Kritik an Marktbeherrschender Stellung von RWE und E.ON

Seit dem Deal zwischen RWE und E.ON im Jahre 2018 hätten die beiden Konzerne E.ON und RWE eine marktbeherrschende Stellung übernommen. Dies stellte das Bundeskartellamt in einem am 17. Februar 2022 veröffentlichten Bericht zur Marktmachtstellung bei der Stromerzeugung fest.

Das hätte laut Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender des Öko-Energieversorgers NATURSTROM, Auswirkungen auf den fairen Wettbewerb. RWE und E.ON würden ihre Marktmacht zum Nachteil der Verbraucher und Unternehmen ausnutzen.

“Vor dieser absehbaren Entwicklung und ihren Folgen haben wir schon lange gewarnt. Dass sie sich nun ausgerechnet mitten in einer Energiepreiskrise manifestiert, muss als ein Schlag ins Gesicht aller Verbraucher und ein erheblicher Rückschlag für die liberalisierten Energiemärkte gewertet werden. Während die gesamte Wirtschaft unter hohen Energiepreisen ächzt, kann RWE aufgrund der extremen Situation an der Strombörse als größter Erzeuger, leider vor allem aus konventionellen Kraftwerken, seine Gewinnprognose deutlich anheben”, so Dr. Thomas E. Banning.

Aufgrund der Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken sei RWE für die Deckung der Nachfrage so essenziell geworden, dass das Unternehmen mittlerweile den Energiemarkt beeinflussen könnte. RWE stelle mehr als ein Viertel der gesamten Stromerzeugung für den Erstabsatzmarkt, zusätzlich handelt der Konzern mit Strommengen anderer Stromerzeuger.

Derweil hat erst gestern der RWE Vorstand aufgrund eines dynamischen Marktpreisumfeldes und dadurch höher zu erwartender Ergebnisbeiträge heute die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 angepasst.

Auf Konzernebene erwartet RWE ein bereinigtes EBITDA von 3,6 bis 4,0 Milliarden Euro (bisher: 3,3 bis 3,6 Milliarden Euro). Für das Kerngeschäft wird ein bereinigtes EBITDA von 2,9 bis 3,3 Milliarden Euro (bisher: 2,75 bis 3,05 Milliarden Euro) erwartet. Der Ausblick für das bereinigte EBIT liegt zwischen 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro (bisher: 1,7 bis 2,0 Milliarden) und es wird ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,3 bis 1,7 Milliarden Euro (bisher: 1,1 bis 1,4 Milliarden Euro) erwartet. Das Dividendenziel liegt für das Geschäftsjahr 2022 bei 0,90 Euro pro Aktie.

Schon im Mai 2020 forderten NATURSTROM und kommunale Energieversorger, den Deal zwischen RWE und E.ON nicht freizugeben. Die Verhandlungen seien jedoch verzögert und Prozesskosten aufgeblasen worden sein. Von der neuen Bundesregierung erwartet der Vorstandsvorsitzende der NATURSTROM AG eine deutlich veränderte Einstellung gegenüber den Großkonzernen. Verstärkt sollen hier die Leitmotive “Wettbewerb” und “Verbraucherschutz” wirken: “Die Energiewende und unsere ganze deutsche Wirtschaft leben vom innovativen Mittelstand, nicht von Marktaufteilung und -beherrschung. Diese Stärken müssen wieder in den Fokus der Politik rücken!”

 

Quellen: Pressemitteilung Naturstrom, Bundeskartellamt, RWE Pressemitteilung

 


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