Der Ausbau der Windkraft stockt in Deutschland. Eine der Hauptgründe sind Klagen. Oft stecken als Bürgerinitiative getarnte Industrievertreter dahinter, so eine Recherche der Umweltschutz-Organisation Greenpeace.
Beim Ausbau der Windenergie stockt es in Deutschland – vor allem, weil zu viel gegen neue Windräder geklagt wird. Eine heute veröffentlichte Recherche von Greenpeace zeigt: „Schaut man sich das Netzwerk der Windkraftgegner genauer an, wird deutlich, dass es sich keineswegs nur um besorgte Bürger handelt oder um etablierte Umweltverbände. Vielmehr treten auch immer wieder fragwürdige Vereine auf, ziehen Rechtsanwälte mit Multifunktionen die Strippen und agieren Industrielobbyisten, die offensichtlich ein politisches Interesse daran haben, die Energiewende auszubremsen.“
Die Recherche zeigt, dass es eine handvoll gut vernetzter Multifunktionäre der Anti-Windkraftlobby gibt. Sie organisieren bundesweit Klagen, beraten örtliche Bürgerinitiativen und treten auch als Sachverständige bei Parlamentsanhörungen auf. Zentrale Anti-Windkraft-Lobbyisten arbeiten dabei für die Industrie oder sogar im Wirtschaftsministerium
Akteure aus der Politik oder der Wirtschaft würden Pseudo-Bürgerinitiativen vorschicken, weil deren Engagement auf größeres Wohlwollen und mehr Glaubwürdigkeit bauen kann als die wahren Strippenzieher, kritisiert Greenpeace.
Auch der Spiegel berichtet über die Greenpeace-Recherchen: „Es sind viele starke Indizien, die Greenpeace zusammengetragen hat, auch wenn eine direkte Finanzierung der Anti-Windkraft-Bewegung durch die Industrie nicht belegt ist, allenfalls vehementes Lobbying.“
Zu dem Anti-Windkraft-Netzwerk um die Bundesinitiative Vernunftkraft, das bis in die Aluminium- und in die Kohleindustrie reicht, gehört unter anderem auch der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz (VLAB) in Bayern. Dieser ist einer der aktivsten Kläger gegen Windparks und wurde durch einen Eilantrag bekannt, mit dem er die Waldrodungen für die Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg verhindern wollte.
Quellen: Artikel von Greenpeace, Recherche Windkraftgegner von Greenpeace, Artikel des Spiegel
Den Windkraftgegnern würde schnell die Luft ausgehen wenn die Netzarchitekturen etwas geändert würden. Und zwar dahingehend, daß Windkraft zur Erfüllung des Versorgungsauftrages eingerechnet wird, Atomkraft und Kohle dagegen nicht. Mit Abschaltung der schädlichen Kraftwerke laut Plan zieht sich für die Windgegner schon bald die Schlinge zu – weil alternativlos. Oder traut sich da unser Wirtschaftminister nicht ran?