Ist Teslas neue Wandladestation ihr Geld wert?

Bild: Tesla

„Die neue Tesla “Wandladestation” (1529455‑02‑D) ist die jüngste Wallbox von Tesla. Sie ist nun von der KfW als akzeptiertes Produkt für Ladestationen gelistet und damit förderfähig nach KfW 440.“ So die Beschreibung. Aber was bekommt man für die 530 Euro und ist es die Ausgabe wert?

Kleiner Spoiler: Man bekommt für das Geld eine top Ladelösung.

Man bekommt mit der Wandladestation eine Typ2 Wallbox (22kW) mit 7 Meter Ladekabel und eingebautem FI Type A.
Über den Knopf am Ladestecker lässt sich der gesamte Ladevorgang komfortabel abwickeln, der Ladeport öffnen oder aber auch der Stecker entriegeln, so dass weder App noch Gefummel im Auto notwendig werden. Da der Gleichstrom FI (6mA) auch schon eingebaut ist, lassen sich bei der Installation mal einige hundert Euro sparen.
Die Konfiguration geht wireless im Browser über ein AdHoc WLAN, also keine Schalter, Brücken oder Ähnliches an der Wallbox.
Updates kann sie sich über ein zweites WLAN ziehen, dort steht auch ein permanenter Web-Dienst zur Verfügung, doch dazu kommen wir später noch.
All die Infos hätte ich jedoch auch schon vor dem Kauf lesen können und sind sowohl von Tesla als auch in etlichen Foren hinlänglich beschrieben.
Ich habe über die Jahrzehnte eine Menge Elektronik entwickelt und finde es extrem interessant zu sehen, wie Schaltungen umgesetzt und Probleme gelöst werden. Die Art und Weise, wie die Leiterkarten aufgebaut werden, sagt meiner Meinung nach eine Menge über das zugrunde liegende Leitbild.

Bild: Oliver Fritsch
Bild: Oliver Fritsch

Was heißt das für eine Typ2-Ladestation?

Das Protokoll ist recht einfach und im Grunde genommen analog. Eine komplett funktionsfähige Ladesteuerung lässt sich analog für circa 10 Euro realisierten. Ein Microkontroller verteuert heutzutage die Schaltung nicht, jedoch sind die Kosten für die Softwareentwicklung und Pflege nicht zu unterschätzen.
Was das Ganze so kostspielig macht ist im weitesten Sinne die Mechanik, also Schalter, Zuleitungen und Stecker, die bei 32 A und Netzspannung schon recht massiv werden. Auch ein Gehäuse, das witterungsbeständig und trotzdem noch irgendwie gut aussehen soll, kostet. Jeder, der schon mal Ladekabel gekauft hat weiß, wie teuer sowas ist. 2 Stecker plus 7 Meter Leitung kosten etwa 250 Euro.
Ich komme beim Überschlagen dieser Komponenten allein schon auf einige hundert Euro.

Wie hat Tesla diese Probleme gelöst?

Die komplette Einheit ist eigens entwickelt. Ich habe schon einige Wallboxen gesehen und bei denen wurden meist Komponenten von der Stange eingekauft (Fi, Schütze, Type2 Stecker etc.)
Bei Tesla zerfällt die Wallbox in zwei Teile, die Wandhalterung und die Steuerung (Bedienteil), die auch das 7 Meter Anschlusskabel fest angeschlossen hat.
Die Wandhalterung lässt sich mit den beiliegenden Schrauben einfach befestigen. Sie wiegt nur wenige Gramm und zum richtigen Bohren liegt eine Schablone dabei. An die Wandhalterung wird das Zuleitungskabel angeschlossen.

….

ANMERKUNG: Von einem Leser wurden wir darauf hingewiesen, dass im Gerät kein FI enthalten sei, sondern ein Gleichfehlererkennungsmodul mit 6 mA. Ein FI Schutzschalter müsse trotzdem vorgeschaltet werden. Dabei könne aber ein “normaler Typ A, wie er mittlerweile bei jeder Wallbox reicht und kein Typ B” eingesetzt werden.

Oliver Fritsch, Baujahr 1966, hat sich schon mit 14 Jahren mit dem Aufbau und Betrieb der damals aufkommenden Mikroprozessoren beschäftigt. Die Leidenschaft für Naturwissenschaften ließen ihn später Physik in Bochum studieren. Parallel erfolgte die komplette Umsetzung von der Entwicklung elektronischer Schaltungen bis zur fertig bestückten Leiterkarte, ob Videoverarbeitung für Sony oder Motherboards für Magnetkarten verarbeitende Systeme. Auch wenn das Leben einen anderen Beruf für ihn vorgesehen hat, nimmt der Umgang mit aktueller Technik immer noch einen signifikanten Teil seiner spärlichen Freizeit ein.

Der vollständige Artikel von Oliver Fritsch findet sich im T&Emagazin 11:

Dieser Artikel ist ein Beitrag aus der Ausgabe 11 des T&Emagazin.

Einzelhefte, 5, 10 oder 20 Exemplare zum Weiterverteilen und Auslegen können zu kostendeckenden geringen Aufpreisen bestellt werden.

Zudem kann die Community-Zeitschrift auch – gegen 20 Euro für Porto und Versandkosten für ein ganzes Jahr abonniert werden.

Weitere Themen der Ausgabe sind:

Die Themen der Ausgabe 11 des T&Emagazin:

  • Interview mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach zur Gigafactory Grünheide – von David Reich
  • Tesla Zwei-Faktor-Authentifizierung  – von Henning Frey
  • Smart Home-Anwendungen – von Mike Boch
  • Neue Tesla Wandladestation – von Oliver Fritsch
  • Tesla Welt – News des Quartals  – von David Reich
  • Deutschlands jüngste Tesla-Fahrerin im Interview
  • Alternativen zu Tesla auf der Langstrecke? Stimmen von Ove Kröger, Oliver Krüger und Nico Pliquett
  • Tesla Owners Club Helvetia (TOCH) 
  • Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.
  • Gleichstrom vs. Wechselstrom – von Martin Hund
  • Erste Robotaxis in Europa 2023? – von Markus Weber
  • Car Maniac E-Auto-Test – von Christopher Karatsonyi
  • Ev Events – Elektromobilitäts-Termine
  • Beschluss des Verfassungsgerichts zum Klimaschutz – von Silvia Oudhoff
  • Vom E-Auto zu Energiewende – Interview von Dennis Witthus mit Volker Quaschning und Holger Laudeley
  • Mieterstrom & Eigennutzung
  • M3T – Rückblick: Virtuelles E-Community-Treffen
  • T&Etalk – Rückblick: Tesla raus aus der Servicehölle?
  • Nächster T&Etalk: SEXY CARS Community
  • Wirtschaft – Mobilität der Zukunft – von Jörg Heynkes
  • Reisebericht – Mit Tesla und Wohnanhänger zum Nordkap – von Kai Möller
  • Fanboy – Als Tesla kam – von Gabor Reiter
  • Innovator – Diana und Stefan Böhmer
  • … und einiges mehr
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Veröffentlicht in Tesla

2 Gedanken zu „Ist Teslas neue Wandladestation ihr Geld wert?

  1. Hi Oliver
    Ich habe die neue Tesla Wandladestation TPN: 1529455‑02‑D.
    Kann ich diese auch für andere Fahrzeuge benutzen? Wir haben schon einen Tesla möchten uns aber noch zwei weitere Elektrofahrzeuge (keine Teslas) kaufen.
    Besten Dank und einen Gruss aus der Schweiz
    Patrick

    1. Hallo, ja das ist möglich – Typ-2 fähige… Im Zweifelsfall bitte den Hersteller des entsprechenden Fabrikats kontaktieren und dort noch einmal nachfragen, um auf Nummer sicher zu gehen…

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