Was kriegt man an Elektroauto für 500.000 €? Das beantwortet der Rolls-Royce Spectre. Ich muss schon fast sagen, ich hatte die Ehre dieses Auto zwei Tage zu bewegen. Ich als EQS Brabus Fahrer muss auch etwas anderes zugeben, es ist schon ein anderes Level dieses Auto zu fahren.
Ich weiß gar nicht, wo ich vor lauter Sensation beginnen soll. Allein schon die Optik. Ein Coupé, welches 5,45 m misst, muss man glaube ich optisch nicht erklären. Das sind 6 cm mehr, als beim BMW i7, der aber eine vollwertige Limousine ist. Apropos i7: dieser bietet die Basis zum Rolls-Royce Spectre von der technischen Seite. Und der Rolls-Royce ist tatsächlich nicht in allen Belangen besser als der i7, dazu dann mehr.
Rein technologisch birgt der Rolls-Royce ebenfalls einen 102 Netto kWh Akku. Die Nachladetechnologie ist die Gleiche, wie beim BMW i7, also 195 kW. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 Km/h, was allerdings eher irrelevant ist, denn dieses Fahrzeug fährt man einfach anders. Nicht nur wegen des gediegenen Rufes, sondern auch wegen des Fahrverhaltens. Ist der Rolls Royce nämlich bei 160 bis 200 Km/h wie ein Auto von einem anderen Planeten, wird er doch schon etwas unruhig bei höheren Geschwindigkeiten, wenn man leicht eingelenkt hat und auf die Bremse steigen muss. Das Fahrwerk ist dermassen weich, dass es bei höheren Geschwindigkeiten oder gar bei dynamischer Fahrweise nicht fährt, wie eben ein BMW. Das wiederum macht den Wagen Komfortabel, wie kein anderes Fahrzeug.
Siehst du den Wagen neben dir auf der Autobahn federn, auf unebener Fahrbahn, dann bewegen sich nur die Reifen, nicht aber das Auto. Wenn wir über Komfort sprechen, kommen wir zu dem Punkt, in dem der BMW i7 tatsächlich besser ist: die Sitze, die sind einfach unnachahmlich komfortabel im BMW und die Sitze im Rolls-Royce entsprechen so eher dem Mercedes EQS.
Der Innenraum ist ebenfalls eine Liga für sich – klar sieht man hier sehr viel BMW in Form von Displays und Menüstrukturen, allerdings verkörpert der Wagen innen genau das was man von einem Rolls Royce erwartet. Aber nicht auf die geschmacklose, altmodischer Art.
Egal wo man hinsieht, feinste Materialien und eine super Verarbeitung. Allerdings lädt das Fahrzeug nicht zum fahren zu viert ein, wenn der Fahrer ähnlich groß ist wie ich. Trotz der 5,45m findet man hinten nicht besonders viel Platz. Was der Wagen im Gegensatz zum BMW i7 komischerweise auch nicht so gut kann wie der BMW, ist das Thema Effizienz. Ich habe den nicht wirklich unter 25 kWh auf 100 km bekommen, Allerdings kann man auch nicht behaupten, dass ich allzu langsam gefahren bin. Meine Reisegeschwindigkeit lag nie unter 160 km/h. Auch die 160 km/h kommen einem in dem Auto vor wie 90…
Alles in allem ist der Rolls Royce Spectre natürlich nicht wirklich besser als der drei mal so günstige BMW i7, wenn man diesen voll ausstattet, aber es ist halt ein Rolls-Royce. Und dieses Gefühl schwingt mit jedem Meter mit. Natürlich kriegt man ein besonderes Gefühl davon, dieses Auto zu fahren.
Schaut euch das Video zum Smart RR Spectre auf den YouTube-Kanal von Car Maniac an:
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- Strombock – Absturz der THG-Prämie
- Gesellschaft – Ist eine Solaranlage das neue Auto?
- Zeitgeist – Nachhaltig absurd
- Elektromobilität – 5 Gründe, warum es Volkswagen schlecht geht
- Elektromobilität – Profis nutzen Checklisten
- Testberichte von Car Maniac
- Gesellschaft – Rein in den Kreis
- Reisebericht – E-Mobil nach Portugal
- Reisebericht – E-Hypermeilen: Heiss & Kalt
- Energiewende – Wo stehen wir?
- Fanboy – Gabor Reiter: Deutschlands Zukunft ohne Autoindustrie