Taycan ein großes Learning durchgemacht und festgestellt, dass die Zellen auch bei niedrigeren Temperaturen schon mit maximaler Ladeleistung belastet werden können und man auch mehr Netto vom Brutto freigeben kann.

Wenn wir über den Macan sprechen, kriegt dieser noch eine 5 Grad Hinterachslenkung. Das wird den Wagen jetzt zwar nicht unglaublich wendiger machen, aber auf jeden Fall agiler beim Fahren.

Fazit

Porsche glänzt ja sowieso schon für einen Sportwagen oder Sportlimousine mit großer Effizienz mit dem Taycan. Das wird hier mit der neuen Plattform noch mal wesentlich besser und zeigt, dass man einfach nur geduldig sein muss mit der Elektromobilität. Der nächste Step ist dann, in sagen wir mal fünf Jahren, dass Akkus nicht mehr so groß sein müssen, um entsprechende Reichweite zu schaffen.


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