Strombock: Wie groß sollte der Akku eines Elektroautos sein?

Ein entscheidender Faktor beim Kauf eines Elektroautos und stetiger Freude im Alltag damit, ist die Größe des Akkus, da er die Reichweite und Leistung des Fahrzeugs bestimmt. Die Frage nach der idealen Batterie-Kapazität ist jedoch komplex und hängt von verschiedenen persönlichen Faktoren ab..

Die Reichweite ist ein entscheidendes Kriterium für die Kundenakzeptanz. Niemand möchte mit einem Fahrzeug liegenbleiben, weil der Akku leer ist. Daher gilt es den alltäglichen Bedürfnissen der Fahrer gerecht zu werden. Die durchschnittliche Tagesfahrleistung liegt bei etwa 50 bis 100 Kilometern. Ein Elektroauto mit 300 bis 400 Kilometern Reichweite bietet daher den meisten genügend Flexibilität, um die täglichen Aufgaben zu erledigen, ohne sich über den Batteriestand Sorgen machen zu müssen. Darüber hinaus spielen auch die Ladegeschwindigkeit und die Verfügbarkeit von Ladestationen eine Rolle. Je größer der Akku ist, desto länger dauert es in der Regel, ihn vollständig aufzuladen. Während das Laden zu Hause über Nacht praktisch ist, sind bei Langstreckenfahrten Schnellladesäulen von entscheidender Bedeutung. Ein größerer Akku ermöglicht zwar längere Fahrstrecken, erfordert aber auch leistungsstärkere Ladesysteme, um Wartezeiten zu reduzieren. Die Fortschritte in der Batterietechnologie sind zwar stetig, aber nicht so schnell wie gemeinhin angenommen. Die Energiedichte von Batterien verbessert sich jährlich zwischen fünf und zehn Prozent, was bedeutet, dass mehr Energie in einem kleineren Akku gespeichert werden kann. Mit der Weiterentwicklung der Batterietechnologie wird es möglich sein, größere Reichweiten bei gleichzeitig kleineren und leichteren Akkus zu erzielen. Es ergibt aber keinen Sinn auf langfristige Entwicklungen zu warten. Daher sollte die Akku-Größe primär davon abhängig gemacht werden, wie sich die persönliche Lade-Situation heute gestaltet. Ist eine tägliche Ladung an einem festen Stellplatz über Nacht möglich und sind Langstrecken tendenziell eher die Ausnahme, kann der Akku eine relativ kleine Kapazität im Bereich 40-60kWh haben. Für gelegentliche Langstrecken sollte darauf geachtet werden, dass die Ladeleistung relativ hoch ist. Gute Werte bei diesen Akku Größen sind 100-170kW Ladeleistung. Müssen regelmäßig Langstrecken über 400 Kilometer absolviert werden oder gibt es keine Möglichkeit an einem festen Stellplatz zuhause oder beim Arbeitgeber zu laden, sollte ein Fahrzeug mit möglichst großem Akku ausgewählt werden. Aktuell üppige Kapazitäten liegen im Bereich von 60-100kWh. Der chinesische Hersteller Nio hat angekündigt demnächst sogar 150kWh anzubieten. Damit lassen sich annähernd 1.000 Kilometer ohne Ladung überwinden. Mit größeren Batterien werden Ladepausen beim Reisen seltener und auch für den Alltagsverkehr ist man ohne festen Ladeplatz nicht zu häufig auf öffentliche Ladestationen angewiesen, um die notwendige Mobilität sicherzustellen. Es kann dann reichen, alle 1-2 Wochen eine Ladung am nächstgelegenen Ladepark durchzuführen und der tägliche Weg zur Arbeit ist abgedeckt. Manchmal muss man sich bei der Fahrzeugwahl entscheiden, auf welche Werte und Eigenschaften man mehr wert legt. Höhere Lade-Leistungen sind aus genannten Gründen einer größeren Batterie vorzuziehen. Mit etwas häufigeren Ladestopps und guter Schnellladung kann ein kleinerer Akku dank der immer leistungsfähigeren Lade-Infrastruktur auch bei Urlaubsfahrten leicht kompensiert werden. Die Hauptsache ist aber, Bock auf Strom zu haben und grundsätzlich den Schritt in die Elektromobilität zu machen. Bei allen Herausforderungen, die wir in unserer Gesellschaft haben, darf die Freude im Leben niemals fehlen, und eine Menge Spaß kann man mit einem Elektroauto definitiv haben. Daher ist das auch der neue Name dieser Kolumne (ehemals Elektroautoguru), als auch des YouTube Kanals des Autors: Strombock.



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Inhalt der 19. Ausgabe des T&Emagazin:

  • Editorial – Neue Optik
  • Tesla Welt – David Reich: News des Quartals
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Die Herausgeber – Tesla Owners
  • Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Die Herausgeber – Tesla Owners Switzerland
  • Tesla – Das Yoke in der Praxis
  • Event –2befair elektrische COMMUNITY
  • Strombock – Wie groß sollte der Akku eines Elektroautos sein?
  • Gesellschaft – Ist eine Solaranlage das neue Auto?
  • Energiewende – Der Batteriestoff Grafit wird langsam heller
  • Energiewende – Eine Baumodenschau für eine leicht bessere Zukunft
  • Innovator – “Wir wissen, wie und wo man lädt”
  • Interview – “In meinem Kopf schwirren noch viele weitere Ideen…”
  • E-Auto Motorsport – E-Trackday am Hockenheimring
  • Reisebericht – Reise durch Island
  • Fanboy – Gabor Reiter: Der Tesla Semi
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Ein Gedanke zu „Strombock: Wie groß sollte der Akku eines Elektroautos sein?

  1. Betreff: Wie groß sollte der Akku eines Elektroauto sein?
    Ziemlicher Bullshit!
    Ich rede aus 7 jähriger eAuto Erfahrung, mein einziges Auto in dieser Zeit bei einer Laufleistung von mehr als 15Tkm/Jahr. Es braucht keinen festen Ladeplatz, den habe ich weder zu Hause noch am Arbeitsplatz! Die ersten 5 Jahre mit einem 15kWh Akku, aktuell mit 50kWh. Mit beiden habe ich auch “Langstrecken” von 650 bis 750km absolviert, an einem Tag!
    Ich finde, man sollte die Akkukapazität auf 50kWh besser noch auf 35kWh begrenzen. Das spart Ressourcen und die Ladeleistung muss/kann nicht so hoch sein – 75kW reichen dann: Beides spart Ressourcen!
    Sollen die Autohersteller doch für einen effizienten Antrieb sorgen, dann werden auch passable Reichweiten möglich! Und zudem werden dem unsäglichen Hang der AutofahrerInnen nach SUVs ein Riegel vorgeschoben. Wann lernt der “moderne” Mensch endlich auf (unnötigen) Komfort zu verzichten und sich der Umwelt angepasster zu verhalten?!
    Dem Spaß am eAuto Fahren und der Freude im Leben haben diese, meine Randbedingungen nie Abbruch getan!

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