Herausforderungen bei der nachhaltigen Herstellung von Batterien für E-Autos

Kobaldmine im Kongo

Unlängst erschien ein Forschungsbericht der UC Berkeley, Center for Law, Energy & Environment zum Potenzial von Batteriebau und Nutzung in Elektroautos aus der Perspektive der Nachhaltigkeit.

Im Vergleich mit Verbrennungsmotoren schneiden batteriebetriebene Autos, im Durchschnitt, mit 50 Prozent weniger Treibhausabgasausstoß pro Kilometer besser ab. Allerdings hängt dieser bessere Ausstoß,  wenig überraschend, stark von Stromquellen der Elektroautos ab. Kommt der Strom von fossilen Brennstoffen, ist der Ausstoß nur noch um 25 Prozent geringer. Kommt er allerdings aus Gebieten mit hoher Nutzung von erneuerbaren Energien, dann liegt der Ausstoß bei 72 bis 85 Prozent weniger Treibhausgasen, im Vergleich zum Verbrennungsmotor. Ähnlich sieht die Bilanz bei der Herstellung von Batterien aus, es kommt stark auf die genutzten Stromquellen an. 

Der Bericht geht weiterhin auf die benötigten Materialien wie rare Erden und Metalle ein und schlüsselt auf wo diese momentan gefördert werden. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass es bei erhöhter Produktion zu Engpässen in Lieferketten kommen könnte, es aber zu viele unbekannte Faktoren gäbe, um konkrete Prognosen zu geben (Entwicklung von Batterietechnologie, Veränderungen der Förderung der Materialien, Vorgaben der fördernden Staaten). 

Weiterhin nimmt der Bericht Stellung zu Problemen der Umweltverschmutzung durch die Förderung der Rohstoffe für Elektrobatterien und die Auswirkung auf die Menschenrechtslage von fördernden Ländern, spezifisch in der Demokratischen Republik Kongo, wo ein Großteil der Kobalt Förderung stattfindet.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Elektroautos in Sachen Nachhaltigkeit Autos mit Verbrennungsmotor vorzuziehen sind, dass es aber immer noch erheblicher Anstrengungen und weiterer Forschung bedarf um die Produktion nachhaltig zu gestalten. 

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2 Gedanken zu „Herausforderungen bei der nachhaltigen Herstellung von Batterien für E-Autos

  1. Kinderarbeit gab es im Kongo, dem Hauptabbauland von Kobalt, leider schon immer. Und es hat noch nie interessiert. Und wird es auch noch geben, wenn kein Kobalt mehr in den Akkus ist, was schon sehr bald sein wird. Denn die Kinder werden verhungern, wenn sie nicht arbeiten. DAS ist der wahre Skandal. 90% des Kobalts wird aber nicht von Privatpersonen geschürft sondern ist ein Nebenprodukt beim Kupfer- und Nickelabbau. Das wird von grossen Minengesellschaften abgebaut. 92% des Kobalts ist auch nicht in E-Auto Akkussondern in Handyakkus, Laptopakkus etc. und 2/3 des Kobalts sind in gehärteten Stählen (Kurbelwelle, Nockenwelle etc.) im Verbrenner oder im Werkzeugkasten. Und in der Ölraffinerie wird es auch dazu genutzt, Benzin zu entschwefeln. Zudem wird das Kobalt aus dem Akku vollständig recycelt. Z.B. bei Fa. Duesenfeld. Warum interessiert das beim Verbrenner alles nicht, sondern nur beim Elektroauto?

    Und schön auch komplett das Leid ausblenden, welches die menschenunwürdige Platinförderung im gleichen Maße in z.B. Südafrika anrichtet und genauso die mega-dreckige Ölförderung, die viele Gebiete verwüstet und das Trinkwasser vergiftet.

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