Am VW-Standort Zwickau startet die Produktion des ID.4 als erstes reines Elektro-SUV der Marke. Die Weltpremiere soll Ende September folgen, wie Volkswagen heute in einer Pressemitteilung mitteilte.
In Zwickau werde erstmals eine große Autofabrik mit Investitionen von rund 1,2 Milliarden Euro komplett auf die Elektromobilität umgerüstet. Die Umbauten sollen dieses Jahres abgeschlossen sein. 2021 sollen dort rund 300.000 E-Autos vom Band laufen. Der Standort werde damit zum größten und leistungsfähigsten E-Auto-Werk Europas, schreibt VW. Dass diese mögliche Vorreiterstellung allerdings nicht sehr lange anhalten könnte, ist allerdings abzusehen: Tesla möchte in der Gigafactory Berlin-Brandenburg mindestens 500.000 Elektroautos pro Jahr produzieren.
CO2-neutrale Produktion
Der ID.4 werde bilanziell CO2-neutral produziert: So erfolge die energieintensive Batterie-Zellfertigung zu 100 Prozent mit Ökostrom. Neben der Fertigung im Werk Zwickau seien auch die Komponentenwerke Braunschweig, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg beteiligt. Sie fertigen wichtige Bauteile wie die E-Maschine oder das Batteriesystem. Ab 2021 werde der ID.3 auch in der Gläsernen Manufaktur in Dresden gefertigt. Die Fahrzeugwerke Emden und Hannover sollen ab 2022 ebenfalls mit der Produktion von E-Autos beginnen.
Das Auto wird zukünftig in Europa, in China und später auch in den USA gebaut und verkauft. Im chinesischen Werk Anting hat die Vorproduktion bereits begonnen, der Standort Chattanooga in den USA startet die Produktion des ID.4 in 2022.
Der Konzern führt an, das Ziel zu haben, Weltmarktführer bei der Elektromobilität zu werden. Dafür sollen bis 2024 rund 33 Milliarden Euro ausgeben werden, davon 11 Milliarden für die Marke Volkswagen. Für 2025 rechne der Autohersteller mit 1,5 Millionen produzierten VW-E-Autos.
ID.4: erster rein elektrische SUV von VW
Der ID.4 basiert, als zweites Modell nach dem ID.3, auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) von Volkswagen. Die Plattform ist rein auf Elektro ausgelegt. Aufgrund seines niedrigen cw-Werts von 0,28 und des skalierbaren Batteriesystems sollen mit dem ID.4 Reichweiten über 500 Kilometer (nach WLTP) möglich sein. Zudem biete das Fahrzeug viel Platz im Innenraum.
Auf den Markt kommen soll das SUV zunächst mit Heckantrieb; folgen soll zudem ein elektrischer Allradantrieb. Die im Sandwichboden der Karosserie angeordnete Hochvoltbatterie sollen für einen niedrigen und damit fahrdynamisch optimalen Schwerpunkt sowie eine sehr gut ausbalancierte Achslastverteilung sorgen. Die Bedienung im Cockpit werde weitgehend über Touch-Flächen und eine intuitive Sprachsteuerung erfolgen.
Quelle: Pressemitteilung von Volkswagen