Der Aktienkurs galoppierte parallel zu den Absatzzahlen zum Jahreswechsel an denen anderer Hersteller vorbei. Und das schien erst der Anfang zu sein. Aktuell steht die Aktie bei rund 470 Euro, legte alleine heute (13.01.2020) etwa 10 Prozent zu.
Während die wenigen schon verfügbaren Elektrofahrzeuge der deutschen Autobauer sich an den internationalen Märkten nicht wirklich absetzen lassen, verkauft sich das Tesla Model 3 wie geschnitten Brot.
Experten sagen dem Model Y eine noch glorreichere Zukunft voraus, ist doch das Marktsegment der Mini-SUVs deutlich größer als das der Limousinen. Nachrichten wie die, dass Mercedes den Marktstart des EQC in den USA auf 2021 verschiebt, oder dass Volkswagen den ID3 mit Software-Problemen baut, die erst im Nachhinein kurz vor Auslieferung beim jeweiligen Händler und nicht etwa over the air behoben werden sollen, unterstreichen den Abstand zu Tesla.
Elon Musk musste sich über Jahre hinweg vorwerfen lassen, dass er leere, nicht einzuhaltende Versprechen abgab, nun verweist die Praxis die deutschen Autobauer in die Schranken der Realität.
Perfekte Spaltmaße, gute Dämmung und hochwertiges Interieur sind nicht die einzigen Komponenten, die Kunden zum Autokauf heranziehen. Die vielbeschworene deutsche Wertarbeit könnte sogar in naher Zukunft ein Handicap sein, ist doch damit auch ein Mehraufwand bei der Herstellung verbunden. Flexibilität und innovative Fertigungstechnologie führen bei Tesla zu niedrigeren Produktionskosten. Zugleich wird extrem fortschrittliche Computertechnik verbaut, die mittels WLAN stetig Software-Updates erhalten kann. Solche Funktionen sind für aufgeklärte Menschen weit wichtiger, insbesondere dann wenn sie sich kostenlos daran erfreuen können.
Selbst sechs oder sieben Jahre alte Tesla-Fahrzeuge können nämlich über Nacht auf diesem Wege Verbesserungen erfahren. Gemeint sind nützliche Features wie der Dog Mode, der Hundehalter in die Lage versetzt, auch im Sommer ihre Vierbeiner im Fahrzeug zu lassen. Aber auch buchstäblich neue Spielereien, die einfach nur Spaß machen, finden Teslafahrer unregelmäßig in ihren Fahrzeugen wieder. Nur wer so etwas erlebt, kann dies als wichtigen Maßstab nehmen. Wer digital ist, will ganz bestimmt nicht wieder analog sein. Wer analog ist, verklärt dies zuweilen nur, weil er nicht versteht, was das andere überhaupt bedeutet.
Auch in Sachen Batterietechnik und autonomen Fahren hat Tesla erhebliche Vorsprünge.
Der kleine deutsche Markt wird seinen „Premiumherstellern“ vielleicht eine gewisse Kulanzzeit einräumen, doch langsam aber sicher kippt auch die Stimmung in den hiesigen Leitmedien. Spätestens mit der Ankündigung der Gigafactory in Brandenburg haben sich das Lächerlichmachen, das Warnen vor und das Ängstestreuen in „hoffen auf“ und in „staunen über“ gewandelt. Dem regelrechten Jahre langen Rufmord vieler deutscher Medien an Tesla und der E-Mobilität folgt nun offensichtlich ein wirklicher Seitenwechsel.
Den vollziehen auch einige Börsenanalysten – unweigerlich. Shortseller wurden Ende 2019 in Höhe unzähliger verlorener Milliarden abgestraft, mussten sich zu extrem gestiegenen Kursen eindecken, um ihre Schulden zu bezahlen. Sie werden nach diesen Erfahrungen – wenn sie es noch können – sicherlich nicht mehr oder zumindest verhalten gegen Tesla wetten. Es hat sich herumgesprochen, dass das innovative Unternehmen liefert. Es liefert nicht nur das, was man aktuell braucht, um e-mobil zu sein, es liefert zudem glaubwürdige Zukunftsversprechen. Es liefert „Spielzeuge“ für große Jungens und Mädels, die nicht nur mit gutem Gewissen individuell unterwegs sein wollen, sondern dabei auch noch viel Spaß haben können.
Das Gesamtpaket stimmt: 500 Supercharger alleine in Europa, für Fahrzeuge die minimalistisch und doch zugleich hoch innovativ technische Highlights bieten. Beschleunigungswerte, für die es früher normal gewesen wäre, deutlich mehr Geld hinzublättern, sind einfach vorhanden. Ladepausen sind nicht etwa zu lang, sondern eher zu kurz, insbesondere dann, wenn Insassen das reichhaltige Entertainmentpaket nutzen, Netflix schauen oder Spiele an Bord nutzen. Hier stimmt einfach alles. Ja, sogar die viel gescholtenen Spaltmaße, denn selbstverständlich ist auch ein US-amerikanisches Unternehmen im Stande anfängliche Verarbeitungsmängel, resultierend aus dem Anlaufen der Massenproduktion nach vielen huntertausend gefertigten Model 3, in den Griff zu bekommen. Wem die Qualität der Tesla-Fahrzeuge nicht reicht, der soll sich eben derer eines anderen Herstellers bedienen. 2020 wird sich die Auswahl an Elektro-Autos deutlich erhöhen. Der Technologieführer wird dabei allerdings vorerst nicht in Deutschland gefertigt, doch das ist bekanntlich auch nur noch eine Frage der Zeit.
Foto: Falk Melzer / Text: Timo Schadt
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Weitere Themen in der Ausgabe 5 des T&Emagazin:
Tesla – Autorbauer oder Software-Unternehmen – von Martin Hund
Tesla Welt – News des Quartals – von David Reich
Titel – Erste Gedanken zum Cybertruck – von Christian Brockmann (Stromgarage)
Titel – Cybertruck aus Sicht des Designers Christoph Reichelt
Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde e.V. – von Thorsten Dohe
Die Herausgeber – Erster Geburtstag des TOCH – von Martin Haudenschild
Ev Events – E-Mobilitäts-Termine – zusammengestellt von Markus Weber
Ausblick – Tesla Model 3 Treffen in Hilden – von Timo Schadt
Elektroauto Guru – Warum keine Wechselakkus? – Antonino Zeidler (DanZei)
Fahrsicherheitstraining – von Thomas Nahen
Early Adopter – Zukunftsmacher Jörg Heynkes im Gespräch mit Timo Schadt
Gesellschaft – Wer kann die Welt retten? – von Timo Schadt
Im Rückspiegel – E-Cannonball – Team Aloha von Regina Stolze
Reisebericht – Porto Santo – Erste CO2-freie Insel der Welt -von Frank Dettmar
Reisebericht – Norwegen – von Hannes und Petra Reiter
Reisebericht – Werksbesichtigung in Fremont – von Alexander Scharr
E-Mobilität – Wie der Strom ins Elektroauto kommt – von Andreas Neumann (andynfromatics)
Fahrbericht – Peugeot e2008 – von Michael Schmitt
Wirtschaft – Rohstoffe – Seltene Erden von Stefan Debera (404 Volt)
Erneuerbare Energien – Sonnenenergie, wo immer es geht – von Andreas Baum (E-Maise)
E-Mobilität – „Böser“ Jahresrückblick von Thomas Ludwig (Sounless driving)
Fanboy – Tesla Gigafactory 4 von Gabor Reiter
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