Fetzt der richtig mit dem Facelift oder ist er wie eine alte Pizza, mit nur frischer Salami drauf?
Dieser Frage bin ich nachgegangen, denn der zeitlose Audi e-tron, an dem die Zeit doch irgendwie genagt hat, hat ein Update bekommen. Namentlich auch, leider. Q8 ist fast schon ein neues Meme, so unpassend finden alle diesen Namen für das Fahrzeug.
Was hat sich verändert?
Was wurde denn jetzt nun eigentlich verändert? Also rein optisch könnte man meinen, es wäre der Vorgänger, wenn man sich nicht auskennt. Liegt daran, dass die Scheinwerfer vorne und Heckleuchten hinten eigentlich genauso gelassen wurden. Modifiziert wurde nur der vordere Stoßfänger, der keinen Verbrenner Kühlergrill mehr hat und auch in Sachen Aerodynamik neu ausgerichtet wurde. Hierzu zählt ein variabler Lufteinlass unten je nach Kälte oder Wärme, des weiteren Air Curtains die Luft oder Wind an den Felgen vorbei leiten. Des Weiteren hat man für mehr Effizienz gesorgt, indem man vor den Vorderreifen zwei Flaps verbaut hat, die eigentlich Radspoiler heißen, welche den größten Effizienzvorteil ausmachen. Wie der Wind gebrochen und an dem Reifen vorbeigeführt wird, sieht man in meinem Video.
Des Weiteren ist die Batterieabdeckung am Fahrzeugunterboden nun 23 Kilogramm leicht, anstatt der bisherigen 30 Kilogramm und auch aerodynamisch optimiert. Auch die Felgen wurden aerodynamisch angepasst. Das und die neuen Akkugrößen sollen für wesentlich bessere Reichweiten sorgen.
Rein von der Effizienz hat man hier eine Steigerung von bis zu 8 Prozent. Die Reichweite allerdings steigt im Gegensatz zum Vorgänger bis zu 44 Prozent, nämlich beim 50er e-tron. Entschuldigung, Q8 50 e-tron. Dieser hat nämlich den Akku vom alten 55er bekommen und es wurden mehr Netto vom Brutto freigegeben, sodass er nun 89 verfügbare kWh bietet. Damit ist er im Gesamtpaket besser als der bisherige e-tron, welcher nur 86 kWh hatte. Mehr fürs Geld sozusagen. In Sachen Power wurde von 230 kW auf 250 kW angehoben. Der 55er Q8 e-tron und der e-tron s bleiben in ihrer Motorpower unverändert. Heißt also 300 kW beim 55er und 370 kW beim e-tron S. Beide werden von einem riesigen 106 kWh netto Akku befeuert. Das macht in Verbindung mit der Effizienz knappe 100 Kilometer auf der Autobahn mehr möglich.
In Sachen Fahrwerk hat Audi auch noch mal etwas verändert. Die Lenkung ist wesentlich direkter und das spürt man auf den ersten Metern, vor allem wenn man den e-tron kennt, so wie ich. Gefühlt ist die Gaspedalkennlinie auch etwas sportlicher, das konnte mir aber Audi nicht bestätigen.
Der 50er schafft jetzt nun auch 200 km/h, genauso wie der 55er, der e-tron S ist nach wie vor bei 210 km/h abgeriegelt. Von 0 auf 100 geht es in 6 Sekunden für den 50er, in 5,6 Sekunden für den 55er, und viereinhalb braucht der e-tron S mit seinen drei Motoren.
Mein einziger Kritikpunkt an diesem Auto ist das überholte Infotainment sowie der überholte Innenraum. Langsam hat man sich daran wirklich satt gesehen, jedes Audi Modell ab Audi A6 bietet diesen Innenraum. Genauso wie der Materialmix. Dieser ist ganz speziell im Fensterbereich, wo man seinen Ellbogen hinlegt, nicht eines Fahrzeuges würdig, das sich Q8 schimpft und darüber hinaus easy über 100.000 Euro kostet.
Fazit
Wenn man darüber hinwegsehen kann, dann kann man sich über ein wirklich fantastisches Auto freuen, welches optisch immer noch absolut am Zahn der Zeit ist. 660 Liter Kofferraumvolumen, eine großartige Luftfederung die in der Höhe verstellbar ist und nun auch eine adäquate Autobahn Reichweite. Ladegeschwindigkeiten heben sich von 120 auf 150 kW beim 50er und auf 170 von 150 kW beim 55er. Hier geht es in 31 Minuten von 10 bis 80 Prozent beim ganz großen Akku, der 50er braucht 29 Minuten für selbiges Spektakel. Was ein fantastischer Wert ist, wenn man von den 89 kWh Netto ausgeht.
Einen Effizienztest werde ich im Januar nachliefern, genauso wie einen Ladetest. Alles in allem ist das Fahrzeug wirklich ein tolles Auto, wenn der Geldbeutel dafür ausreicht. Aber auch beim Vorgänger gab es schon genügend faszinierende Leasingangebote, sodass viele Menschen den Wagen gefahren sind, die ihn sich eigentlich nicht hätten leisten können. Alles in allem ist er in der Königsklasse bei den ganzen Lademonstern angekommen, genauso wie in Sachen Akku Größe.
Interessante Artikel zu E-Mobilität und regenerativen Energien finden sich in der 17. Ausgabe des T&Emagazin, das in der ersten Januarwoche erscheint.
Die Ausgabe 17 des T&Emagazin (1. Quartal 2023) erscheint in der ersten Januarwoche und kann in gewünschter Menge gegen Porto- und Bearbeitungskosten hier bestellt werden.
In der 17. Ausgabe werden unter anderem folgende Themen zu finden sein:
Tesla Welt – News des Quartals
Tesla – Kreislaufproduktion
Tesla – Eine Welt voller Adapter
Tesla – Hans Jörg von Gemmings unendliche Fahrt
Elektromobilität – Christoph Krachten: Produktionssteigerungen
Die Herausgeber – Tesla Fahrer und Freunde (TFF) e.V
Die Herausgeber – Tesla Owners Club Helvetia (TOCH)
Elektromobilität – Essener Motorshow
Elektromobilität – Christoph Reichelt: Elektrische Fahrzeugdesigns
Elektromobilität – Wie Elektromobilität verändert
Elektromobilität – Martin Hund: Batterie-Rohstoffe
Elektromobilität – Car Maniac E-Auto-Tests
Elektromobilität – Leseprobe Witziges Buch über‘s E-Auto
Elektroauto Guru – Spezielle Reifen für E-Autos
T&Etalk – Rückblick: Tesla AI Day II
T&Etalk – Rückblick: Jahresbilanz Energie- & Verkehrswende
T&Etalk – Rückblick: Tesla Model S & X Plaid
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