Elektroauto-Schock – Ziel verfehlt & eine überraschende Lösung

Christoph Krachten hinterfragt im folgenden Beitrag die ambitionierten E-Auto-Ziele der Bundesregierung:

Alarmstufe rot im Bundestag: Die Bundesregierung wird ihr ambitioniertes E-Auto-Ziel bis 2030 krachend verfehlen. Die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist so groß, dass sie die gesamte Strategie der Verkehrswende in Frage stellt. Doch das ist erst der Anfang. Was eine Studie noch offenbart, könnte die gesamte Automobilindustrie erschüttern. Die Zahlen, die wir haben, sind schockierend – und die Gründe für dieses Versagen noch überraschender. Was Fachleute jetzt vorschlagen ist absolut krass und könnte die Zukunft der Mobilität in Deutschland grundlegend verändern. 

Die Studie von Agora Verkehrswende und der Boston Consulting Group zeichnet ein düsteres Bild: Das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 wird um ganze 6 Millionen verfehlt. Statt der angestrebten 15 Millionen werden voraussichtlich nur 9 Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen fahren – eine erschreckende Lücke von 40 Prozent. Nur wie konnte es so weit kommen?

Die Wurzeln dieser Entwicklung reichen zurück bis zum E-Auto-Gipfel im November 2023. Trotz früher Warnzeichen hielt die Regierung stur an ihrem Plan fest. Noch im April 2024 bekräftigte Bundesverkehrsminister Volker Wissing das 15-Millionen-Ziel. Doch was beim Gipfel wirklich geschah und warum die Entscheidungsträger die Realität ignorierten, verändert das Verständnis der aktuellen Krise grundlegend.

Ein Hauptgrund für die Fehleinschätzung liegt in widersprüchlichen politischen Entscheidungen. Einerseits wollte man die Ladeinfrastruktur ausbauen und Anschaffungskosten senken. Andererseits strich man den staatlichen Kaufzuschuss für E-Autos. Der Absatz brach ein, doch das war erst der Anfang einer Kettenreaktion, deren volle Auswirkungen wir jetzt mal unter die Lupe nehmen. Die sind nämlich…

Aber ist tatsächlich alles verloren? Die Studienautoren sehen Lichtblicke. Eine Möglichkeit wäre, die Kfz-Steuer stärker am CO2-Ausstoß zu orientieren. Auch Quoten für Hersteller und Flotten könnten helfen. Diese Maßnahmen allein könnten bis 2030 zu 4,2 Millionen zusätzlichen E-Auto-Neuzulassungen führen. Ein beschleunigter Ausbau der Ladeinfrastruktur könnte nochmals rund 300.000 E-Autos mehr auf die Straßen bringen. Doch die wirklich bahnbrechende Idee der Fachleute kommt noch – sie könnte die gesamte Branche auf den Kopf stellen.

So oder so wird das Erreichen des E-Auto-Ziels teuer: 45 bis 65 Milliarden Euro. Eine gewaltige Summe, doch die Alternative könnte noch kostspieliger sein. Warum? Die Antwort darauf ist schockierend und zeigt die Dringlichkeit der Situation auf.

Denn werden die Klimaziele verfehlt, drohen EU-Strafzahlungen in Milliardenhöhe.Die Konsequenzen eines Scheiterns wären verheerend – nicht nur finanziell, sondern auch für Deutschlands Rolle als Innovationsführer.

Und jetzt kommt es: eine kontroverse Lösung, die die Fachleute vorschlagen: die stärkere Einbeziehung chinesischer Hersteller. Ein Vorschlag, der im Widerspruch zu aktuellen EU-Entscheidungen steht, wie den kürzlich verhängten Strafzöllen auf E-Autos aus China. Die Autoren sehen in den chinesischen Herstellern jedoch eine Chance, gerade im Segment der preisgünstigen Fahrzeuge, wo deutsche und europäische Hersteller noch ein geringes Angebot haben.

Die Studie ist mehr als eine Warnung – sie ist ein Weckruf. Die Zeit des Zögerns muss vorbei sein. Die Weichen für eine elektrische Zukunft müssen jetzt gestellt werden. Die Entscheidungen von heute werden unsere Mobilität für Jahrzehnte prägen und eben mit darüber entscheiden, ob hier auf unserem Planeten die Hölle losbricht oder wir hier noch überleben können. 

 

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