Car Maniac fährt Tesla Model S Plaid

Nach Timos Model X mit 1020 PS darf natürlich ein Auto in der Car Maniac-Bibliothek nicht fehlen: das Model S.

Endlich hatte ich die Gelegenheit den noch schnelleren im Bunde mal auszuprobieren. Und was soll ich sagen, ohne rosarote Brille fallen einem schon Dinge auf, aber natürlich auch positive.

Dieses Model S ist von einem Bekannten, dessen Beruf es ist, Teslas wieder in Ordnung zu bringen: Auto Christian. Aus Sicht einiger Tesla-Fahrer ist es nicht okay, dass ich Zeit aufwände, den Lack zu beurteilen. Aber hey, das habe ich bei meinem Mercedes auch, warum darf ich das bei einem Tesla nicht? Angst um das Ergebnis? Fakt ist, dass dieser Tesla mit einer nachlackierten Tür und einer zur Hälfte nachlackierten Motorhaube aus dem Werk kam. Jannik, der Sohn des Besitzers, sagt: ach das ist nicht so schlimm. Klar, sie haben ja auch einen Tesla Body-Shop. Aber auch mit einem Tesla Body-Shop würde ich das nicht so entspannt sehen, sprechen wir hier doch von einem Auto zu einem Preis von 145.000 Euro.

Aber egal, soll ja nicht mein Problem sein. Softwaretechnisch hat der Tesla natürlich mal wieder überzeugt, so gibt es sehr viele Einstellmöglichkeiten und das Menü ist halt einfach wirklich intuitiv und blitzschnell. Kartenaufbau und Zoom sind nach wie vor auf Top-Level. Ich lobe mir die verschiedenen Fahrwerkeinstellungen bei der 1020 PS Variante, denn man möchte ja schließlich ein bisschen spielen. Auch genial finde ich nach wie vor die Apps Netflix, Youtube, Twitch und Disney+, so dass man auch mal Freude an der nächsten Ladepause haben kann.

Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, warum es das nicht einfach in jedem Auto gibt. Wir waren für das Thema Laden bei Ionity in Holzkirchen. Jenem Anbieter, wo angeblich Tesla-Fahrer ja gar nicht laden, denn schließlich gibt es ja die Supercharger. Zufällig traf ich einen treuen Car Maniac-Zuschauer, der selber Tesla fährt und ausschließlich bei Ionity laden geht. Der Grund hierfür ist, dass es rein rechnerisch bei den aktuellen Supercharger-Preisen kostengünstiger ist an Ionity zu laden.

Sehr positiv angetan war ich von der Tesla-Lounge in Weyarn, wo sogar zufällig das T&E-Magazin ausliegt. Gut, Lounge ist natürlich sehr hoch gegriffen, es ist einfach ein Fertigbaucontainer. Dieser ist aber mit wirklich sehr viel Liebe gemacht, es gibt eine Couch, sehr saubere Toiletten, einen Snack- und einen Kaffeeautomaten. Das gehört halt zur Tesla-Experience dazu.

Nun zum Fahrzeug: also diese Kraft ist einfach unvergleichlich. Alles was schnell ist und du vorher kanntest, wirkt langsam. Allerdings wollte ich das auch nicht ausreizen, denn mir lag daran, die Winterreifen von Yannik und Christian zu schonen. Der Wagen frisst die förmlich auf. Vor allem bei der Power. Das Fahrwerk ist im Sportmodus knüppelhart und man huppelt wie auf einem Poporutscher, wenn man diesen über eine Schotterpiste zieht. Wechselt man in den Comfort-Modus, ist die ganze Angelegenheit echt sehr angenehm. Allerdings im Vergleich nicht auf dem Level von normalen Limousinen aus dem Elektrobereich.

Tesla misst sich sehr gerne auf dem Nürburgring mit Porsche, und die Tesla Fans argumentieren dann auch gerne mit den Rundenzeiten, wenn ich aber einen Vergleich zum Fahrwerk ziehe, dann darf man das plötzlich nicht mehr vergleichen, denn ein Porsche kostet ja im Grundpreis schon 50.000 Euro mehr. Ja, was denn nun? Loben wir immer nur das Tolle und das Schlechte wird unter den Teppich gekehrt? Denn Fahrwerk-technisch kann der Tesla natürlich nicht mal ansatzweise mit einem Porsche mithalten. Rundenzeit hin oder her. Von München nach Hamburg fahre ich auch keine Rundenzeiten, sondern will ein sportliches Auto auch manchmal komfortabel haben. Das kann der Tesla natürlich, wenn man ihn aber fordert, nicht auf dem Niveau des Porsche. Und von den Bremsen wollen wir gar nicht erst reden. Ja, es soll eine Option auf Keramikbremsen kommen, aber den Konjunktiv bei Tesla kennen wir schon und außerdem sind diese jetzigen Bremsen auch mit den Basisbremsen von Porsche nicht zu vergleichen.

Die Innenraumverarbeitung ist wirklich wesentlich solider, als das vorher der Fall war. Mehr optisch ansprechendere Materialien, besser zum Anfassen. Das horizontale Display mit Neigefunktion ist richtig geil.

Summa summarum muss ich sagen, dass man hier natürlich etwas wirklich außergewöhnliches bekommt. Nämlich diese Power. Jedes Auto hat so seine Aushängeschilder. Porsche sein Fahrwerk, der Mercedes EQS seinen Hyper-Screen, der Tesla seine Power. Aber es ist nicht fair, den Anschein zu erwecken, dass der Tesla alles besser kann als die anderen. Es ist ein fantastisches Spaßauto, dass die Physik auf den Kopf stellt und noch mehr für Staunen sorgt als ein Porsche Turbo S Elektro, würde man mir aber einen hinstellen, und ich müsste mich nun entscheiden, würde ich natürlich immer den Porsche nehmen, weil es einfach das viel ausgereiftere Auto ist, Software stark in Klammern gesetzt. Aber ich als Emotionsmensch kaufe primär ein Auto wegen der Emotionen, die es mir gibt, und wenn die Software nicht totale Grütze ist, dann gehe ich einen Kompromiss ein.

Hier geht’s zum Video von Car Maniac:

https://www.youtube.com/watch?v=-faXC_znijc


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Tesla – Christoph Krachten: Tesla uneinholbar?

Tesla – S3XY CARS Community 2023?

Tesla – Dana Blagojevic: Hansjörg von Gemmings unendliche Fahrt

T&Etalk – Tesla Model S & X Plaid in Europa

T&Etalk – Tesla AI Day II

 

Die Herausgeber – Tesla Owners Club Helvetia (TOCH)

Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.

Elektroauto Guru – Antonino Zeidler: Spezielle Reifen für E-Autos

Elektromobilität – Timo Schadt:Essener Motorshow

Elektromobilität – Christoph Reichelt: Elektrische Fahrzeugdesigns

Technophilosoph – Dr. Mario Herger: Robotaxi und Tesla FSD Beta

Innovator – Gespräch mit Nicole Krause zu Full Self Driving

Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests

Elektromobilität – Leseprobe Witziges Buch über‘s E-Auto

Elektromobilität – Martin Hund: Batterie-Rohstoffe

Klimaschutz Dr. Heiko Behrendt: Unsere Fahrweise 

Klimaschutz Dr. Heiko Behrendt: Realer Klimawandel

Klimaschutz – Dr. Heiko Behrendt: Kreislaufproduktion

T&Etalk – Jahresbilanz Energie- & Verkehrswende

Klimaschutz – Dr. Heiko Behrendt: Eine Radtour

Wirtschaft – Timo Schadt: Ein besonderes Bezahlterminal für‘s E-Autoladen

Wirtschaft – Dr. Heiko Behrendt: Straßenbahn

Reisebericht – Thomas Goldmann: Mit Model Y in die Pyrenäen

Fanboy – Gabor Reiter: Tesla Aktie – jetzt zugreifen?

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Ein Gedanke zu „Car Maniac fährt Tesla Model S Plaid

  1. Sehr gut getroffen und absolut ehrlich. Ich würde mich schon aus Preislichen Gründen gegen Porsche entscheiden. Weil das Auto 50‘000€ mehr einfach nicht Wert ist. Dafür könnte man sich locker einen Zweitwagen leisten. Statt ein gefühlt besseres Fahrwerk, was ja beim Tesla auch nicht sooo viel schlechter ist. Und etwas bessere Bremsen die ebenfalls beim Tesla absolut ordentlich sind. Dafür ist die IT im Porsche verglichen mit Tesla um einiges weniger praktisch was die Anforderungen an die Elektromobilität allgemein betrifft. Und hier spätestens wäre für mich Porsche weg.

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