Car Maniac: Ora Funky Cat

Chinese oder nicht Chinese, das ist hier die Frage. Auf jeden Fall ja Chinese, wenn es um gewisse Aspekte geht, die dieses Auto bietet.

Aber an manch einer Stelle muss man schon ein bisschen nachbessern und dann stellt sich die Frage, ob in diesem aktuellen Setup die Sache den Preis wert ist. Aber das kann jeder selber nach diesem Artikel entscheiden.

Natürlich lädt die wunderschöne Location auf Mallorca dazu ein, gut gelaunt zu sein. Und diese gute Laune hat man zu Recht, wenn man den Innenraum ansieht. Tip top Verarbeitung, fantastische Materialauswahl und einfach schön zum ansehen. Zweifarbiger Innenraum, gemütliche Sitze, sowie viel Intelligenz laut Ora. So z.B checkt der Funky Cat, ob es regnet und warnt einen das Schiebedach aufzumachen, wenn man dies per Kommando in Auftrag gegeben hat. Selbiges bei den Fenstern ab 70 kmh, wegen des zu großen Luftzugs. Ja und ansonsten halt weitere Features wie z.B “Mein Hintern friert”, dann macht er es warm. Bzw erhöht die Innenraumtemperatur jeweils um 1 Grad.

Das System im Testwagen war noch nicht ganz fertig, weswegen es keine Laderoutenplanung gab und ich diese somit auch nicht beurteilen kann. Dafür war die Reaktionszeit des Displays sehr zügig, das Menü etwas chinesisch vom Aufbau her, also gewöhnungsbedürftig für uns Europäer. Die Assistenzsysteme bieten viele Features in die Tiefe, das hätte ich mir auch beim Thema EV-spezifische Sachen gewünscht. Wie z.B Akkustand bei Ladesäule und Akkustand bei Ziel. All das möchten sie aber noch nachliefern.

 
Naja und wie fährt sich denn nun die kleine Katze? 171 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment sorgen für den entsprechenden Punch. Der Wagen fühlt sich zügiger an, als die 8,2 Sekunden in denen er auf 100 beschleunigt. 1,6 Tonnen wiegt der kleine und fährt sich wirklich super dynamisch, allerdings ist die Lenkung etwas schwammig, weil der Wagen halt nicht darauf ausgelegt ist. Bis 160 km/h kann man die Sache auf die Spitze treiben, dann ist er abgeregelt. Völlig egal für welche Akku Größe man sich entscheidet. 48 oder 63 kWh. Es gibt immer gleich viel PS. Der Akku resultiert übrigens in 45 und 49 netto kWh.

Die Bremsen sind übrigens definitiv eine Klasse zu gut für dieses Auto, aber über zu gute Bremsen braucht man sich ja nie zu beklagen. Fahren wir mal auf die Autobahn. Hier kann man sich über eine zügige Beschleunigung freuen, sowie eine recht gute Akustik. Natürlich habe ich für euch die Effizienz ausgetestet, topographisch ausgeglichen. Es war aber auch windig, pi mal Daumen könnt ihr bei Tempo 120 kmh dauerhaft mit ungefähr 24 kWh rechnen, tendenziell ein bisschen darunter, ohne Wind. Ist doch kein Problem bei so einem kleinen Auto, allerdings wird der Ladestop der unweigerlich stattfindet, länger gehen als dies meiner Meinung nach akzeptabel ist.

Da haben wir ein Auto aus China, wo die Menschen Technologieträger sind. Bzw die Firmen. Und dann bringen sie so ein wunderhübsches Auto mit sensationellem Innenraum Design, genügend Power um weder zu übermotorisiert, noch zu schwach zu sein, und dann stemmt das Ding nur 67 kW Ladeleistung, beim kleinen Akku sogar nur 64 kW. Heißt in Zahlen, dass man saftige 48 Minuten von 15 bis 80 % braucht. Das hätte höchstens vor vier Jahren irgendwie geklappt, heute leider habe ich Angst, dass es Kunden abschreckt. Denn das Fahrzeug per se wäre schon wirklich eine fantastische Ergänzung für nicht zu große Autos, die batterieelektrisch fahren und dabei auch noch Freude fürs Auge machen.

Aber für bis zu 49.000 € ist das halt dann doch zu viel des Guten. Das einzige Trostpflaster kann ich nur demjenigen auf den behaarten Arm kleben ohne dass das wegziehen weh tut, der eine Wallbox zu Hause hat, denn der wird unter dieser Problematik nicht wirklich leiden. Im Alltag ist das kein Problem dann. Wer aber mit dem Auto – weil er keine Lademöglichkeit hat – an den Schnelllader muss, wird halt eben leider nicht schnell laden können. Eigentlich gehört das Fahrzeug traurigerweise an einen 50 kW Lader, damit er die 150er oder 300er Säulen nicht unnötig besetzt.

 
Aber ich sehe immer wieder in den Kommentaren, dass manche Leute gar keinen Wert auf das Schnellladen legen, dann ist dies auf jeden Fall ein wunderhübsches kleines Fahrzeug auf das man mal ein Auge werfen sollte. Die Lieferzeit ist marginal weil die Fahrzeuge schon vorkonfiguriert in Bremerhaven stehen. Nachteil, man kann keine Pakete kombinieren. Eines der Probleme ist, dass nur die teuerste Variante, der GT über einen Highway Assist verfügt, also einen Lenk-assistenten. Alle Editionen darunter haben leider nur eine Lenkkorrektur, wenn man die Spur verlässt. Für knapp 40.000 € mit Umweltprämie sollte er in der Garage stehen können.

Interessante Artikel zu E-Mobilität und aktuelle Car Maniacs E-Auto-Tests finden sich in der 17. Ausgabe des T&Emagazins:

 

In der 17. Auflage geht es unter anderem um diese Themen:

Editorial – Handlungen sind erforderlich

Tesla Welt – News des Quartals

Tesla – Christoph Krachten: Tesla uneinholbar?

Tesla – S3XY CARS Community 2023?

Tesla – Dana Blagojevic: Hansjörg von Gemmings unendliche Fahrt

T&Etalk – Tesla Model S & X Plaid in Europa

T&Etalk – Tesla AI Day II

 

Die Herausgeber – Tesla Owners Club Helvetia (TOCH)

Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V.

Elektroauto Guru – Antonino Zeidler: Spezielle Reifen für E-Autos

Elektromobilität – Timo Schadt:Essener Motorshow

Elektromobilität – Christoph Reichelt: Elektrische Fahrzeugdesigns

Technophilosoph – Dr. Mario Herger: Robotaxi und Tesla FSD Beta

Innovator – Gespräch mit Nicole Krause zu Full Self Driving

Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests

Elektromobilität – Leseprobe Witziges Buch über‘s E-Auto

Elektromobilität – Martin Hund: Batterie-Rohstoffe

Klimaschutz Dr. Heiko Behrendt: Unsere Fahrweise 

Klimaschutz Dr. Heiko Behrendt: Realer Klimawandel

Klimaschutz – Dr. Heiko Behrendt: Kreislaufproduktion

T&Etalk – Jahresbilanz Energie- & Verkehrswende

Klimaschutz – Dr. Heiko Behrendt: Eine Radtour

Wirtschaft – Timo Schadt: Ein besonderes Bezahlterminal für‘s E-Autoladen

Wirtschaft – Dr. Heiko Behrendt: Straßenbahn

Reisebericht – Thomas Goldmann: Mit Model Y in die Pyrenäen

Fanboy – Gabor Reiter: Tesla Aktie – jetzt zugreifen?

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