Aus Teilnehmersicht: Die ED1000

Christoph Krachten und Timo Schadt nahmen an der ED1000 teil. Und auch Nino vom YouTube-Kanal Strombock war mit an Bord des XPENG G9 im Team des Herstellers. Im Vorfeld hatte der Pressesprecher Gordon Krug des Unternehmens das T&Emagazin eingeladen an dieser Vergleichsfahrt teilzunehmen. Verleger Timo Schadt hatte die Idee seinen Kumpel Christoph Krachten mitzunehmen, mit dem er immer wieder sonntags ab 18 h auf verschiedenen Plattformen den gemeinsamen Podcast KRACHT&EN betreibt.  

Christoph Krachten, Gordon Krug, Timo Schadt und Antonino Zeidler vor dem XPENG G9.

Christoph Krachten: “Es ist ziemlich verrückt: Im dritten Stock eines Hotels steht ein Auto, und zwar ein XPENG G9. Mit diesem Auto werden wir etwas Spektakuläres machen. Das Verrückte ist nicht nur, dass es im dritten Stock steht, sondern dass es quasi auf dem Balkon meines Hotelzimmers steht. Jetzt geht es gleich los mit der “ED1000”. Wir fahren heute 1.000 Kilometer und das machen nicht nur wir, sondern 17 weitere Teams.

Von links nach rechts: Nino, Gordon, Timo und Christoph auf Reisen.

Unser Team

Auf der Rückbank sitzt Gordon Krug von XPENG. Wir fahren ja einen XPENG G9. Daneben sitzt Timo Schadt vom T&Emagazin, und die Kamera hält Nino Zeidler vom YouTube-Kanal Strombock. Zum Ende der Reise soll hier dann auch noch die neuste Folge des KRACHT&EN Podcast gestreamt werden. Für alle Insassen mit Ausnahme des Fahrers zu sehen auf dem rechten Bildschirm…

Hier auf der ED1000 fahren wir jetzt 1000 km am Stück von Düsseldorf bis Düsseldorf, nur mit ein paar Fotopunkten und Ladepausen. Wir haben uns entschieden, in Deutschland einen ordentlichen, mittelmäßigen Gasfuß hinzulegen, zumindest wo es keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Wir fahren jetzt 180 km/h und sind nach 26 Minuten am ersten Fotopunkt, der Michael-Schumacher-Kartbahn.  

 

 

Wir setzen auf Sieg

Timo Schadt: “Gordon, hast du das Gefühl, dass wir das jetzt richtig machen?” Gordon Krug: “ Wir wollen gewinnen, aber wir müssen nicht gewinnen. Wir wollen eigentlich zeigen, dass Elektroautos auf der Langstrecke sowas von “easy” geworden sind.” Christoph Krachten: “Es herrscht hier Uneinigkeit darüber, wie man die Geschwindigkeit richtig einstellt. Die Herren wollen, dass ich ausrollen lasse. Wenn ich aber 180 fahre und dann plötzlich 120 sind, bin ich 60 km/h zu schnell, und das gibt richtig Punkte, die ich nicht kriegen will.” Gordon Krug: “Wir fühlen uns gerade ein bisschen wie in der Boxengasse. Ich habe so etwas noch nie bedient.”

Christoph Krachten: “Der Wagen ist super bequem. Wir haben schon ordentlich Gas gegeben. Sind wir denn im Plan? Ich denke ja. Jetzt fahren wir 100 km/h. Wir sind jetzt in den Niederlanden, und der Verbrauch geht natürlich in den Keller. Der durchschnittliche Verbrauch geht seit dem Start kontinuierlich nach unten, weil wir jetzt einfach sehr langsam fahren. Der Verbrauch ist extrem niedrig, weil der Windwiderstand bei dieser Geschwindigkeit eine deutlich geringere Rolle spielt. Das ist ja beim ICE das Riesenproblem: Mit 300 km/h verbraucht er wahnsinnig viel Energie. Deswegen mussten sie an der ICE-Strecke nach München ein extra Kohlekraftwerk bauen, damit er 300 km/h fahren kann. Jetzt herrscht hier wirklich Panik im Fahrzeug, weil die Strecke gesperrt ist. Da vorne ist ein Radrennen. Man sieht die Fahrradfahrer. Wir müssen aber zum Atomium, das ist irgendwie halb rechts vor uns. Wir müssen unbedingt ein Foto vom Atomium machen. Also machen wir jetzt hier ein Bild von der Polizei, und dann ist gut. Die Aufregung im Auto ist wirklich wie in einem Hühnerstall. Wir sind nämlich super clever: Wir haben nicht an dem Ladepunkt gehalten, der hier auf der Strecke als Wegpunkt festgelegt war. Den haben wir nur fotografiert. Wir hatten noch genug Energie, sodass wir weiterfahren konnten, und zwar zu einer Ladestation, die nicht so frequentiert war. An der vorherigen Station war es voll, wir hätten nicht mit voller Leistung laden können, sondern wahrscheinlich nur mit 150 kW. Jetzt fahren wir aber an eine Ladestation, wo drei von vier Plätzen frei sind. Das heißt, wir können höchstwahrscheinlich mit 300 kW laden. Wir werden es gleich sehen, also drückt uns die Daumen.”

Timo Schadt: “Ich muss sagen, ich bin ja viel in den Urlaub mit einem Tesla Model S gefahren, auch hinten sitzend. Das hier ist etwas völlig anderes. Du hast Beinfreiheit, du sitzt ganz anders.”  

Christoph Krachten: “Ich verstehe die Diskussion über Ladepausen gar nicht. Pausen braucht man. Ich kann jetzt nicht länger am Steuer sitzen und freue mich, wenn ich gleich abgelöst werde.”

Ladepause

Christoph Krachten: “Jetzt steigen wir aus und filmen den Ladevorgang. Die Restreichweite beträgt rund 10%. Schauen wir mal, mit welcher Leistung er lädt. Der Ladezustand beträgt 11 Prozent. Die Ladeleistung steigt: 38, 51, 65, 58, 90, 100… 296, 297 kW! Das ist wirklich Wahnsinn. Mit so einer Ladestation hat man natürlich einen irren Vorteil, wenn Windräder direkt danebenstehen. Du kannst die Windräder tatsächlich danach steuern, wie viel Bedarf hier ist. Sie liefern Ökostrom zum Laden, wie beim Tanken.”

Ankommen an der Nordsee  

Christoph Krachten: “Endlich Pause! Ich muss sagen, alle denken ja, mit einem Elektroauto müsse man so lange Pausen machen. Wir haben kaum Pause gemacht, und jetzt sind wir endlich an der Nordsee. Ich bin sehr gespannt, mal die Seele baumeln zu lassen und nach dem vielen Sitzen zu entspannen. Es ist wirklich nötig.”

Christoph Krachten: “Gordon ist relativ unzufrieden, weil wir zwar eine optimale Abkürzung bekommen haben, aber vor uns ein ziemlich langsamer Verbrenner-Oldtimer fährt. Das macht uns jetzt einen Strich durch die Rechnung. Unsere Chancen, auf einem der vorderen Plätze zu landen, schrumpfen gerade von Minute zu Minute.”

Angekommen

Christoph Krachten: “So, wir sind angekommen: Gordon, Timo, Nino hinter der Kamera und ich. Es ist wirklich alles aufgegangen. Wir haben zwar in dem einen oder anderen Stau gestanden, aber zum Schluss noch einmal schnell geladen, um dann richtig Gas zu geben. Das hat funktioniert. Das heißt, wir rechnen uns gute Chancen aus, relativ weit vorne dabei zu sein. Wir sind ein bisschen stolz: Wir haben zwar den ersten Preis nicht gewonnen, aber wir sind auf Platz 2 gelandet. Es ging um 6 Minuten. Der XPENG G6 hat gewonnen, und wir mit dem G9 sind nur 6 Minuten hinterher. Also, wir haben echt eine super Leistung hingelegt und sind total stolz darauf.”

Nino hat auf seinem Kanal Strombock ein kurzes Video über die Fahrt veröffentlicht:

 

 

Oliver Bornemann vom YouTube-Kanal Einfach elektrisch hat an dieser Stelle seine Erfahrungen und die Ergebnisse der ED1000 zusammengefasst.

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