Elektromobilität war bis 2008 etwas für sich selbstkasteiende Ökos. Sie mussten bei den wenigen verfügbaren Fahrzeugmodellen erheblichen Komfortverzicht in Kauf nehmen. Irgendwie alles andere als sexy. Dann aber präsentierte eine US-amerikanische Startup-Firma einen zweisitzigen Sportwagen, den Tesla Roadster. Auch nicht gerade die gemütlichste Art zu reisen. Das aber ist ja ohnehin nicht das Wesentlichste für Käufer von Sportwagen. Doch dieses vollelektrische Fahrzeug beschleunigte mit einem Drehmoment von 370 Newtonmetern bzw. in einer Sportausführung mit 400 Newtonmetern in 3,7 Sekunden auf 100 Kilometern pro Stunde. Mit einer Reichweite von bis zu 350 Kilometern konnte dem Roadster zudem eine gewisse Alltagstauglichkeit attestiert werden, wenn auch der Preis, in der Basisausstattung des Wagens mit 109.000 US-Dollar, den Käuferkreis einschränkte.
Bis 2012 wurden insgesamt 2.450 Roadster basierend auf dem Lotus Elise in Kleinserie produziert. Das macht das Fahrzeug auch für Sammler höchst interessant. Am deutschen Gebrauchtwagenmarkt werden die wertstabilen Flitzer daher heute zwischen 65 und 100 Tausend Euro gehandelt und sind aufgrund intelligenten Batteriemanagementsystem noch absolut fahrtauglich.
Berühmtheit erlangte der Roadster eigentlich erst Anfang dieses Jahres. Als nämlich Tesla-Chef Elon Musk sein persönliches Exemplar ins Weltall schoss. Beim Erstflug der Falcon-Heavy-Rakete seines weiteren Unternehmens SpaceX wurde der kirschrote Flitzer werbewirksam mit einer Puppe im Raumanzug, statt eines sonst üblichen sinnfreien Füllgewichts, in eine Umlaufbahn gesetzt. Die Öffentlichkeit konnte es nicht fassen. 16 Millionen Menschen haben bisher alleine auf dem YouTube-Kanal von SpaceX fasziniert den „Spaceman“ im Roadster vor der unglaublichen Kulisse des blauen Planeten betrachtet. https://www.youtube.com/watch?v=aBr2kKAHN6M#
Tesla hat sich mit seinen Modellen S, X und 3 zwischenzeitlich breiter aufgestellt. Nicht, dass den Fahrzeugen die Sportlichkeit abhanden gekommen wäre, doch im Gegensatz zum Erstlingswerk steht das bequeme Reisen in diesen Autos im Fokus.
2020 soll nun wieder ein „echter“ Sportwagen, zudem mit rekordbrechender Beschleunigung, Reichweite und Leistung, von Tesla zu haben sein. Von 0 auf 100 km/h in 2,1 Sekunden, mit mindestens 400 km/h Höchstgeschwindigkeit ein echter Supersportwagen, der auch noch 1.000 Kilometer weit kommen soll. Ein Exemplar der bereits reservierbaren „Founders Serie“ kann für stolze 215.000 Euro erworben werden. Mit seinem abnehmbaren Glasdach, das im Kofferraum verstaut werden kann, bietet der neue Roadster wie sein Vorgänger Cabrio-Feeling. Mit vier Sitzplätzen hat er auch noch Platz, über den andere Extremflitzer sonst nicht verfügen. Gegen Aufpreis soll es auch noch einen SpaceX-Raketenantrieb geben. Was nicht nur der Beschleunigung, sondern auch besserem Kurvenfahr- und Bremsverhalten dienen soll.
Tesla-Chefdesigner Franz von Holzhausen bescherte dem amerikanischen Fernsehmoderator Jay Lenon ein exklusives Fahrerlebnis, welches bei Youtube geteilt wurde: https://www.youtube.com/watch?v=Sw51nzQiWfw#action=share
Im Video ist neben dem neuen auch der alte Roadster zu bewundern.
Foto-Quelle: https://www.tesla.com/de_DE/roadster