Car Maniac: warum sich ein BMW i5 lohnt

Wer kauft denn heute einen BMW i5? Nun ja, ich denke was den Kauf angeht eher wenige. Beim Leasing wird da schon mehr ein Schuh draus. Warum dann aber nicht einen Tesla? Das Model S Plaid kriegt man jetzt für 108.000€… ein BMW i5 M 60, dessen Fahrleistungen nicht mal ansatzweise mit dem Tesla vergleichbar sind, schlägt da schon mal mit 125.000 € zu Buche.

Stimmt, den BMW kaufen dann aber Menschen, die vielleicht über BMW ein gutes Leasingangebot reinholen können, oder Mensche, die einen großen Stellenwert auf das revolutionäre Assistenzsystem handsfree driving legen. Dieses Assistenzsystem macht es bei BMW als allererster Hersteller möglich, auf deutschen Autobahnen 130 km/h zu fahren, ohne die Hand ans Lenkrad tun zu müssen. Das ist schon echt krass wenn man bedenkt, was viele andere schon versprochen haben, aber nicht geliefert.

BMW hat da eine Sondergenehmigung vom Kraftfahrt Bundesamt. Das ist schon ein krasses Argument für das Auto muss ich ganz ehrlich sagen, speziell für den Business Kunden. Schneller als 130 km/h würde ich mit dem M60 sowieso nicht unbedingt fahren, denn wie sich herausgestellt hat, ist er nicht der effizienteste, anders als die 40er Variante mit nur einem Motor oder gar der i4 oder iX. 25 kWh topographisch ausgeglichen auf 100 km ist halt schon eine ganze Menge.

Die Solidität im Innenraum ist wirklich eine Wucht. Die Materialauswahl allerdings nicht. Für meinen Geschmack gibt es im Bereich der Fensterheber und der Griffe fürs öffnen der Tür sowie unten ein bisschen zu viel Plastik. Dafür ist die Verarbeitung aber wie gesagt sehr solide. Solider als bei Tesla? Das muss ich hoffentlich nicht beantworten, aber halt auch solider als bei Mercedes.

Das neue Operating System 8.5 hat sehr viel Einstellungsmöglichkeiten und sogar Apps wie z.B Youtube, oder gar eine komplett integrierte Spielekonsole, die man über das Handy bedienen kann wenn man einen QR-Code scannt. Über einen Splitscreen können dann zum Beispiel Racing Games gegeneinander gespielt werden, die echt Spass machen.

Die 440 kW bzw 601 PS drücken wirklich heftig vorwärts. Vor allem im Sportmodus beim Antippen des Gaspedals wird der Kopf richtig in die Kopflehne geschleudert. Das macht schon wirklich Spaß. Was dem BMW Kunden vielleicht nicht so viel Spaß machen wird, ist die Abregelung bei 230 km/h. Man muss sich schon wirklich nach der Sinnhaftigkeit fragen bei einem Auto mit 600 PS und 3,8 Sekunden von 0 auf 100. Der Wagen fährt, wenn man ihn dynamisch bewegt, sehr schön heckbetont. Es gibt eine 2,5 Grad Hinterachslenkung die bewusst nur 2,5 Grad hat, um eben nicht zu schwammig zu wirken. 

Genauso bewusst war die Entscheidung in das Auto nur einen 81 Kilowattstunden Akku zu verbauen. Weniger Ressourcen verschwenden – mehr darauf fokussieren, was die Kunden tatsächlich fahren. Ist der Kunde allerdings einen 540d gewohnt, ist der Einschnitt schon stark, wenn nicht zu stark zu spüren. Von 900 bis 1000 km Reichweite auf lediglich 320 km Reichweite reduziert zu sein wenn man sich für den elektrischen Fünfer entscheidet, ist schon hart. Ja, an der Ladesäule zieht er mit bis zu 210 kW wirklich adäquat bei 400 Volt und ist in 32 Minuten von 10 bis 80% geladen, aber das sind halt keine revolutionären Werte mehr. Er ist absolut grundsolide, aber es ist halt nicht der Golffahrer der auf dieses Auto wechselt, sondern eben der typische 530d oder 540d Fahrer.

Der Kofferraum ist mit 490 Litern auch 40 Liter kleiner als bei der Verbrennervariante. Los geht es bei 72.000 € für den 40er, der auch mein Tipp ist, aufgrund der Effizienz und des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Allerdings stört da noch mehr, dass dieser sogar schon bei 193 kmh abgeriegelt ist. Völlig unverständlich für 340 PS. Es geht nicht darum, ob man das fährt, sondern dass man das wieder als Kontra Argument gegen das Elektroauto nutzen kann. Der M60 startet bei 95.000 €.

Am Ende entscheidet jeder selbst. Ich denke, dass die Leasings besser aussehen werden als die Kaufpreise und dass die Assistenzsysteme sowie die Solidität im Innenraum einem Tesla oder gar einem Mercedes überlegen sind, aber der EQE ist als AMG z.B effizienter. Ein Tesla sowieso.

Ab Oktober rollt das Fahrzeug zu den Kunden.

Wer sich Car Maniacs Video zum BMW i5 anschauen möchte:


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Weitere Car Manaic E-Auto-Tests finden sich auch in der kommenden 20. Ausgabe des T&Emagazins.

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4 Gedanken zu „Car Maniac: warum sich ein BMW i5 lohnt

  1. Es wird für ein Tempolimit in Deutschland, denn wenn die Proller-und Raser demnächst ihre mit nicht „sauberem“ Strom geladenen Akkus mit den mehrere 100 PS starken Motoren leersaugen ist der Umwelt Nicht gedient. + Enormer brems- und Reifenabrieb.
    Klimakrise ist jetzt.
    Wir sind auf ein kleines E Auto umgestiegen um die Umwelt zu schonen .
    Den Differenzbetrag haben wir in Photovoltaik für sauberen Strom und Charger investiert , nicht in solche Protzkarren, Egal ob elektrisch oder Verbrenner

    1. Das der Strom zum Laden nicht sauber ist, liegt aber an der verfehlten Energiepolitik. Wer AKWS abschaltet und erst auf billiges Gas setzt und jetzt Kohlekraftwerke hochfährt und Kohle teuer importiert, sollte in Punkto Klima besser mal den Schwanz einziehen.

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