Andreas Neumann über Datenauslesung
Die ersten Teslas kommen in die Jahre und sind am Ende der acht-jährigen Akku-Garantielaufzeit. Das und die „unbändige Neugier“ vieler Fahrer führen dazu, dass immer mehr Tesla-Besitzer Details über die „inneren“ Werte des Fahrzeugs herausfinden möchten: Angefangen bei dem einfachen Protokollieren der Informationen bis hin zum Auslesen der Details des Akkus und Motors.
Zunächst einmal gibt es zwei Wege, Informationen aus dem Auto herauszubekommen. Als erstes wäre da die API, über die auch die offizielle Tesla App funktioniert. Das bedeutet, dass die Tesla App einen zentralen Server (inklusive einem Zugangstoken) anspricht, welcher dann seinerseits die Anfrage an das Fahrzeug weiterleitet. Diese Schnittstelle zu dem offiziellen Server kann jeder nutzen, der es möchte, und hat alle Funktionalitäten zur Verfügung, die auch in der offiziellen Tesla App zur Verfügung stehen. Angefangen vom Auslesen des Akkustands und der aktuellen Geschwindigkeit bis hin zu Informationen über die Reichweite bei 100 Prozent Ladestand. Außerdem können über diese App auch weitere Dinge gesteuert werden, wie Einschalten der Klimaanlage, Öffnen des Schiebedaches, aber auch das Starten des Fahrzeugs ohne Schlüssel. Für die letzte Funktion muss allerdings das Passwort noch einmal übertragen werden.
Mit diesen Möglichkeiten kann nun schon einiges gemacht werden. Dabei gibt es eine Menge Apps, die diese Möglichkeiten nutzen: vom Routenplaner, welcher die aktuellen Daten wie den Verbrauch berücksichtigt, über Daten Logger, welche diverse Daten einfach mitschreiben, um später Statistiken auszuwerten, bis hin zu Apps, welche beispielsweise das Auto entlang einer PV-Überproduktion laden oder nach Kalender vorheizen. Dabei muss man allerdings beachten, dass das Fahrzeug zum einen dafür mit dem Internet verbunden sein muss und zum anderen diese Anfragen das Auto aufwecken und dadurch der Stromverbrauch im Stand (Vampirverlust) steigt. Das kann sogar erheblich sein, und zu extremen Stromverlusten führen. Daher sollte man solche Funktionalitäten abschalten, wenn man das Fahrzeug für längere Zeit stehen lässt.
Abgesehen von der API gibt es noch die Möglichkeit, direkt über eine Diagnoseschnittstelle zu gehen, um „zuzuhören“, wie die Steuergeräte miteinander kommunizieren. Dazu klinkt man sich einfach zusätzlich auf die Datenleitung (CAN-Bus) auf und ein Gerät wertet die elektrischen Signale aus. Tesla selbst ist sich nicht ganz einig, ob ein Gerät am Diagnosestecker die Garantie erlöschen lässt oder nicht, jedoch kann man bei einem schreibenden Zugriff erheblichen Schaden nicht nur in der Elektronik anrichten. Dieser Diagnose-Bus liefert allerdings vollumfängliche Auskunft über das Auto. Von den einfachen Informationen, wie die Geschwindigkeit, bis hin zur Spannung in jeder Zelle im Akku. Das kann man nun auch wieder einfach mitloggen oder auch, wie von vielen Stellen angeboten, eine Zustandsbewertung des Akkus durchführen. Wobei das natürlich immer nur eine Moment-Aufnahme darstellt.
Solche eine Bewertung kann man mit den richtigen Gerätschaften und den Apps in der Theorie zwar auch selbst machen, muss jedoch die Zahlen auch korrekt zuordnen und auswerten können. Diese Auswertung + kann man zu unterschiedlichsten Preisen, aber auch in Deutschland an mehreren Stellen oder in der Schweiz von entsprechenden Anbietern durchführen lassen. Dabei sollte man darauf achten, dass diese Auswertungen nachher zu einer Auswertung führen, welche zumindest die Zahlen darstellt.
Der Vorteil der Logging-Lösung direkt an der Diagnoseschnittstelle liegt auf der Hand: erheblich mehr Daten, die ausgewertet werden können. Jedoch ist auch hier eine gewisse Vorsicht geboten. Zunächst ist es nicht ganz einfach mit dieser Datenmenge umzugehen (Tesla selbst hat Probleme mit ihrem Speicherchip), zum anderen gilt es zubeachten, dass beim Abschalten des Fahrzeugs das Logging abgeschaltet wird, da sonst natürlich Strom verlorengeht.
Zum Verfasser:
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