Antonino Zeidler interviewte im Anschluss an das Delivery Event vergangene Woche bei Tesla in Grünheide Jörg Steinbach, den brandenburgischen Minister für Wirtschaft und Energie.
? Herr Steinbach, wie glücklich sind Sie damit, dass das Projekt jetzt gestartet ist und die ersten Autos vom Band rollen?
! Seit jetzt die ersten Autos vom Band runter sind, fängt es für mich endlich langsam an, greifbar zu werden. Davor war das alles irgendwie noch wie ein Film. Die letzten Wochen bis zur Genehmigung am 4. März waren sehr anstrengend, und jetzt fällt so langsam alles ab. Das ist schon ein tolles Gefühl, weil es uns viele nicht zugetraut haben. Brandenburg nach vorne gebracht zu haben ist eine tolle Sache.
? Brandenburg ist jetzt in aller Munde, das haben Sie definitiv geschafft. Wie viele schlaflose Nächte hatten Sie in den letzten Wochen?
! Das müssten Sie eher meine Frau fragen! Nein, also es waren schon einige. Vor allem auch sicherlich nochmal in der Endphase. Da war schon die eine oder andere schlaflose Nacht dabei.
? Haben Sie regelmäßig mit Elon Musk gesprochen?
! Wir haben regelmäßig Kontakt, auch heute wieder. Man merkt ihm auch an, dass seine Freude echt ist. Ich hatte ihn gestern angesprochen und da meinte er auch, dass es ein sehr befriedigendes Gefühl für ihn wäre, da man jetzt wirklich sieht, dass alles fertig ist und läuft.
? Man hat es ihm bei der Übergabe der ersten 30 Fahrzeuge auch angesehen, dass ihm das Spaß gemacht hat. Was war an dem Projekt die allergrößte Herausforderung?
! Die ständigen Änderungen am Projekt, die an die Behörden und die Verwaltung herangetragen wurden. Das Gebäude sollte am Anfang mal lang und eingeschossig sein, dann sollte es kurz und dreigeschossig werden, jetzt ist es teilweise zwei- und teilweise eingeschossig. Die ständigen Änderungen – wie Tesla selbst sagt, „out of the box“ – die brachten das Projekt ja auch wirklich vorwärts. Das heutige Ergebnis hat nichts mehr mit dem ersten Antrag zu tun, das waren ja alles Verbesserungen. Aber es war auch verdammt anstrengend.
? Ich komme aus der IT und bin agiles Arbeiten gewöhnt, da würde ich mir natürlich wünschen, dass Verwaltung und Regierung, also das ganze Reglement, das bei solchen Projekten eine wichtige Rolle spielt, es vielleicht auch schafft, an Tempo zu gewinnen. Da ist in Deutschland noch Luft nach oben, oder?
! Ich glaube, Olaf Scholz hat das heute sehr deutlich gesagt. Wir hatten noch ein kurzes Gespräch zusammen mit Robert Habeck und Elon Musk, und dort hatte Olaf Scholz auch nochmal sehr deutlich gesagt, dass wir das alles bis 2030 oder bis 2045 schaffen wollen. Wir haben 30 Jahre gebraucht, um 45 Prozent erneuerbare Energieerzeuger zu installieren, wir haben nur noch acht Jahre Zeit das nun zu verdoppeln. Wenn man das schaffen will, heißt es an dieser Stelle: Rennen und Machen, und schneller machen als alles andere. Ich glaube deshalb, dass man aus diesem Projekt eine Menge lernen kann.
? Vielen herzlichen Dank für das Interview. Gratuliere, dass das jetzt so zum Erfolg geworden ist und dass Sie diese Fabrik nach Deutschland und nach Brandenburg geholt haben!
ANTONINO ZEIDLER betreibt auf DANZEI.de den DANZEI-Blog und den YouTube-Kanal buzzingDANZEI. Er ist seit über acht Jahren dem Thema Elektroauto verfallen und engagiert sich aktiv in verschiedenen sozialen Medien für die Elektromobilität und Energiewende. Zuerst sammelte er mit dem Elektro-Smart, dann mit dem Renault Zoe, dann mit dem Tesla Model S 75D und jetzt mit einem Model 3, Erfahrungen im Alltag und auf regelmäßigen Roadtrips. Von Beginn an ist es seine Passion, bei seinen Zuschauern und Lesern die Lust am Elektroauto zu wecken und zu demonstrieren, wie viel Freude das elektrische Fahren bereiten kann. In der Kolumne Elektroautoguru teilt er seine Recherchen und Erfahrungen zu den Grundlagen der Elektromobilität und freut sich übers Mitmachen.
Der Beitrag stammt aus der aktuellen 14. Ausgabe des T&Emagazin, die Weiteres rund um Tesla, E-Mobilität und regenerative Energien enthält.
Die Zeitschrift hat 68 Seiten, prall gefüllt mit Berichten zu Themen der Elektromobilität und zu regenerativen Energien. Das Magazin hat eine Leimbindung und ist dadurch noch schicker geworden.
Ein Exemplar der Ausgabe 14 kann gegen Versandkostenübernahme hier bestellt werden.
5 Exemplare, 10 Exemplare und 20 Exemplare zum Weiterverteilen zu geringen Mehrkosten.
Zu den Inhalten aller vorherigen, älteren Ausgaben geht es hier.
Inhalt der 14. Ausgabe:
- Leser-Reaktionen
- Editorial – Ein wirkliches Privileg
- Tesla Welt – News des Quartals
- Tesla – Eröffnung & Delivery Event Gigafactory Grünheide
- Rede von Elon Musk
- Tesla – Interview mit Jörg Steinbach
- Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
- Die Herausgeber – Tesla Owners Club Helvetia (TOCH)
- S3XY CARS Community – Alles zum großen E-Auto Event
- Elektroauto Guru – Warum sind E-Autos eigentlich so flott?
- Elektromobilität – WLTP-Reichweitenschwindel
- Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests
- Veranstaltungen – Saus & Schmaus Brandenburg electric
- Innovator – 6.000 Hände an Franz Liebmanns Lenkrad
- Klimaschutz – Elektromobile Bahnerfahrungen
- Klimaschutz – Wie umweltfreundlich ist die Bahn eigentlich?
- T&Etalk – Rückblick: Ökostrom selber erzeugen & vermarkten
- T&Etalk – Rückblick: Kostenlos Tesla fahren! – ist das verwerflich?
- T&Etalk – Ausblick: Aktien zu E-Mobilität & Energie
- T&Etalk – Ausblick: E-Fahrzeug Design
- Klimaschutz – Gefährdet Tesla die Wasserversorgung?
- Klimaschutz – Prof. Quaschning: Putins Krieg und unser Öl und Gas
- Klimaschutz – Erfahrungsbericht PV, Wärmepumpe & E-Auto
- Zukunftstrends – Trends formen unsere Welt
- Wirtschaft – Interview mit Presse-Großhändler Carsten Müller
- Technophilosoph – Dr. Mario Herger zu Lügen der Autokonzerne
- Wirtschaft – E-Flugzeug: Die leise Revolution am Himmel
- Reisebericht – Über die Alpen mit Model X und Wohnwagen
- Reisebericht – Alles für die Katz: Harus Abenteuer im Tesla
- Fanboy – Gabor Reiter: E-Mobilität in Deutschland
- … und einiges mehr
Respekt Brandenburg. Ohne endgültige Genehmigung bis zum Produktionsbeginn das Projekt gedeihen zu lassen wäre bei mir in Bayern unvorstellbar.