Wenn du dein ‚Gefährt‘ mit Strom aus erneuerbaren Energien lädst, kommt dir sicher manchmal die Frage in den Sinn ‚Könnten das alle?‘ bzw. ‚Wann wird das sein, dass es alle können? ‘. Und das auch noch mit 100 % erneuerbaren Energien, wie das für die Zukunft geplant ist und sein muss. Klar ist: Zurzeit ist dies noch nicht möglich, auch in anderen Ländern der Welt nicht, aber die installierten Kapazitäten erneuerbarer Energien steigen, deutschlandweit und weltweit, sie haben in 2022 noch einmal zugelegt.
Einer Studie der ‚Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA)‘ zufolge führt die Solarenergie den weltweiten Zubau an Erzeugungskapazitäten an. Doch bislang haben die Erzeugungskapazitäten noch nicht die der Wasserkraft und der Windkraft erreicht. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist jedoch auf Rekordniveau, mit deutlich steigender Tendenz. Dennoch werden weltweit immer noch nicht-erneuerbare Energiequellen ausgebaut. Nachlesen kannst du dies in der IRENA-Studie.
Die Autoren der Studie nennen einen neuen Rekordwert von 295 Gigawatt (GW) weltweiten Zubau an Erzeugungskapazität aus erneuerbaren Energiequellen, eine Steigerung um 9,6 Prozent auf eine Gesamtkapazität von 3.372 GW in 2022. China führte das Ranking der Staaten mit dem höchsten Zubau an erneuerbaren Erzeugungskapazitäten an: Dort wurden im Jahr 2022 141 GW installiert, ein Äquivalent von rund 28.000 Windenergieanlagen zu je 5 MW und damit fast die Hälfte des Gesamtzubaus weltweit. Europa kam 2022 auf einen Zubau von 57,3 GW, Nordamerika (29,1), Südamerika (18,2) Afrika (2,7) und der ‚Nahe Osten‘ auf 3,2 GW.
Getragen wird der Zubau vor allem von der Solarenergie mit 191 GW (65 Prozent aller neuen Kapazitäten in 2022). Dahinter rangiert die Windkraft mit einem Zubau von 75 GW, gefolgt von Wasserkraft mit 21 GW. Die Bioenergie mit 7,6 GW Zubau im Jahr 2022 und die Geothermie mit nur 181 MW Zubau in 2022 bilden die Schlusslichter.
Vom gesamten Zubau an Stromerzeugungskapazität im Jahr 2022 tragen die erneuerbaren Energien bereits 83 Prozent. Die installierte gesamte Leistung der Anlagen erneuerbaren Energien erbringt mittlerweile (2022) 40,2 Prozent der gesamten weltweiten Stromerzeugung.
Ergebnis: Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Strommarkt in seiner aktuellen Größe weit überwiegend von den erneuerbaren Energien ‚befeuert‘ wird. Jedoch, bis auch alle Fahrzeuge mit Strom betankt werden können, das wird noch dauern, denn 100 % erneuerbar im jetzigen Strommarkt heißt nicht, dass damit bereits die fossilen Energien für die Mobilität ersetzt worden sind. Der Strommarkt wird also noch größer werden müssen und hierfür muss zusätzliche Erzeugungskapazität aufgebaut werden.
Die Zubauraten stimmen leicht optimistisch. Gleichzeitig haben die Strompreise des letzten Winters viele Großverbraucher geweckt und Sparanstrengungen ausgelöst, was Kapazität freiwerden lässt.
Wer erneuerbare Energien in Form von Strom ‚tankt‘, macht durch die Nachfrage Druck auf Planung und Bau neuer Anlagen erneuerbarer Energien. Aber, das zeichnet sich jetzt schon ab: Wir werden auch in Zukunft Energie importieren müssen, aber besser Strom aus norwegischen Wind- und Wasserkraftanlagen als Öl und Gas aus Russland. Und wer seinem E-Auto eine Solaranlage auf dem Hausdach gönnt, falls er das kann, baut Kapazität auf und kann sicher sein, dass er beides nicht braucht.
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- Gesellschaft – Ist eine Solaranlage das neue Auto?
- Zeitgeist – Nachhaltig absurd
- Elektromobilität – 5 Gründe, warum es Volkswagen schlecht geht
- Elektromobilität – Profis nutzen Checklisten
- Testberichte von Car Maniac
- Gesellschaft – Rein in den Kreis
- Reisebericht – E-Mobil nach Portugal
- Reisebericht – E-Hypermeilen: Heiss & Kalt
- Energiewende – Wo stehen wir?
- Fanboy – Gabor Reiter: Deutschlands Zukunft ohne Autoindustrie
